JRPG mit Spaß und Action, aber auch einigen Macken

Ich bin ein JRPG-Fan und dachte daher bei The Last Remnant:Das wird schon wie Final Fantasy auch genauso gut sein. Ist ja auch von Square Enix! Nach nun...

von Shijury am: 10.01.2015

Ich bin ein JRPG-Fan und dachte daher bei The Last Remnant:"Das wird schon wie Final Fantasy auch genauso gut sein. Ist ja auch von Square Enix!" Nach nun über 15h Spielzeit habe ich festgestellt, dass es The Last Remnant so gar nicht Final Fantasy typisch daher kommt... oder etwa doch?

 

 

TECHNIK:

Der Anfang in The Last Remnant ist relativ typisch für ein Spiel in einer Fantasy-Welt. Unser Protagonist Rush Sykes wird Zeuge der Entführung seiner Schwester durch merkwürdige Gestalten. Natürlich versucht er sie zu retten und fällt dabei in eine ihm unbekannte Welt ein. Hier trifft er weitere für Fantasy-Spiele typische Charaktere, darunter David Nassau (einen einflussreichen Marquis). Er will ihm helfen Rush's Schwester zu befreien.

 

Das Kampfsystem ist aber komplett atypisch für einen Square Enix Titel. Statt mit 3 Einzelkämpfern wird in Verbänden (ganzen Kämpfergruppen) das Schwert (oder die Axt) geschwungen. Auf den ersten Blick wird man vom bunten und sehr vollen Interface sowie den ganzen Begriffen erschlagen. Die ersten Kämpfe versteht man nicht wirklich, was eine Blockade oder eine Intervention ist. Hat man die Hintergründe des Kampfsystems aber erst einmal erschlossen, findet man sich in einer extrem taktischen und rundenbasierten Welt wieder. Das ist mal eine gelungene Abwechslung zum typischen Final Fantasy Alltag. 

 

Die Story kommt nur anfangs etwas plump und RPG-typisch um die Ecke. So müssen wir zu Beginn durch extrem schlauchige und schlecht designete Levels laufen und am Ende immer einen Boss besiegen. Dass sich dies erst nach ca. 8-9h ändert, ist deutlich zu lange. Da verliert selbst der größte JRPG-Fan irgendwann die Lust...

 

Auch das Levelsystem ist nicht wirklich durchschaubar, denn es gibt irgendwie gar keins. Zumindest keins, in dem man die Charakterwerte selbst aufstufen kann. Das alles passiert nach einigen Kämpfen vollautomatisch. Neben den normalen Werten wie HP, Ausdauer etc. laufen einem dabei auch Begriffe wie "Gefräßigkeit" über den Weg (oder Bildschirm). Was diese jedoch bedeuten, findet man nicht so wirklich heraus...

 

 

GRAFIK:

The Last Remnant kommt in einem sehr schönen Design daher. Die Städte sehen wirklich schick aus und wirken nicht "unecht". Leider ist die Interaktion mit Städten sehr begrenzt. Es gibt einige frei begehbare Bereiche, die wieder an das schlauchige Dungeondesign erinnern. Auch das teils langsame nachladen der Texturen ist für einen Square-Titel nicht typisch. So kann es durchaus mal passieren, dass man ca. 2 Sekunden darauf wartet, bis der Boden endlich aus Steinen und nicht mehr aus Matsch besteht (und das selbst bei überdurchschnittlichem System).

 

 

SOUND:

Da hat es Square Enix wieder einmal rausgerissen. Der Soundtrack ist typisch für die JRPGs extrem stimmig und gut gelungen. Von düster angehauchter Musik bis hin zum geschredderten Gitarrenriff ist alles dabei. Die Komponisten haben sich wieder selbst übertroffen, denn ab und an erwischt man sich dabei, das Spiel nur wegen der Musik angeschaltet zu lassen.

 

 

FAZIT:

Wenn man sich durch die ersten Stunden von The Last Remnant gequält hat, kommt ein unfassbar schönes Spiel heraus, welches der Final Fantasy Reihe in nichts nachsteht. Glaubwürdige Charaktere mit ebenso glaubwürdigen Motiven, tolles Voice-acting und die stimmige Atmosphäre machen The Last Remnant zu einem Teil meiner Lieblingsspielsammlung. Ich sehe gern über die kleinen (teils auch größeren) Macken hinweg, da ich sehr viel Spaß mit diesem Spiel habe.

 

Auch wenn Rush manchmal wirklich kindisch und trotzig daher kommt, kann man sich als Spieler wirklich gut in ihn hineinversetzen. Und das fasziniert!


Wertung
Pro und Kontra
  • Stimmiger Soundtrack
  • Tolles Characterdesign
  • Umfangreiches Kampfsystem (und doch rundenbasiert)
  • Gelungene Geschichte
  • Teils matschige Texturen
  • Lange Ladezeit der Texturen
  • Liebloses Dungeon-Design
  • Teils wirklich unfaire Kämpfe

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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