Schade...Die Idee war gut!

Ein Sniper der heimlich hinter den feindlichen Linien operiert um ein Regime zu stürzen. Stealthaktion. Bedachtes vorgehen. Der perfekte Schuss. Das habe...

von VitaFire am: 11.12.2013

Ein Sniper der heimlich hinter den feindlichen Linien operiert um ein Regime zu stürzen.

Stealthaktion. Bedachtes vorgehen. Der perfekte Schuss.

Das habe ich mir von Sniper Ghost Warrior versprochen.

Was ich bekommen habe will ich hier im Test etwas näher beschreiben.

 

Video:

Handlung:

Ja die Handlung ist eben leider nur genau das was ich oben schon kurz erwähnt habe.

Ein Regime das gestürzt werden soll und eigentlich war es das auch schon.

Ja das ganze spielt auf einer kleinen Insel und der Diktator gegen den wir kämpfen ist ganz Böse und ähm ja das war es eigentlich auch wirklich...

Wir absolvieren dann mehrere Missionen die Inhaltlich anfangs kurz eingeführt werden.

Leider ist die Geschichte größtenteils total belanglos und wirklich zu vernachlässigen.

 

Atmosphäre:

Spielt oft auch irgendwie in Handlung mit rein allerdings denke ich muss man hier das ganze nochmal sehr stark abgrenzen da das Spiel teilweise eine wirkliche tolle Atmosphäre aufbaut.

Man liegt als Scharfschütze auf einem Berg, sieht einen Gegner, man ist wirklich leicht angespannt, Luft anhalten und Schuss, Tod!

Manchmal funktioniert eben genau das wirklich toll doch oft scheitert es an einer Sache die einen leider durch das gesamte Spiel begleitet:

 

Der extrem dummen KI bzw. eher KD (künstliche Dummheit).

Die Gegenspieler reagieren nie wirklich glaubwürdig. Rennen entweder blind auf einen zu oder schauen immer brav aus ihrer Deckung heraus (sofern sie mal eine suchen).

Oft kommt es außerdem zu recht bescheuerten „Moorhuhn-Passagen“.

Ich bin an einer Mission öfter gescheitert, dann habe ich mich entschieden einfach das halbe Lager auszulöschen. Also mitten auf eine Straße gelegt den Gegner gekillt den ich gesehen habe. Ein weiterer kommt angerannt, diesen auch getötet usw. Damit konnte ich dann ohne Probleme mal schnell eine kleine Armee auslöschen.

Des weiteren gibt es einige Stellen wo die KI-Gegner vor einem Zaun stehen und durch eben diesen anscheinend nicht sehen können. Auf jeden Fall greifen sie einen nicht an.

Wirklich schade den gerade hier verschenkt Sniper Ghost Warrior wirklich Potential.

Ein weiteres Problem das mit der KI zu tun hat, ist das die KI extrem zielgenau trifft und manchmal unglaubliche Vorahnungen hat. Eine 180° Drehung und dann einfach perfekt mit einem Maschinengewehr treffen? Kein Problem! Dadurch wird das Spiel eben doch manchmal sehr anspruchsvoll aber leider auch wieder sehr unglaubwürdig.

 

Grafik:

Die Grafik ist insgesamt in Ordnung man merkt das hier kein großes Entwicklerstudio dran saß und damit nicht an ein Crysis heranreicht. Aber an sich ist die Grafik nicht übel und man kann durchaus damit leben.

 

Gameplay:

Größtenteils dürfen wir uns mit einem (dann auch schallgedämpften) Sniper Rifle ein Vorgehen zu Recht legen. Das ganze spielt sich oftmals eben wie eine Sniper-Mission in einem anderen Shooter.

Des weiteren darf man mit dem Visier bei den meistens Sniper Gewehren verschiedene Zoom-Stufen einstellen. Es gibt aber auch Level die nur COD-Shooter-Mechanik-Zeug haben, d.h. Close Range Gefechte (inklusive Moorhuhn-Aktion). Diese sind aber einfach nur total stumpf und hohl. Die KD „hilft“ einem in diesen Situationen dann auch als Teamkollege. Was auch noch erwähnt werden sollte sind die „tollen“ Tür-auftret-und-dann-alles-in-slowmotion-abknallen-Situationen.

Nun darf man sich zumindest theoretisch ein Vorgehen zurecht legen. In der Praxis werden die oft groß wirkenden Level leider oft zu sehr schlauchartigen Gebilden mit unsichtbaren Wänden. Gerade letztere oft auch an Stellen wo sie wirklich total bescheuert sind. So wurde mir in einer Mission der direkte und gerade Weg aus irgendwelchen Gründen von einer unsichtbaren Wand blockiert. Das ist schlechtes Level-Design! Dann finde ich sogar komisch platzierte Fahrzeuge oder Baumstämme etc. als Level-Begrenzung noch besser.

 

Multiplayer:

Hier zu nur ganz kurz etwas. In einem Spiel das besonders Wert auf Sniper legt macht ein Multiplayer an sich ja schon wenig Sinn. Und genau so grauenhaft wie sich ein Multiplayerspiel nur mit Snipern anhört ist es auch (Zumindest in den paar Runden die ich gespielt habe).

An dieser Stelle würde ich noch gerne Anmerken das z.b. auch eine Kill-Cam fehlt. Na dann: Frohes Camperfest!

 

Fazit:

Ein gutes Sniper-Spiel wollte es sein. Leider ist es das einfach nicht.

Ja, Sniper Ghost Warrior macht manchmal richtig Spaß z.b. die letzte Mission ist wirklich gut gelungen, einfach weil sie genau das ist was das ganze Spiel sein sollte.

Etwas Stealth mit etwas Aktion. Doch dieses Spiel patzt immer wieder, seien es die Baller-Einlagen, das schlechte Level-Design, die KI oder die nicht mal mittelmäßige Handlung.

Schade es hätte doch etwas werden können, auch oder vielleicht  von einem etwas kleineren Entwicklerstudio.

So ist dieses Spiel nur sehr eingeschränkt zu empfehlen.

(Dieser Test bezieht sich nur auf das Hauptspiel und nicht auf die beiden DLCs)


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik sieht insgesamt gut aus
  • Teilweise gute Missionen
  • Multiplayer
  • Zu oft Baller-Einlagen
  • Schlechte Story
  • KI

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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