Fallout 76 für 76born single player

Ein kurzer Beitrag für Singleplayer Ich liebe Waffen. Alle Arten von Schußwaffen, von kleinen 38èrn über Maschinengewehre bis hin zu Flinten (Ihr kennt...

von Motoer am: 19.11.2018

 

Ein kurzer Beitrag für Singleplayer

 

Ich liebe Waffen. Alle Arten von Schußwaffen, von kleinen 38èrn über Maschinengewehre bis hin zu Flinten (Ihr kennt sie als Shotgun). Wenn ich könnte würde ich viele davon zu Hause haben. Allerdings bin ich gegen Waffenbesitz in privaten Haushalten. Nur ich sollte Waffen besitzen dürfen, Ihr nicht! Deswegen habe ich keine Waffen zu Hause. Außer Waffen liebe ich auch Rollenspiele. Singleplayer Rollenspiele (ist ähnlich wie mein Wunsch nach alleinigem Waffenbesitz). Beide Lieben vereinten sich großartig in allen Fallout Titeln. Ich war in den post-apokalyptischen USA immer gut aufgehoben. Selbstverständlich war die Angst groß, als ich vernahm dass Fallout 76 ein Multiplayeronlinerollenspiel sein würde. Als ehemaliger EVE Online Spieler und jetziger Familienvater beschwörte ich Horrorszenarien herbei, in denen nach dem meine Frau: „Schaaaaatz, kommst du mal kurz!“, ruft, dann in Appalachia meine Flinten geklaut, meine Base zerstört und der Kronkorkenvorrat dezimiert werden würde.

 

 

 

Zum Glück ist dies nicht der Fall. Denn eines vorne weg. Fallout 76 bezeichne ich eher als Multi Co-Op Spiel denn als MMORPG. Denn zwei Fakten lassen das ganze nicht als „Multi“ durchgehen.

 

  1. Es sind pro Spielwelt nur, ich glaube, 25 Spieler gleichzeitig unterwegs.

  2. Und die sind nett. Ich bin tatsächlich noch auf niemanden gestoßen, der auf mich feuerte.

 

Kritik

 

Ansonsten ist alles, und dass ist eigentlich der größere von meinen beiden Kritikpunkten, gleich geblieben.

Wenn man eine Triple A Marke, und Fallout ist so eine, eine Fortsetzung beschert, dann muss es da krachen. Dann muss da was neues rein. Aber neues und innovativ krachendes sucht man in Fallout 76 vergebens. Ich fühle mich sofort zu Hause. Alles ist noch so wie wie in Fallout 3 (das 2008 erschien, …. das sind 10, geschrieben „zehn“, JAHRE). Unter „gleich geblieben“ meine ich auch die bildliche Darstellung. Klar gab es graphische Verbesserungen. Aber im großen und ganzen waren die doch immer verhalten und überschaubar. Das Inventarsystem ist z.B. auch immer noch gleich katastrophal. Die Tastaturbelegung ist glaube ich sogar noch schlimmer geworden.

 

Der zweite Kritikpunkt wären die langen Ladezeiten. Das ist ja sowas von nicht zeitgemäß. Bei jedem Wechsel in eine Instanz, die meist in Gebäudekomplexen spielen, wird, genau wie beim „Schnell“-reisen ewig lange auf einen Ladebalken (gab es früher in PC Spielen, wenn neue Inhalte vom Computer berechnet werden mussten) gestarrt.

 

Was im Spiel wie tun

 

Wie Ihr schon wisst, ist die Grundidee in Fallout 76 als Bunkerüberlebender in die verstrahlte Welt entlassen zu werden um in dieser wieder eine Zivilisation aufzubauen. Also eigentlich wie immer. Raus aus dem Bunker, erkunden, töten, Aufträge suchen und ausführen. Nur jetzt mit was neuem: Keine NPC`s. Denn selbst bei Bethesda waren wohl die Zweifel bzgl. ihrer Grafikengine nun doch soweit gediegen, dass sie gesagt haben könnten: „Ok. Die Gesichter sehen so schlecht aus. Wir lassen sie einfach weg. Die Spieler hüllen sich ja eh in Ganzkörperschutzanzüge und verspiegelte Sonnnenbrillen.“

Natürlich ist die offizielle Stellungnahme Bethesdas eher so: Das ist ein MMORPG, alle Menschen in dieser Welt (ausgenommen
Vault 76 Bewohner) sind tot. Also keine NPC`s.

 

Und ich muss sagen, dass funktioniert. Da ich das Spiel alleine ohne Freunde spiele, habe ich Zeit die Geschichten der Verstorbenen, die man oft, aber nicht zu oft, findet zu lesen und zu hören. Und die sind wie immer großartig. Sie sind traurig, lustig, verstörend und vor allem originell. Genau wie viele der Quests. Die Idee, Aufträge an Spieler von Verstorbenen zu vergeben, wurde geschickt und glaubwürdig umgesetzt. Sehr gutes Design. Und bis jetzt konnte ich alle Quests alleine lösen. Zusätzlich ploppen in der Welt „Events“ auf. Die kann man teilweise alleine schaffen, aber die sind klar für Gruppen designed. Und tatsächlich treffe ich häufig auf Spieler, die zufällig mitmachen. Wortlos (obwohl es einen implementierten Voicechat gibt) und ohne zu kommunizieren. Und das passt mir Singleplayer richtig gut.

 

You are S.P.E.C.I.A.L.

 

Ok. Das war ein harter Schlag. Das hat mich getroffen. Gleich zu Beginn des Spiels so einen Hit zu kassieren. Also im American Football wärs das gewesen.

Es gibt keine Punkte vor Spielbeginn zu vergeben (Ich glaube einen durfte ich mir doch aussuchen und habe den Punkt auf Charisma verteilt, wie dumm als Singleplayer). Das ist …........ mutig in einem Rollenspiel. Ansonsten ist das SPECIAL Charaktersystem gleich geblieben. Es gibt die Abilities: Srength, Perception, Endurance, Charisma, Intelligence, Agility und Luck. Bei jedem Levelaufstieg darf ich einen vergeben und erhalte Perkkarten. Jeder Perk kostet einen Punkt. Also wenn ich drei Punkte auf Strength verteile, kann ich drei Perks einsetzen oder z.B. zwei Stärkeperks zusammenlegen, dass sie auch wieder zwei Punkte kosten. Ich bin jetzt in Level 15 und kann immer noch nur Schlösser und Computer der Klasse 1 knacken. Meines Erachtens gab es da bisher auch keine Perks, die mich da hätten aufsteigen lassen. Insgesamt habe ich also meine Charakterentwicklung für meinen Geschmack zu wenig in der Hand.

 

 

 

Das Survival

 

Basebuilding, Hunger und Durst und Krankheiten. Mehr ist es nicht. Dank des unübersichtlichsten und am schlechtesten zu bedienenden Inventarsystems verbringt man damit viel mehr Zeit als notwendig sein sollte. Aber mit ein wenig Übung ist die Köterkeule recht schnell gebraten und die Shotgun modifiziert und repariert. Größtes Problem ist eigentlich: „Was nehme ich mit und was bleibt in der Base?“ Denn das Gewicht reglementiert meine Plünderwut und macht es mir damit nur unnötig schwer, die richtigen Zutaten für die Selbstschussanlage zusammen zu suchen. Die Animationen, wenn die Spielfigur sich an den Labortisch oder den Grill stellt, sind zu wenig flüssig und nerven schnell. Viel wird vom Spiel da auch nicht erklärt. Ich habe ewig gebraucht um herauszufinden, dass es offene Erzadern gibt, die z.B. seltenes Aluminium liefern und dafür nicht mal eine Spitzhacke erfordern. Das wirkt übrigens inkonsequent und mal eben so dahingeworfen. Es entzaubert das ansonsten meist gute Design der Spielwelt und spiegelt die Hilflosigkeit der Entwickler wieder. Schade.

Aber am wichtigsten ist, dass die Survivalelemente sich im großen und ganzen dem allgemeinen Spielerlebnis unterordnen und mich nicht aus dem Fluss reißen.

 

Der Kaufpreis

 

60€. Kein Steam (wahrscheinlich um die schlechten Kritiken einzudämmen). Es ist definitiv zu teuer. Insgesamt bäckt Bethesda hier nur alles aus der eigenen Vergangenheit und anderen Spielen neu auf. Und teilweise das nicht mal mit neuen Öfen sondern über dem Lagerfeuer. Das wirkt auf mich frech, verzweifelt oder dreist. Ich fühle mich als Fallout Fan auch ausgenutzt. Mit uns wird mit diesem Projekt, dass sich als Fallout 4 Multiplayer Mod anfühlt experimentiert. Das ist unfair. Dafür fühlt sich hier alles auch noch zu unfertig an. Da muss in mittlerer Zukunft aufpreislos aber noch ganz schön viel geboten werden.

 

Und dennoch

 

Ich bin halt wieder zu Hause. In der atomaren Postapokalypse. Mit meinen Waffen. Ich bin „special“. Ich darf mich als Entdecker fühlen. Ob das Spiel für mich als Singleplayer attraktiv bleibt wird sich zeigen. Sollte ich in der Story irgendwann nicht weiterkommen ohne mich aktiv und organisiert in einer Gruppe zu bewegen bin ich wahrscheinlich raus. Machen die Entwickler das Produkt in Zukunft allgemein runder, ich mag nie wieder gegen eine unsichtbare Todeskralle kämpfen müssen, das war nicht lustig! Und liefern fleißig neue Inhalte und Shotguns. Dann bleibe ich. Aber ich hoffe doch sehr, dass das Franchise Fallout weiter lebt. Der Schritt in die Egoperspektive und 3-D Welt 2008 war hart genug für mich. Gebt mir bitte mein V.A.T.S. zurück!

 

 

 

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Große Spielwelt zum entdecken
  • Geringe Spielerzahl
  • Spielwelt hat Charakter
  • Tolle Storys
  • Shotguns
  • Multiplayer
  • Nervige Ladezeiten
  • Altbackene Grafik
  • misantropische Steuerung und Menüführung
  • katastrophales Inventarsystem

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Ständig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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