Review: „Lost in Random (XBOX One)“

Das Indie-Action-Adventure führt uns in das Reich des „Zufalls“, obwohl hier selbiger nicht mehr wirkt. Stattdessen herrscht die böse Königin über alles und...

von Brakus am: 01.10.2021

In dieser Welt nun erlebt das Geschwisterpaar Odd und Even, das sie an ihrem zwölften Geburtstag getrennt werden. Odd erhält eine Sechs und wird gleich von der Königin mitgenommen, in ein an sich ungewisses Schicksal, dem sie auch alles andere als fröhlich entgegensieht, obwohl es ja heisst, den Sechsern ginge es so gut.

Die zurückgebliebene Even nimmt es nun auf sich, ihre Schwester zu suchen und zu retten. Dabei zieht sie nächtens von dannen durch die skurile wie aufregende Welt, die ganz klar an Tim Burtons albträumerischer Fantasie angelehnt ist. Wer seine stop-motion – Filme a la „Nightmare before Christmas“ kennt, findet sich sogleich in einer bekannten Atmosphäre wieder.

So sind die Grafiken auch eher gewöhnungsbedürftig, denn für ein niedliches Abenteuermärchen schauen alle Figuren recht dubios und abenteuerlich kantig drein. Der Grafikstil hat aber was für sich und ist in sich sehr detailliert wie auch detailverliebt. Wobei die klassisch immer wieder entgegenstürmende Gegnerschar etwas abwechslungsreicher hätte sein dürfen. Der Sound ist ok, der allvorherrschende Erzähler aus dem Off hat eine angenehme „Märchenonkel“-Stimme und auch sonst passen die SFX zum Geschehen.
Die Steuerung geht relativ intuitiv von der Hand und wird in der ersten Spielstunde auch entsprechend erklärt.

Die Geschichte ist an sich für ein jüngeres Publikum ausgelegt, lässt sich aber auch von Konsolenveteranen geniessen, sobald man sich auf die Welt und das Drumherum eingelassen hat.

Ein eher geradliniger Levelaufbau sorgt dafür, dass nichts verpasst wird – bis auf kleine Ausläufer, die man zum Sammeln von Märchenseiten im Auge behalten sollte, gibt es auch nicht viel abseits zu erkunden – und die kleinen Rätsel sind meist schnell mit der Zwille gelöst. So müssen hie und da Auslöser abgeschossen werden, damit sich Türen öffnen oder schwere Kisten gehoben werden.
So denn auch im Kampf. Die Gegner sind allesamt mit der Zwille zu beharken, aber nehmen keinen Schaden. Stattdessen werden kleine Kristalle von ihnen abgetrennt, die beim Aufsammeln Punkte bringen. Mit diesen wiederum können Karten ausgespielt werden, welche dann endlich eine Waffe an die Hand geben, mit der wirklich Schaden ausgeteilt werden kann. Die Kartenvielfalt ist auf derer 35 beschränkt, sorgt aber dennoch für einige Waffen- und Tränkevielfalt.
Um aber die Punkte für Karten ausgeben zu können, muss vorher gewürfelt werden – dazu wird der Kampfablauf dann pausiert. Ziemlich schnell gabelt Even nämlich Dicey auf, ein sprechender Würfel, der sie fortan begleitet und alles für sie aufsammelt und „lagert“, so auch die Kristalle im Kampf, wie gefundene oder gekaufte Karten.
Dicey wird also geworfen und die Augenzahl bestimmt, wieviel „Kraft“ nun für die Karten letztendlich zur Verfügung steht. Denn die Karten auszuspielen kostet eben!

Dicey erhält im Laufe des Spiels weitere Augen(zahlen) hinzu, so dass bald nicht mehr nur die anfängliche „1“ und „2“ zur Verfügung steht und so mit höheren Zahlen auch mehr Karten ausgespielt und gar Kombinationen ausgelöst werden können. Die Kämpfe laufen ansonsten relativ gleich ab, ausweichen, schiessen/angreifen, Kristalle sammeln, Karten wählen, angreifen, usw.

Insgesamt macht das alles aber doch auch Spaß. So ist diese Kampfinnovation gut über die Hälfte des Spiels recht befriedigend – irgendwann ist der Ablauf halt ein Automatismus -, die Grafik und Animationen gewohnt und angenommen, die schrulligen NPCs und ihre Geschichten liebgewonnen und das Abenteuer ein feines Vergnügen. Hie und da gibt es monotone Passagen und man merkt eben, dass es kein AAA-Titel ist, aber das muss es auch nicht immer sein.

 
Wertung:
Spielspaß: 4.5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: XBOX One
USK: 12
Publisher: Electronic Arts

 

Screenshots: http://www.heimspiele.info/PC/?p=9108


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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