Review: „Siege Survival: Gloria Victis (PC)“

„This War of Mine“ trifft auf Mittelalter-Szenario! Auch hier gilt es Ressourcen zu sammeln in einer feindlichen Umgebung, bei der jeder Schritt den eigenen...

von Brakus am: 20.05.2021

 

In der Welt des MMORPGs „Gloria Victis“ spielt dieses strategische Ressourcen-Management- und Survival-Spiel als willkommener Ableger. Eine feindliche und überlegene Streitmacht hat die heimischen Lande überfallen und alles eingenommen und verwüstet, bis auf diese letzte Bastion. Hinter deren Burgmauern sitzen die wenigen überlebenden Bürger und versuchen alles, um tagsüber ihre Stätte auszubauen, um hilfreichen Handwerk nachzugehen und Gebäude zu reparieren, die während der alltäglichen Angriffe durch Feuer und Steingeschosse beschädigt werden.

Nachts ziehen sie los, um den Feind auszuspähen, was immerhin kleine Vorteile in den Kämpfen bringen kann und um die verwüstete Stadt nach verbliebenen Ressourcen, Utensilien und möglichen Helfern zu durchforsten.
Um das Burginnere „am Laufen“ zu halten, muss Essen und Wasser besorgt bzw. hergestellt werden. Dafür kann ein kleines Beet beackert sowie Hühner und Schweine gepflegt und ein Regenauffangbehältnis konstruiert werden. Für bessere Werkzeuge und Waffen oder Rüstungen werden nach und nach Handwerksbänke gebaut und aufgewertet und um sich zu erholen Betten erstellt.
Zudem kann an einem Tribok gewerkelt werden, der bei der Verteidigung eingesetzt wird. Viele Aufwertungen basieren auch auf seltenen Funden in den Ruinen und verlassenen Häusern um die Bastion herum. Auch Ausflüge zur Insel der Pechkocher, um „Munition“ für den Tribok zu finden, können sich lohnen.

So entsteht bald ein Fortschrittsbaum und ein Wirtschaftskreislauf, der hoffentlich gut gepflegt werden kann, um nicht hinter den Mauern zu verhungern und die Frontkämpfer durchgehend zu unterstützen. Denn wenn die Bürger den Soldaten nicht regelmässig Essen, Trinken, Medizin und Verbände zukommen lassen und ihre Ausrüstung reparieren, ist recht schnell Schluss mit der letzten Verteidigungslinie. Daher gilt es häufig auch die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und alles zu den Soldaten zu schicken. Doch aufgepasst, die Tiere bringen zwar noch einmal Fleisch, wenn sie selbst verhungern, doch dann war es das mit dem regelmässigen Eier- und Dung-Nachschub. Und wenn der geschickteste Handwerker verdurstet oder der Recke mit dem umfangreichsten Rucksack auf einem Streifzug stirbt, weil er den umherstreifenden Wachen nicht geschickt genug auswich, gestaltet sich alles nur um so schwieriger.

Schnell, schnell, flink, flink hilft höchstens in den ersten 2, 3 Tagen/Nächten, dann aber muss genau kalkuliert und eingeschätzt werden, welche Ressourcen wie genutzt und welche Risiken eingegangen werden können bzw. sollten.

Geschichtlich wird jeder neue Tag mit kleinen Erzählungen bzw. Berichten gestartet und die aktuelle Situation erklärt, meist vom anführenden Kommandanten. An bestimmten Punkten in der grösstenteils verlassenen Stadt gibt es zudem Ereignis-Punkte, die Entscheidungen vom Spieler abverlangen oder Möglichkeiten bieten (z.B. einen kürzeren Weg durch Tunnel von der Bastion zum Markt). Viele Bereiche müssen auch erst freigeschaufelt werden, da durch die Zerstörungswut der Eindringlinge Zugänge durch Schutt blockiert wurden. Wohl dem, der glücklich eine Schaufel gefunden hat oder eine solche schon durch eine verbesserte Werkbank improvisieren kann.

Wurde ein Bürger zu oft bei seinen Streifzügen durch die Nacht entdeckt (auch wenn er noch schnell in die Bastion zurücklaufen konnte), werden die Patrouillen immer schärfer und die Sichtkegel der kontrollierenden Wachen nehmen fast alle Wege ein, so dass es kaum möglich scheint, da noch hindurch zu gelangen.

So wird es auch schnell äusserst schwierig die Tage bis zur rettenden Verstärkung durchzuhalten, da immer Ressourcenmangel herrscht. Und wenn man in der Stadt nicht mehr vorankommt, gibt es auch keinen Nachschub mehr.

Der Schwierigkeitsgrad zieht da etwas zu schnell zu stark an, fordert dadurch aber natürlich auch die Geduldigen zu vermehrten Wiederholungen auf und erhöht damit auf gewisse Weise den Wiederspielreiz, wenn der Frust nicht gewinnt.

Grafisch findet sich die mittelalterliche Welt sehr schön und vor allem detailliert auf dem Bildschirm wieder und auch die Animationen sind vortrefflich umgesetzt. Die Steuerung und allgemeine Bedienung ist alsbald verinnerlicht und auch die generellen Spielabläufe schnell erkannt. Das Finetuning des Plünderns und Wirtschaftens ergibt sich in Folgespielen, aber auch Glück gehört dazu. Wer ausdauernd genug ist, erfährt viele strategisch angehauchte und kurzweilige Stunden. Die Story ist dabei natürlich immer die selbe, aber der Spielverlauf ändert sich durchaus immer wieder etwas durch andere Herangehensweisen.

Insgesamt auf jeden Fall ein sehr interessanter Hingucker und wert ihn zu spielen!

 
Wertung:
Spielspaß: 4.5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC (Steam)
USK: 16
Publisher: Ravenscourt

 

Screenshots: http://www.heimspiele.info/PC/?p=8428 


Wertung
Pro und Kontra
  • Atmosphäre
  • Thema
  • Management
  • glückslastiger Schwierigkeitsgrad

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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