Not the window again!

Gunpoint Richard Conway ist wahrlich ein Super-Agent. Er kann einen Fall aus extremen Höhen überleben, meterhoch springen, wie Spidey an Wänden...

von Korzark am: 01.05.2015

Gunpoint

Richard Conway ist wahrlich ein "Super-Agent". Er kann einen Fall aus extremen Höhen überleben, meterhoch springen, wie Spidey an Wänden kleben und  ist ein Akrobatikmeister. Zwar sind ihm diese Fähigkeiten durch ein Hilfsmittel gegeben, jedoch beherrscht er diese perfekt. Naja, am Anfang hat er einen kleinen Unfall:

Story

Conway arbeitet als Spion/Hacker. Als er eines Tages sein „BULLFROG brand hypertrousers“ erhält, probiert er sie gleich aus. Und springt aus Versehen aus dem Fenster und landet auf dem Gehsteig. Eine Frau namens Selena Delgado hat ihn dabei beobachtet und bittet ihm plötzlich um Hilfe. Auf dem Weg zu ihr sehen wir, wie eine fremde Person Delgado umbringt und verschwindet. Als wir dann noch einen Anruf von einer gewissen Melanie Rooke bekommen und uns mitgeteilt wird, dass uns die Kameras des Mordschauplatzes aufgenommen haben, muss unsere Spielfigur die Videos von einem externen Server löschen. Dabei merkt er viel zu spät, dass er zum Spielball der Waffenkonzerne der Stadt wird. Dem Spieler ist es selbst durch seine Entscheidungsmöglichkeit überlassen, wie Conway darauf reagieren soll. Gleichzeitig löst er den Mord an Delgado und enthüllt komplexe Geheimnisse. Die Grenzen zwischen "Gut und Böse" sind nicht mehr erkennbar.

Charaktere

Die Charaktere des Spiels werden durch die Quests schön dargestellt. Leider erkennt man immer wieder die typischen Stereocharaktere aus Filmen und anderen Krimiserien. Die Eigenschaften des Hauptcharakters werden vom Spieler im Laufe der Geschichte mitgestaltet.

Grafik

In alter 2D-Pixelgrafik bewegen wir uns in einer schicken 2D-non-pixel Welt. Der Großstadt-Flair und der Stil passen zur Geschichte. Kritik kann man hier nicht üben, vor allem, weil die Animationen auch flüssig und schön funktionieren. Fehler sind gar nicht aufgetaucht.

Gameplay

Um eine Mission zu starten, nehmen wir eine Aufgabe von einer unserer Auftraggeber an. Dabei kann es sein, dass wir uns zwischen zwei/drei Aufträgen entscheiden müssen. Die anderen dürfen wir später machen. Haben wir eine Aufgabe gewählt, finden wir uns in einem Nachrichtenfenster wieder, wo wir uns mit dem Auftraggeber unterhalten können. Oft haben wir 2-3 Antwortmöglichkeiten und können Fragen zur Mission stellen. Meistens üben die Antworten keinen Einfluss auf das Spielgeschehen aus, aber es existieren wenige Schlüsselmomente. Die betreffen aber nur die Story und verändern nicht den Levelverlauf.

In den Side-Scroller-Missionen müssen wir immer in ein Gebäude „einbrechen“ um ein Item oder Daten zu stehlen. Dort treffen wir auf verschiedene Gegner, welche uns bei Blickkontakt sehr schnell erledigen könnten. Deshalb ist es ratsam, sich immer im Schatten zu bewegen. Soll heißen, dass wir einfach das Licht im Raum ausmachen. Mit dem Supersprung können wir uns schließlich auf diese Wachen stürzen und ihnen volles Pfund aufs Maul geben. Und das solange wir wollen.

Um das Licht nochmal aufzugreifen: Dabei kommt wohl das wichtigste kaufbare Gadget ins Spiel. Innerhalb des Levels können wir in die Hack-Sicht wechseln. Hier können wir Lichtschalter, Steckdosen, Türen, elektrische Pistolen der Wachen, Lampen und sonstiges Elektro-Zeug miteinander verbinden. Da dies über die Räume funktioniert, können wir die Wachen in einen anderen Raum im Dunkeln tappen lassen oder diese über Steckdosen elektrisieren. Einmal habe ich das Licht in einem anderem Raum ausgemacht. Als die Wache dann das Licht wieder anmachen wollte, verband ich seine Pistole mit dem Lichtschalter. Ihr könnt erahnen was danach passiert ist.

Im Verlauf des Spiels entdecken wir immer mehr Wege diese Macht zu nutzen. Insgesamt funktioniert diese Gameplay-Technik sauber und wird auch zunehmend schwieriger zu meistern. Zusätzlich (als Sammelquest) finden wir immer wieder Dokumente und E-mails, die mehr Inhalt zur Story beitragen. Es lohnt sich diese zu suchen. Ist nicht schwer.

Am Ende der Mission bekommen wir eine Bewertung. Waren wir zu laut? Zu viel Gewalt? Wie schnell waren wir? Letzten Endes ist es wirklich egal wie wir die Mission gemeistert haben. Hauptsache wir haben das, was wir wollten.

Nach jeder Mission erhalten wir Geld und einen Upgradepunkt. Das Geld investieren wir in Gadgets und die Punkte in verschiedene Fähigkeiten. Die Gadgets und Fähigkeiten erleichtern unsere Raubzüge und sind durchaus innovativ. Der Entwickler hat sich da ein paar nette Sachen einfallen lassen. Nach dem Ende des Spiels können wir frühere Missionen mit allen möglichen Gadgets lösen.

Die genannten Wächter gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Interessanter Weise muss man diese auf verschiedene Wege verstummen lassen. Werden wir trotzdem erwischt und selbst in das Totenreich eingeweiht, haben wir die Möglichkeit uns für einige automatische Quicksaves zu entscheiden. Selber können wir innerhalb eines Levels nicht speichern, aber das ist auch nicht nötig, denn diese sind nicht allzu groß. Eigene Levels könnt ihr im Editor basteln und über den Workshop teilen.

Sound/Musik

Sounds sind, naja, so wie sie sind. Man hört sie und das war’s. Nichts Besonderes, aber auch nichts Schlechtes. Die Musik hingegen ist spitze. Spannende Jazzmelodien beim Einbrechen und Cyber-Rhythmus beim Hacken, spitze!

Fazit

Jetzt habe ich mehr gelobt als kritisiert. Aber es gibt nun nicht so viele Sachen zu bewerten. Die Dinge, die Gunpoint vorzeigt, sind überwiegend positiv und gameplaytechnisch nicht nur schlau umgesetzt, sondern noch mit einer Portion Humor untermalt. Ob es die 90 Punkte verdient? Fast. Top Story mit viel Potential und vom Einfallsreichtum kann sich jeder etwas abschneiden. Auch die Levels sind sehr abwechslungsreich. Aber wenn das Spiel so perfekt ist, warum nicht mehr? Weil es einfach zu klein ist. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben und der Entwickler Tom Francis (oh ja, ein One-Man-Team) hat Talent. Die Punkte wurden nicht abgezogen wegen Makel, sondern weil das Spiel nach langer Überlegung zu simpel und zu kurz ist. Vielleicht kann man sich noch mehr grafische Abwechslung wünschen. Das Großstadt-Szenario wird dem einen oder anderem irgendwann doch zu eintönig. Und die Sounds sind auch nicht weltbewegend. Aber der Rest: Einsame Spitze. Der ein oder andere möchte sogar mehr haben wollen, aber "Gunpoint" ist das, was es ist: Ein 2D-Pixel Side-Scroller mit Jumpeinlagen und spaßigen Rätseln. Und viel zu viele Fenstern.

Was mich verwundert: Das Spiel hat mir mehr Spaß gemacht, als Watch Dogs, obwohl das Gameplay in Sachen "Hacking" fast gleich ist. Sind 3D-Open-World-Szenarien nicht für das Hacking-Thema geeignet? Ist wohl Geschmackssache.

Liebe Grüße

Korzark


Wertung
Pro und Kontra
  • Schöne Story
  • Innovatives Gameplay
  • Saubere Animationen und hübsche Grafik
  • Humorvoll, aber auch gleichzeitig ernst
  • Abwechslungsreiche Level
  • Zu simpel
  • Zu kurz
  • kein Wiederspielwert
  • keine abwechslungsreiche Orte

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(2)
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