Ein Schrecken ohne Ende

Information:Diese Rezension wurde von mir im Jahr 2007 auf Basis der Xbox 360-Version verfasst. Im Jahre 2005 kam der wohl seit Half-Life innovativste Shooter...

von - Gast - am: 20.08.2013

Information:
Diese Rezension wurde von mir im Jahr 2007 auf Basis der Xbox 360-Version verfasst.

Im Jahre 2005 kam der wohl seit Half-Life innovativste Shooter für den PC auf den Markt: F.E.A.R.

Eine atemberaubende Optik, eine geniale Gruselstory, bombastische Action und eine bis heute herausragende KI machten dem Ego-Shooter alle Ehre. Rund ein Jahr später landete schon das erste Add-on Extraction Point auf heimischen Festplatten. Wiederum ein Jahr später brachte uns Vivendi die Standalone-Erweiterung F.E.A.R. Files, welche das erste Addon Extraction Point sowie ein brandneues Addon namens Mission Perseus enthält. Ob dieses Paket an die Erfolge und vor allem Qualität seines "Fundaments" aufschließen kann, will ich euch im folgenden Review aufzeigen.

Ein Schrecken ohne Ende

Während die Original-Entwickler von Monolith am inhaltlich offiziellen Nachfolger namens "Project: Origin" werkelten, melkte Vivendi weiter fleißig die F.E.A.R.-Kuh und warf diese beiden Addons auf den Markt. Gleichzeitig wurde am namensgebenden (jedoch nicht inhaltlichen) Nachfolger F.E.A.R. 2 gearbeitet.

In F.E.A.R.: Extraction Point spielt ihr den Hauptprotagonisten des Hauptprogramms. Die Handlung knüpft direkt an das Hauptspiel an. Nachdem Alma den Helikopter geentert hat bringt sie diesen zum Absturz, welchen ihr selbstverständlich überlebt. Nun ist es eure Aufgabe euch durch die Stadt und diverse Anlagen zum Abholpunkt (Extraction Point) durchzuschlagen.

Das brandneue Addon Mission Perseus versetzt euch wiederum in einen Handlungsstrang, welcher parallel zum Originalspiel verläuft: ihr schlüpft in die Rolle eines weiteren Charakters eines zweiten Teams, welcher zufälligerweise dieselben Fähigkeiten wie euer Alter-Ego aus F.E.A.R. aufweist. Im neuen Add-on kämpft ihr euch also ebenfalls durch altbekannte Szenarien (Büros, Fabrikanlagen, Stadt etc.) und trefft auf Alma, Paxton Fettel und weitere bekannte Gesichter.

Das Gameplay

Gameplay-technisch bietet F.E.A.R. Files absolut nichts neues gegenüber dem Originaltitel. Außer ein paar neuen Waffen wie einer Lightning Gun, einer Mini-Gun oder einem Gewehr mit Zielfernrohr dürft ihr euch zwar neue Levels erhoffen, welche wieder mit gruseligen Events und den KI-technisch anspruchsvollen Widersachern gefüllt sind, ansonsten aber durch grafische Ödnis glänzen.

Wieder lauft ihr durch die immer selben, sterilen und detailarmen Büros, Gebäude und Straßen. Keine neuen Texturen, keine neuen Szenarien, alles beim Alten sozusagen. Zum einen mag das zwar gut sein, denn F.E.A.R. Files spielt sich genauso packend wie sein Ursprung inklusive der genialen Bullet-Time, aber eben auch nicht signifikant anders oder gar besser.

Euch erwarten viele bekannte Ereignisse aus F.E.A.R., welche eben nur neu verwurstet wurden. Die Story wird nur am Rande behandelt, im Prinzip lauft ihr durch die Levels einzig mit dem Zweck sie von Bösewichtern zu säubern. Selbst die vielen gruseligen Passagen, welche im Originalspiel so manchem einen kalten Schauder über den Rücken laufen ließen, gestalten sich in F.E.A.R. Files eher unspektakulär und bei weitem nicht so packend.

Wirklich überzeugen kann eigentlich nur die altbekannte Action, auch in Verbindung mit der seit Matrix sehr populären Bullet Time. Oft findet ihr euch in heftigen Scharmützeln mit den klug agierenden KI-Widersachern wieder, umzingelt von ganzen Trupps, während euch nur so die Granaten und Kugeln um die Ohren sausen. Dies reicht nur leider nicht aus, um euch dauerhaft vor den Bildschirm zu fesseln.

Die Präsentation

Wie ich es vorhin bereits angesprochen hatte, bietet euch F.E.A.R. Files wirklich nichts neues in Sachen Präsentation. Die selben Sounds, die selben Effekte, dieselben Szenarien in neue Leveldesigns verwurstet und so weiter. Neben dieser Eintönigkeit in der Präsentation macht sich auch die mittlerweile in die Jahre gekommene Engine eher negativ bemerkbar. Zwar weiß diese auch heute noch mit schönen Licht- und Schatteneffekten zu begeistern, der Detailgrad der Charaktermodelle sowie die abwechslungsarmen Levels und Texturen enttäuschen jedoch mehr als das sie irgendwen vom Hocker reißen würden.

Multiplayer

Um das Gesamtpaket der F.E.A.R. Files abzurunden dachten sich die Entwickler wohl, sie packen noch ein paar zusätzliche Multiplayer-Maps sowie Waffen auf die Disc. Ein an sich begrüßenswerter Gedanke, welcher allerdings leicht sinnfrei erscheint, wenn man sich bedenkt, dass die Entwickler dadurch die F.E.A.R.-Multiplayer Spielgemeinde spaltet, denn die zusätzlichen Maps und Waffen stehen Käufern von F.E.A.R. nicht zur Verfügung, beispielsweise als Download Content.

Fazit

Auch heute noch ist F.E.A.R. ein sehr gutes Spiel. Die Kämpfe sind nach wie vor herausfordernd genug um euch gute Unterhaltung zu bieten. In diese Fußstapfen vermag F.E.A.R. Files jedoch nicht zu treten. Während Extraction Point noch eine solide Erweiterung mit Tiefgang des Originalspiels darstellt ist Perseus Mandate nichts weiter als ein Schießbuden-Simulator im F.E.A.R.-Setting. Wohl, um den Fans noch einmal Kohle aus der Tasche zu ziehen und sie daran zu erinnern, das da noch ein Sequel in der Mache ist.

F.E.A.R. Files stellt einen vor die Frage was gruseliger ist: dessen Qualität oder Alma nachts alleine im dunkeln zu begegnen...


Wertung
Pro und Kontra
  • Neue Multiplayer-Maps
  • Neue Waffen
  • Gameplay ohne Neuerungen
  • Altbackene Präsentation

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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