Fiktives Afrika mit vielen Macken!

Ein fiktives und offenes Afrika, das Land, in dem schon seit Jahren Bürgerkrieg zwischen APR und UFLL herrscht, ist auf einmal ihr Heimatsort, in dem sie für...

von Sir8Davren am: 19.11.2008

Ein fiktives und offenes Afrika, das Land, in dem schon seit Jahren Bürgerkrieg zwischen APR und UFLL herrscht, ist auf einmal ihr Heimatsort, in dem sie für beide Seiten den Boten und den Kerl für die Drecksarbeit sind. Schnell wird Ihnen jedoch klar, dass ihr Leben an einen dünnen Faden hängt, denn die beiden Seiten haben nämlich mit Ihnen was ganz anderes vor.
Klingt interessant? In der Tat! Doch die Umsetzung ist leider nicht so geglückt, wie man es sich gehofft hat.

Story

Als Söldner ist es ab der ersten Minute Ihre Aufgabe, einen Typen mit dem Deckname „Schakal“ zu ermoden, der den Krieg weiter anfechtet, in dem er der APR und der UFLL Waffen schickt. Jedoch scheitert ihre Mission, da Sie mitten in ein Gefacht geraten und von Malaria befallen sind. Wie es der Zufall jedoch so will, werden Sie vom Schakal persönlich gerettet und er verschont ihr Leben, weshalb auch immer.
Ab diesem Zeitpunkt beginnt eigentlich erst das Spiel. Sie werden mit den Hauptmännern der UFLL und der APR bekannt gemacht und beginnen nun, für sie die Drecksarbeit zu erledigen, indem Sie beispielsweiße eine gewisse Peron töten sollen, die von der anderen Seite ist. Spielerisch hat es jedoch keinerlei Einfluss darauf, ob Sie mehr auf der einen Seite als auf der anderen Seite kämpfen. Sobald Sie aus dem Waffenstillstandsgebiet sind, wird so oder so auf Sie geschossen, selbst wenn Sie gerade für diese Fraktion einen Auftrag erledigen. Das Spiel weiß sich lediglich mit folgenen Satz dafür zu entschuldigen: „Sie sind in einer Geheimaktion. Die APR wird jede Gelegenheit ausnutzen, um auf Sie zu schiesen.“
Sollten Sie mal mit einer Mission nicht zufrieden sein, können Sie sich größtenteils auf ihre Kollegen verlassen, denn die haben größtenteils ein besseres Angebot.

Kameraden

Eine sehr wichtige Funktion habe Ihre Kammeraden, die Sie freischalten können, indem Sie ihnen aus der Patsche helfen, sodass man bei ihnen etwas gut hat. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen: Sobald man ein Quartier sein Eigen nennen kann, wartet auf Sie einer Ihrer Kameraden und wird Ihnen, sobald Sie einen tötlichen Treffer (sei es durch Schüsse, Stürze oder Feuer) erleiden, wird Ihnen der Kamrad zur Hilfe kommen und Sie „heilen“, sodass Sie ohne einen Spielstand neu zu laden, einfach weiter spielen können. Jedoch muss man danach erst wieder in ein Quartier gehen, sodass ein Kamerad einen erneut retten kann.

Realismus

Es gibt etwas, was Far Cry 2 an vielen Stellen kann: Realismus überzeugend darstellen! Wenn ein Kamerad angeschossen ist, hat man die Wahl sich zu entscheiden. Gebe ich ihm eine Spritze, sodass er wieder aufstehen kann? Oder überlasse ich ihm sein Schicksal? Sollte man sich für letzteres entscheiden, ist aber folgendes zu beachten: Der Kamerad bleibt tot! Es gibt keine Möglichkeit, ihn zurückzuholen (Außer man geht natürlich auf einen früheren Spielstand).
Hinzuzufügen ist, dass keine Jugendfreigabe für Far Cry 2 definitiv gerechtfertigt ist. So schaut das Spiel bei vielen Sachen nicht weg: Wenn man sich heilt, sieht man, wie sein Charakter sich etwa eine Kugel rausdrückt oder seinen Finger wieder in seine ursprüngliche Position bringt, wenn er gebrochen ist. Außerdem geizt das Spiel nicht mit Blut. Wird man selbst oder ein Gegner getroffen, sprizt es Blut en masse. Jedoch bleibt es trotzdem noch im natürlichen Rahmen und es wird nicht übertrieben.
Kein anderes Spiel hat es jedoch bis jetzt noch nicht fertig gebracht, Feuer so derart realistisch darzustellen: Entzündet, brennt es gerne mal eine riesen Fläche an Bäumen und Gras ab. Wind und Feuchtiggeit des Grases haben zusätzlich noch große Beeinflussung. Schade nur, dass das Feuer keine ernsthafte Bedrohung für seinen Charakter ist. So kann man tatsächlich mehrere Sekunden im Feuer stehen bleiben, bis sich die Lebensanzeige tatsächlich in bedrohliche Bereiche senkt. Schade.

Leere und Unlogigkeit

So wie gerade der Realismus gelobt wurde, was das Feuer anging, haben jedoch die Entwickler entscheidende Sachen vergessen. Die Fauna ist definitiv zu gering und zu abwechlungsarm. Ein Zebra oder eine Gazelle zu treffen, ist reine Glückssache. Und selbst wenn man welche sieht, sind es vielleicht maximal fünf Stück. Da hätten die Entwickler echt mehr draus machen können. Beispielsweiße wäre es echt nett gewesen, noch Raubtiere wie Löwen oder Schlangen ins Spiel zu bauen. Somit könnte ein Schlangenbiss eine Vergiftung hervorrufen, die man in einer bestimmten Zeit heilen muss, oder man halt umkommt. So hätte man nämlich die lästigen Malaria-Anfälle streichen können, die nämlich nicht mal geheilt werden müssen und nur am Anfang den Bildschirm gelb färben und man relativ wenig erkennen kann. Jedoch legt sich das recht schnell wieder.
Außerdem wurde ein weiterer gravierender Fehler begannnen: Warum respwanen Gegner so schnell wieder? Wieso sind etwa 3 Minuten, nachdem ich ein Lager in die Luft gejagt habe, wieder alle Gegner da, die auf mich schiesen? Warum hätte man den Respwan nicht einfach weglassen können? Das sind immer Fragen, die man sich stellt, wenn man (und das sehr häufig) über diese Stellen stolpert.
Außerdem ist der Waffenverschleiß zu übertrieben: Eine Waffe verschleißt in einer solch kurzen Zeit nicht! Außerdem ist es ziemlich nervend, dass aufgehobene Waffen von Gegnern IMMER verschleißt sind und einen nach ein paar Magazine um die Ohren fliegen.

Grafik

Ein weiterer Pluspunkt von Far Cry 2 ist die Grafik. Mühelos kann es mit Crysis mithalten und hält zudem die Grafikanforderungen ziemlich niedrig und läuft sogar auf DirectX 10 schneller.
Feuer, Sonnenstrahlen, Schatten und Textruen: Alles wirkt sehr liebevoll gemacht und es macht Spaß, in der Mittagszeit durch den Dschungel zu fahren und zu betrachten, wie das Sonnenlicht durch die Blätter dringt.
Schade nur, dass die Nacht so potthässlich ist! Ein Spiel was so auf Realimus setzt sollte doch eigentlich wissen, dass man in der Nacht, wenn keine Lampen da stehen, so gut wie nichts sieht. In Far Cry 2 ist die Sicht genau gleich und die Texturen wirklich hässlich.
Schade ist auch, dass keine Regentropfen auf den Windschutzscheiben der Wägen sind. Das wirkt sehr komisch, wenn man im Regen fährt und das Wasser einfach durch die Scheibe tropft....

Multiplayer

Hat man genug vom Singleplayer-Modus, kann man sich auf den Multiplayer-Modus strützden. Denn im Gegensatz zur Kampagne ist der Multiplayermodus durchgehen spannend und macht Laune. Es gibt viele unterschiedliche Maps, wo jeder Geschmack dabei ist: Riesen Würsten, wo man mit der Sniper schont weit in der Ferne den Gegner treffen kann oder dichter Dschugel, wo man mit einem Scharfschützengwehr so gut wie keine Chance hat.
Ein paar Mankos hat jedoch der Multiplayer-Modus:
1. Um bei einem Spiel beitreten zu können, braucht man viel Geduld. Im Gegensatz zu anderen Spielen kann man bei Far Cry 2 in laufende Spiele NICHT einsteigen. Man muss also erst darauf warten, dass ein neuer Server aufgemacht wird.
2. Die Server laufen recht instabil. Fast jede Runde bekommt man die Nachricht, dass der Server Probleme hat und man sich kurz gedulden soll. Außerdem kann es auch vorkommen, dass man einfach rausfliegt.
3. Für was machen die Entwickler bitte ein Map-Editor, wenn man seine eigene Maps NICHT im Multiplayer-Modus (online) benutzten kann? Die ganzen Maps stehen einem nur in einer LAN zur Verfügung. Sehr schade.

Unbeliebter Kopierschutz

Der sehr unbeliebte Kopierschutz SecuRom ist auch bei Far Cry 2 dabei und beschränkt die Anzahl der Installlationen. Außerdem muss man das Spiel online aktivieren, sodass man überhaupt das Spiel starten kann. Sehr ärgerlich ist auch, dass man das Spiel auch nicht ohne DVD spielen kann, wie es eigentlich für online-Aktivierungsspiele üblich ist. Außerdem erkennt das Tool als die DVD nicht und bezeichnet diese als „Sicherheitskopie“.

Afrikaszenario, ein wenig zu heikel?

Fest steht, dass die Geschichte rein fiktiv ist. APR und UFLL gibt es auf der Welt nicht. Jedoch ist ein solcher Konflikt tatsächlich in Afrika vorhanden und Blutdiamanten werden wie im Spiel tatsächlich für Waffen als Zahlungsmittel benutzt. Jedoch ist das Spiel (glücklicherweiße) nicht so krass, wie es tatsächlich auf der Welt ist. Trotzdem sollte man sich beim spielen ein wenig Gedanken machen, dass es so etwas tatsächlich gibt und vielleicht gerade im realen Afrika passiert.

Fazit

Für jeden, der ein Spiel mit guter Story sucht, wird bei Far Cry 2 nicht glücklich werden. Es ist ein Shooter, der den jenigen Spaß machen wird, die gerne mit dem Feuer spielen und mit der Sniper schiesen, denn diese kommt oft zum Einsatz und dank der offenen Welt auch äußerst nützlich ist. Sollte man das Spiel durchgespielt haben oder man keine Lust mehr auf die Kampagne hat, kann einem der Multiplayer-Modus lange bei Laune halten!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: wuchtige Effekte, DirectX 10, das Feuer!!!
  • Sound: gute Waffensounds, schöner Soundtrack
  • Balance: Viele Unterschlüpfe und Waffenhändler
  • Atmosphäre: Hammer Afrika-Szenario
  • Bedienung: Gewöhnliche Shootersteuerung
  • Umfang: Riesige Welt, Viele Waffentypen
  • Missionsdesign: selten abwechlungsreiche Missionen
  • KI: Einigermaßen intelligentes Verhalten
  • Waffen & Extras: Große Auswahl an Waffen
  • Handlung: Interessanter Konflikt zwischen APR und UfLL
  • Grafik: schrecklich aussehende Nacht
  • Sound: deutsche Synchro zu schnell
  • Balance: Gegner respawnen zu schnell
  • Atmosphäre: Faunamangel und Leere sehr störend
  • Bedienung: -
  • Umfang: Unterschlüpfe und Häuser sehen alle gleich aus
  • Missionsdesign: fahre Punkt A, dann Punkt B, gähn!
  • KI: sehr schwankende Stärke
  • Waffen & Extras: zu schneller Verschleiß
  • Handlung: Sehr schlicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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