Gut, nicht Großartig

Awakening, das einzige echte AddOn zu Dragon Age: Origins, ist eine unterhaltsame Fortführung des Hauptspiels. Aber leider nicht mehr. Wo fange ich...

von Richard S. am: 30.07.2014

Awakening, das einzige "echte" AddOn zu Dragon Age: Origins, ist eine unterhaltsame Fortführung des Hauptspiels. Aber leider nicht mehr.

Wo fange ich an?

In Awakening übernimmt man als neuer Kommandant das Kommando über die Grauen Wächter Fereldens. Zu diesem Zweck kann man entweder seinen Charakter aus dem Hauptspiel importieren, oder aber man erstellt gleich einen neuen Wächter, der aus dem Lande Orlais stammt. Neue Herkunftsgeschichte gibt es dabei leider keine, da man zumeist jedoch seinen Helden aus dem Hauptspiel importiert, ist dies nicht weiter tragisch.
Zu Beginn wird man von der Kriegerin Mhairi zur Festung Vigils Wacht begleitet, um sich dort mit den anderen Grauen Wächtern zu treffen und den Orden offiziell zu übernehmen. Allerdings leidet die Festung unter einem Angriff der Dunklen Brut, in der Folge stellt sich heraus, dass die Grauen Wächter von neuer, intelligenter Dunkler Brut entführt wurden. Im weiteren Verlauf der Handlung besucht man wieder unterschiedlichste Gebiete, abgesehen von einem düsteren Sumpf und Vigils Wacht selbst sind aber fast alle Orte neue Varianten von aus dem Hauptspiel bereits bekanntem (ein Wald, die tiefen Wege, eine Denerim-ähnliche Stadt).

Was soll ich tun?

Wie im Hauptspiel müssen überall diverse Probleme gelöst werden - wo man im Hauptspiel aber noch Entscheidungen treffen musste, gibt es in Awakening fast immer nur einen Weg zum Ziel. Lediglich ganz am Ende der Haupthandlung gilt es, zwei größere Entscheidungen zu treffen.
Nebenher muss man sich auch mit unzufriedenen Adeligen herumschlagen, vorrangig Verbündeten des aus dem Hauptspiel bekannten Arl Howe. Die nebenher angeschnittene Verschwörung ist aber vorhersehbar und mit fünf Minuten Arbeit abzuwenden, daraus hätte wesentlich mehr werden können.

Wer kommt diesmal mit?

In Awakening stellt man wieder eine Gruppe unterschiedicher Charaktere zusammen, neben dem Zwerg Oghren handelt es sich ausschließlich um neue Gesichter; wie den abtrünnigen Magier Anders oder die Zwergenschurkin Sigrun. Allerdings kommen die neuen Begleiter denen aus dem Hauptspiel kaum nahe, weder was Charakterisierung noch was Einzigartigkeit betrifft. Auch kann man nun kaum Dialoge mit den Begleitern führen, nur an vorgegebenen Stellen im Spiel lässt sich über jeweils eine bestimmte Sache sprechen. Wer da nicht zufällig den richtigen Begleiter dabeihat, hat Pech.
Auch wirken die Begleiter manchmal wie billige Kopien der Begleiter aus dem Hauptspiel, so hat Anders genau den gleichen Humor wie Alistair.

Wie schwer habe ich's?

Was ebenfalls zu kritisieren ist, ist der Schwierigkeitsgrad. Während das Hauptspiel schon auf "Normal" oft herausfordernd war, ist Awakening selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad noch häufig zu leicht. Die neu gefundene Ausrüstung ist häufig übermächtig, die neuen Talente und Zauber ebenfalls; und die neuen Spezialisierungen schwanken zwischen zu stark und unnötig.

Wie stehen wir da? (Fazit)

Teils farblose Charaktere, eine interessante, jedoch schwach umgesetzte Handlung, interessant-sinnlose Nebenquests ... Awakening lässt teilweise durchaus großes Potenzial erahnen, vermag es aber nicht, dieses Potenzial tatsächlich zu nutzen. Der mangelnde Anspruch und der allgemeine Mangel an neuem (kaum neue Texturen, neue Ausrüstungsmodelle, neue Ideen) tun ihr übriges, um Awakening daran zu hindern, die Großartigkeit des Hauptspiels zu erreichen. Wer das Hauptspiel liebt und wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht, kann zu Awakening greifen. Wer aber kein absoluter Fan von Origins ist, sollte seine Finger von diesem AddOn lassen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Story: interessante Ideen, teils interessante Charaktere ...
  • Atmosphäre: überzeugend düstere Gebiete
  • Grafik: stilsicher
  • Sound: guter Soundtrack, gute Sprecher
  • Umfang: zwei wichtige Entscheidungen
  • Gameplay: taktisch
  • Story: ... die aber häufig farblos bleiben, mäßige Umsetzung
  • Atmosphäre: oft unpassender Humor, Bugs
  • Grafik: altbacken, Bugs
  • Sound: kaum neues gegenüber dem Hauptspiel
  • Umfang: geringer Wiederspielwert, reduzierte Nebenquests
  • Gameplay: übermächtige Zauber und Talente, auf hoher Schwierigkeit zu leicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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