Langwieriges Campusleben

Nicht einmal ein halbes Jahr hat es gedauert bis die erste Erweiterung für Die Sims 2 erschienen ist, womit Electronic Arts den halbjährlichen Turnus, in denen Sims Spiele erscheinen, auch mit dem zweiten Teil fortsetzte.

Die Erweiterung Wilde Campus Jahre schickt eure Sims wie der Name schon sagt auf den Campus. Gleichzeitig führt Maxis zusammen mit der Erweiterung auch eine neue Altersgruppe, die jungen Erwachsenen, ein.

Campus Baukasten für Anfänger

Bevor ihr in das Campus Leben einsteigt müsst ihr erst einmal eine der drei neuen Universitäts-Nachbarschaften in die Nachbarschaft eurer Wahl integrieren. Anders als beim Vorgänger seid ihr aber nicht nur auf einen Campus beschränkt, sondern könnt euren Sims soviele Unis wie ihr wollt zuweisen. Falls euch die drei vorgegebenen Universitäten nicht gefallen, ist es an euch eure eigene Universität zu bauen.

Solltet ihr euch dazu entschließen eure eigene Uni zu entwerfen, dann sucht ihr euch wie gewohnt eine vorgegebene leere Nachbarschaft aus und platziert dort Wohnungen, Geschäfte und Freizeitgebiete. Zu einer echten Universität gehören natürlich auch Wohnheime. Allerdings erlaubt euch Maxis standardmäßig nicht diese selbst zu bauen, weshalb ihr erst einmal nur auf die vorgegebenen Wohnheime zurückgreifen könnt. Wollt ihr trotzdem eure eigenen Wohnheime kreieren müsst ihr euch eines Cheats bemächtigen, der aber glücklicherweise in der Readme Datei des Spiels dokumentiert ist.

In den normalen Häusern eurer Uni sind natürlich nur Sims die ihr steuert vorhanden. In den Wohnheimen ist das aber anders. Die vorgegebenen Wohnheime fassen sechs bis zwölf Sims. Damit diese nicht in Zimmer platzen in denen sie nichts verloren haben, könnt ihr jetzt mit einer eigens dafür eingeführten Tür Zimmer für eure Sims beanspruchen. Sollte ein Wohnheim mehr Sims fassen als ihr derzeit steuert so werden die nicht belegten Zimmer automatisch von Computer gesteuerten Sims beansprucht. Praktisch: sollte ein neuer von euch gesteuerter Sim in die Wohngemeinschaft einziehen dann räumt automatisch ein Computer gesteuerter Sim das Feld und überlässt euch das Zimmer. Überhaupt hat Maxis mit den Wohngemeinschaften ein neues Element eingeführt. Wollt ihr das ein Sim zu einem Sim zieht der bereits eine eigene Bleibe hat, war es bisher immer nötig dem Sim ein Grundstück zu geben, und zu hoffen das er den Sim zu dem er ziehen sollte besucht, damit diese Freundschaft schließen können und er per Einladung in die Wohnung ziehen konnte. Ziemlich umständlich. Das hat auch Maxis festgestellt und verpasste dem Spiel die Funktion, dass ihr jeden Sim jederzeit bei einer bestehenden Familie einziehen lassen könnt. Dies Funktioniert genau so als ob ihr dem Sim ein neues Grundstück zu weisen wollt. Positiver Nebeneffekt das Startbudget des neuen Sims wird zum bestehenden Budget hinzugezählt. Außerdem gibt es in jeder Universität ein Geheimes Grundstück welches ihr nur betreten könnt wenn ihr einer geheimen Bruderschaft beitretet. Solltet ihr eine neue Universität bauen dann dürft Ihr dieses geheime Grundstück selbst platzieren, allerdings wird es dann sofort wieder verschwinden, da es nun einmal „geheim“ ist. Selbst erstellen könnt ihr besagtes Grundstück auch nicht; nicht einmal mittels Cheat.

Pauken, pauken und noch mehr pauken

Ziel des Campuslebens ist natürlich ein erfolgreicher Abschluss. Um den aber zu erreichen braucht ihr erst mal ein paar Studenten. Die könnt ihr entweder direkt auf dem Unigelände erstellen oder ihr lasst Teenager aus der Nachbarschaft auf die Uni ziehen. Das könnt ihr entweder machen in dem Ihr eine Familie in eurer normalen Nachbarschaft ladet und eure Teenager bei der Uni anrufen, oder ihr geht auf das Unigelände und benutzt die dortige Funktion. Letztere Möglichkeit bietet auch die Option computergesteuerte Sims in die WG aufzunehmen und ist praktisch die einzige Möglichkeit eure Kindheitsfreunde erwachsen werden zu lassen. Habt ihr eure Studenten endlich, müsst ihr Sie nur noch einem Gebäude zu weisen. Ist das getan müsst ihr euch nur noch für einen Kurs eintragen. Jeder Kurs sorgt dafür, dass ihr in einigen Berufen sofort auf höheren Karrierestufen einsteigt. Solltet ihr mit eurer Wahl einmal nicht zufrieden sein, könnt ihr bis zum letzten Semester jeder Zeit den Kurs wechseln. Ein Semester ist 72 Stunden lang und besteht größtenteils aus lernen. Solltet ihr in der ersten Hälfte des „Jahres“ zu schlecht abschneiden habt ihr die Chance das in der Zweiten Hälfte zu verbessern. Sollte sich eure Leistung dann nicht verbessert haben dann fliegt ihr von der Uni. Eure Leistung, bzw. eure maximale Leistung wird ähnlich wie der Karriere aufstieg ermittelt. Um das Semester mit Bestleistung zu bestehen müsst ihr euch in drei vorgegebenen Fertigkeiten verbessern, dadurch steigt eure maximale Leistung an. Damit sich diese Leiste aber auch bis zum Maximum füllt müsst ihr nicht nur jeden Tag pünktlich zu den Vorlesungen erscheinen sondern solltet auch noch zusätzlich Hausarbeiten machen oder eine Abhandlung schreiben. Solltet ihr mal den Unterricht verpassen könnt ihr euch aber auch ein Buch schnappen und das verpasste mit den anderen Studenten nachrecherchieren. Solltet ihr es schaffen auch das letzte Jahr mit Bestleistung hinter euch zu bringen habt ihr die Uni mit Magna Cum Laude bestanden und könnt das Unigelände entweder klammheimlich verlassen oder ihr feiert eine große Abschlussparty. Egal wofür ihr euch letzten Endes entscheidet, sobald ihr wieder zurück in der Nachbarschaft seid, geht das Leben als Erwachsener wie gewohnt weiter. Aber das Studentenleben hat auch weitere Vorteile. So könnt ihr mit der Zeit nicht nur eine weitere Sperre für eure Wünsche und Ängste freischalten, sondern eure Wünscheleiste wird um zwei Felder erweitert. Zusätzlich dürft ihr eure Laufbahn im dritten Jahr neu bestimmen sofern ihr das denn wollt.

Toga-Party, Toga- Party

Natürlich besteht das Leben an der Uni nicht nur aus Lernen. Wie jeder andere auch müsst ihr euch euren Lebensunterhalt verdienen. Dazu könnt ihr entweder in der Kantine des Wohnheims oder an einem der vielen Imbissstände an der Uni aushelfen. Wenn ihr genug Geld habt könnt ihr natürlich auch dem schönen Campusleben frönen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Sportparty? Ladet eure Freunde ein, sorgt für einen Fernseher und was zum Futtern und schaut euch an wie die SimCity Lamas die Merkwürdighausen Aliens mal so richtig Platt machen. Nein? Keine gute Idee? Ihr steht mehr auf Musik? Dann geht doch einfach in den Park auf eine kleine Jamsession. Denn auch das ist seit neuesten möglich. Zusätzlich zu dem bereits aus dem Hauptspiel bekannten Klavier, gibt es jetzt noch eine Drumbase, ein Bass und eine Gitarre. Benutzt einfach eines dieser Instrumente und spielt ein Rocklied, einen Countrysong oder ein bisschen Jazz. Wenn ihr alle Instrumente besitzt und ein paar Mitspieler findet könnt ergänzen sich dies Instrumente sogar gegenseitig. Zusätzlich könnt ihr damit auch noch ein kleines Zubrot verdienen. Sollten eure Sims aber genau so kreativ wie die aktuelle Bundesregierung sein dann könnt Ihr euch ja auch bei der Örtlichen Studentenvereinigung bewerben. Das funktioniert in etwa genauso wie eine Party. Ihr bewerbt euch telefonisch bei der Studentenverbindung und die schicken einige Ihrer Mitglieder vorbei um euch so richtig durch den Dreck zu ziehen… Ähm, nein… falscher Film. Die wollen natürlich nur eure Freunde sein. Schafft ihr es in der Vorgegebenen Zeit mit allen Mitgliedern die euch besuchen Freundschaft zu schließen steht der Aufnahme in die Studentenverbindungnichts mehr im Wege. Sollte es aber noch keine Verbindung geben, oder ihr könnt die Mitglieder einfach nicht leiden steht es euch natürlich Frei eure eigene Verbindung zu gründen. Einzige Voraussetzung euer Sim lebt nicht in einem Wohnheim. Solltet ihr einer Verbindung beigetreten sein steht es euch natürlich Frei jeder Zeit bei der Verbindung einzuziehen… freie Zimmer im Verbindungshaus natürlich vorausgesetzt. Alternativ, oder auch zusätzlich könnt ihr der Geheimen Bruderschaft beitreten. Freundet euch einfach mit den Typen in den schwarzen Klamotten und dem Lama-Emblem auf der Brust an und ihr werdet des Nachts vielleicht von einer schwarzen Limousine entführt. Seid ihr Mitglied bei der Geheimen Bruderschaft könnt ihr das Geheime Grundstück jederzeit betreten. Da könnt ihr zwar nicht wohnen aber zumindest könnt ihr dort allerlei Mist machen. So steht es euch zum Beispiel frei eure Noten zu hacken um euren Notendurchschnitt zu verbessern. Aber Vorsicht! Allzu umtriebiges Hacken und der Rauswurf von der Uni ist nur eine Frage der Zeit. Zusätzlich könnt ihr dort auch einige der neuen Karrierebelohnungen ausprobieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schluck Lebenselixier aus der Kuhpflanze? Oder ruft doch mal eben beim Sensenmann. Neben diesen ganzen Aktivitäten gibt es natürlich auch zahlreiche neue Tapeten, Böden und Einrichtungsgegenstände, wobei vor allem letztere Interessant sein dürften da die neuen Gegenstände gerade für das kleine Portemonnaie praktisch sind.

Technik

Technisch hat sich nicht viel verändert. Durch die Erweiterung sollte man gerade bei älteren Rechnern darauf achten das man die Empfohlenen Systemvoraussetzungen erfüllt, da der Ressourcenverbrauch nochmal ansteigt, was, wenn noch Community Downloads dazu kommen, zu einem Problem werden könnte.

Fazit

Wilde Campus Jahre ergänzt das Spielprinzip sinnvoll. Für sich gesehen ist die Idee die Sims studieren zu lassen durchaus gut, leider hapert es etwas an der Umsetzung. Den größten Teil verbringt man an der Uni damit zu lernen und seine Fähigkeiten zu verbessern. Während die Ergänzungen für die Vorhandenen Sims eigentlich praktisch nicht vorhanden sind. Was fehlt ist die Möglichkeit seinen vorhandenen Sims quasi nachträglich den Universitätsabschluss zu verpassen. Dadurch ist man gezwungen neue Sims zu erstellen und zur Uni zu schicken.

An sich eine gute Idee, bringt die Erweiterung aber zu wenige Neuerungen bei einem zu hohen Kaufpreis.

Sollte euch dieser Test gefallen haben dann haltet lest euch doch auch meine anderen Tests durch. Test zu den restlichen Sims 2 Erweiterungen werden in den nächsten Wochen folgen.