Europa Universalis II der Einstiegstitel ins Globalstrategiegenre!

In diesem Spiel aus dem Jahr 2001 übernimmt man die Herrschaft über ein Land seiner Wahl (man kann in diesem Spiel wirklich jedes Land der Erde auswählen. Von...

von Basil F. am: 24.03.2008

In diesem Spiel aus dem Jahr 2001 übernimmt man die Herrschaft über ein Land seiner Wahl (man kann in diesem Spiel wirklich jedes Land der Erde auswählen. Von den Inkas bis hin zu Österreich) und führt es durch 400 Jahre Weltgeschichte (von 1420-1815). Vorgegebene Ziele gibt es dabei nicht, diese muss man selbst entwickeln.


So kann ich z.B. versuchen mit Frankreich Europa zu beherrschen, als hessischer Landesherr Kaiser des Heiligen Römischen Reisch zu werden, oder aber mit z.B. dem Osmansischen Reich Kolonien in der Neuen Welt zu gründen. Einschränkungen gibt es bei diesem Spiel diesbezüglich nicht. Als Herrscher des jeweiligen Landes muss man sich um eine ganze Reihe von Aufgaben kümmern. So wollen Allianzen geschmiedet, Kriege geführt und Handel getrieben werden. Weiterhin muss die Richtung in der Innenpolitik vorgegeben, Forschung betrieben und der Haushalt geführt werden. Dennoch lehnt sich dieses Spiel auch an die reale Geschichte an. So wird man sich als Herrscher Österreichs 1618 mit dem Prager Fenstersturz auseinandersetzten müssen, allerdings muss man sich nicht an die historischen Vorgaben halten, da es auch bei diesen Ereignissen Wahlmöglichkeiten gibt.



Das mag sich jetzt nicht so kompliziert anhören, aber das Spiel wartet mit einer Fülle von Optionen für die einzelnen Zweige auf. Im Bereich der Diplomatie können neben dem Schließen von Allianzen und Erklären von Kriegen auch noch Staatsehen eingeganen, Vassallen geschaffen und Beziehungen zu anderen Ländern verbessert werden. Im Bereich der Innenpolitik muss u.a. bedacht werden, ob man beim Militär eher auf Masse oder auf Klasse setzt, entscheiden ob man für Freihandel oder Merkantilismus ist oder ob man das Landherr oder die Marine unterstützen will. Darüberhinaus muss hier auch noch festgelegt werden wieviel Geld monatlich aus der Staatskasse entnommen werden soll, um z.B. seine Soldaten zu bezahlen, diplomatische Aktionen durchzuführen, aber auch um in seinen Provinzen verbesserungen durchzuführen. Besonders dieser Punkt will gut durchdacht sein, entnimmt man einem längeren Zeitraum zuviel Geld der Staatskasse, hemmt das nicht nur die Forschung es fördert auch die Inflation, mit der Folge, dass Verbesserungen, aber auch die Forschung immer teurer und der Staat im schlimmsten Fall bankrott geht.


Es deutet sich aus dem oberen Absatz schon an; alles hängt in diesem Spiel mit allem zusammen. Deswegen ist es zwingend notwendig, dass man sich diese Zusammenhänge erarbeitet. Das bedeutet dieses Spiel hat eine sehr lange Eingewöhnungsphase. Diese Phase ist sehr anstrengend, aber wenn sie durchstanden ist, belohnt einem das Spiel durch ein sehr intensivers Spielerlebnis. Europa Universalis II ist eines jener Spiele, die durch ihr hohes Suchtpotenzial bestechen und die Nacht zum Tag werden lassen.


Die Grafik ist schlicht, aber zweckmäßig, im Vergleich zu heutigen Spielen aber überaltert. Im Prinzip spielt man auf einer in Provinzen unterteilten Weltkarte, auf der noch Militäreinheiten zu finden sind. Allerdings brauchts für das Spiel auch nicht mehr.


Somit komme ich zum abschließenden Fazit:



Für wen lohnt sich das Spiel (heute noch)? Ich denke für Gelegenheitsspieler, die pro Woche höchstens 1-2 Std. spielen ist dieses Spiel nicht geeignet. Um die Komplexität dieses Spiels zu verstehen muss sehr viel Zeit investiert werden, was auch bedeutet, dass man ausdauernd sein und eine relativ hohe Frustrationsgrenze haben muss. Dieses Spiel eignet sich besonders für jene Spieler, die vom Prinzip her ähnlichen Spiele wie Hearts of Iron oder Europa Universalis III kennen, aber unsicher sind, ob Globalstrategiespiele ihnen zusagen. Aufgrund des sehr hohen Alters gibt es Europa Universalis II bereits für unter 10 Euro zu kaufen und eignet sich daher besonders, um in dieses Genre hineinzuschnuppern. Denn wer mit diesem Spiel zurechtkommt und wem es auch Spass bereitet, der kann auch getrost zu den neueren und damit teureren Globalstrategietiteln greifen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



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