Flattermaus-Traumata

Information:Diese Rezension wurde von mir im Jahr 2008 auf Basis der Xbox 360-Version verfasst. Travellers Tales lieferte allen jüngeren sowie...

von - Gast - am: 20.08.2013

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Diese Rezension wurde von mir im Jahr 2008 auf Basis der Xbox 360-Version verfasst.

Travellers Tales lieferte allen jüngeren sowie junggebliebenen Zockern bereits zwei hervorragende Platformer aus dem LEGO Universum. Bisher galten dafür die überaus populären und bekannten Franchises aus dem Hause Lucasfilm bzw. Lucas Arts in Form der Star Wars- und Indiana Jones Trilogie als Vorlage. Nun überraschen die kreativen Köpfe mit einem weiteren LEGO-Titel, diesmal allerdings mit Batman und Robin aus dem Hause Warner Bros. Ob auch dieses Joint Venture auf Erfolgskurs geht oder eine Bruchlandung hinlegt, klären wir für euch im folgenden Review.

Flattermaus-Traumata

Entgegen der Möglichkeit die formidable Vorlage „The Dark Knight“ aus Hollywood als Fundament für den Plot zu verwenden folgt das Spiel einer eigenen Geschichte. Naja, zumindest mehr oder weniger, denn prinzipiell kämpft und baut ihr euch durch drei Kampagnen zu je fünf Levels an deren Ende euch einer von Batmans bekanntesten Gegenspielern wie dem Joker erwartet. Leider hängen all die Levels und Kampagnen eher lose aneinander ohne je so richtig einem roten Faden zu folgen. Dem Spielspaß tut das dennoch keinen Abbruch.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Hauptsächlich seid ihr mit eurem tollpatschigen Kameraden Robin in den düsteren Szenarien Gotham Citys wie z.B. Fabriken unterwegs und prügelt alle Widersacher solange, bis sie wieder sprichwörtlich in ihre Einzelteile zerfallen. Zwischendrin lockern immer wieder diverse Rätsel das Spielgeschehen auf. Hierfür könnt und müsst ihr oft sogar Robin oder Batman geschickt in Kombination verwenden, je nachdem über welchen Charakter ihr gerade die Kontrolle übernommen habt. Ihr könnt nämlich, wie eh und je in den LEGO-Games, jederzeit zwischen diesen hin- und herwechseln oder einen zweiten Spieler ins Boot holen. Keine Sorge, spielt ihr Solo im Verbund mit der KI, so wird euch diese, bis auf wenige Ausrutscher, sehr guten Ersatz leisten.

Außerdem dürft ihr in regelmäßigen Abständen witzige, aber dennoch penetrant auf Slapstick (Stichwort: Robin) getrimmte Zwischensequenzen bewundern. Diese sorgen aber immer wieder mal für einen Lacher und sind obendrein auch hübsch anzusehen. Vertont wurde das Ganze jedoch wieder mit dem typischen LEGO-Gebrabbel, also erwartet euch hier genau wie in LEGO Star Wars oder LEGO Indiana Jones keine vollwertige Sprachausgabe.

Um endlich der Überschrift dieses Absatzes gerecht zu werden und diejenigen aufmerken zu lassen, welche jetzt vielleicht schon dabei waren das Spiel geistig unter „Alter Brei, neu aufgekocht“ durch zu winken, denen sei versichert, dass eine Mission pro Kampagne stets in einem von Batmans coolen Vehikeln vonstatten geht. Entweder nehmt ihr so also Platz im heißbegehrten Batmobil, dem Batwing oder aber auch dem Batboot. Der Schwierigkeitsgrad bleibt dabei stets fair, steigt jedoch stetig an und sorgt so für eine konstante Motivation des Spielenden.

Zentrum der selbstgerechten Justiz

Die gute, alte Bathöhle stellt das Epizentrum Batmans respektive des Spieler dar. Hier könnt ihr aus den zahlreichen Kampagnen und Missionen jederzeit eine beliebige wählen und erneut auf der Jagd nach Boni spielen. Boni? Richtig, die einzelnen Levels strotzen nämlich nur so vor unzähligen Items, welche es einzusammeln gilt und manche von ihnen, wie die LEGO Container, sind natürlich nicht ohne weiteres zu bekommen. Ihr könnt sie zwar sehen, aber noch nicht erreichen. Um an diese also heran zu kommen benötigt ihr spezielle Anzüge, welche euch besondere Fähigkeiten verleihen. Um diese freischalten zu können müsst ihr aber genügend LEGO Container gesammelt haben. Diese sowie die in der gesamten Spielwelt verteilten LEGO-Steine sind Grundlage für Bonuscontent wie neue Charaktere, geheime Videos oder neue Anzüge. Somit bleibt LEGO Batman auch nach dem ersten Durchspielen noch einen Blick wert.

Flauschiges Blutsauger-Fell

Das technische Grundgerüst ist immer noch dasselbe wie in den beiden Vorgängern, wurde jedoch um einige, wenn auch eher unauffällige, Effekte erweitert und aufpoliert. Die Animationen sind wie eh und je sehr geschmeidig und vor allem in den Zwischensequenzen eine genauere Beobachtung wert. Hier wurde viel Liebe ins Detail gesteckt – aber nicht nur an dieser Stelle, sondern vor allem auch bei der Gestaltung der Levels, Szenarien sowie der Hintergründe. Alles ist stimmig düster und passt optimal zum allseits bekannten Look Batmans. Dabei verliert das Spiel jedoch nie seinen unvergleichlichen LEGO-Charme. Akustisch solltet ihr keine Höhenflüge erwarten, dennoch wissen Musik und Soundeffekte zu begeistern, halten sich aber eher auf unauffälligem Niveau.

Auch Gothams Ritter ist nicht unfehlbar

So ausgeklügelt das Leveldesign sein mag und so abwechslungsreich die Wahl der Spielelemente auch ist - zumindest bei Hardcore-Gamern kommt dennoch nicht mehr als kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch oder im Multiplayer Co-op zusammen mit den Jüngsten auf. Der Spielablauf bleibt trotz allem eher repitiv. Ihr lauft von A nach B, löst hier und da ein kleines Schalterrätsel, prügelt eure Feinde nieder und sammelt die unzähligen Items auf. Da eine nennenswerte Story fehlt ist auch nicht wirklich für große Motivation gesorgt.
Technisch wäre auch mehr drin gewesen als die selbe, mittlerweile in die Jahre gekommene Engine bereits zum dritten Mal neu zu verwursten.
Zuletzt seien die eher mauen Slapstick-Einlagen zu nennen, welche sicherlich nicht jeden ansprechen dürften, wohl aber die anvisierte Zielgruppe der jüngeren Zocker.

Fazit

Wieder einmal müssen wir den Jungs und Mädels bei Travellers Tales ein dickes Lob aussprechen. So viel Humor, Ideenreichtum und Abwechslung durfte ich schon lange nicht mehr in einem Spiel genießen. Die Leute wissen einfach, wie man brillante Jump n Run Levels designed. Auf der Kehrseite der Medaille bleibt aber die Innovationsarmut, denn das Spiel wirkt eher wie ein Addon bzw. eine Mod zu LEGO Star Wars. Vom Interface bis zur Steuerung ist nämlich alles eins zu eins übernommen, „lediglich“ das Batman-Setting ist neu. Und? Spaß machts trotzdem, gerade im Multiplayer und wer bereits von den Vorgängern begeistert war, der kann auch hier bedenkenlos zugreifen!

LEGO Batman erfindet das Rad nicht neu, weiß aber durch viel Humor und Liebe zum Detail zu überzeugen. Kaufempfehlung!


Wertung
Pro und Kontra
  • Einmaliger LEGO-Charme im Batman-Setting
  • Abwechslung am laufenden Band
  • Ausgeklügeltes Leveldesign und viel Humor
  • Viel freispielbarer Zusatzinhalt
  • Keine wesentlichen Neuerungen gegenüber den Vorgängern
  • Präsentation wirkt leicht altbacken
  • Leichte KI-Macken

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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