Wirtschafts-Sim im Regenmantel eines Handyspiels

Was ist TransRoad: USA? TransRoad: USA ist ein Wirtschafts-Simulator, in dem es darum geht sein eigenes Speditionsunternehmen zu gründen und damit...

von StevenRegna am: 13.11.2017

Was ist TransRoad: USA?

TransRoad: USA ist ein Wirtschafts-Simulator, in dem es darum geht sein eigenes Speditionsunternehmen zu gründen und damit erfolgreich seine Konkurrenten in den USA aus dem Geschäft zu drängen.

Wer nicht lesen will, sondern erleben - hier das Test-Video:

Für alle anderen geht es unter dem Video weiter mit dem Test-Bericht!

 

Dabei legt TransRoad: USA seinen Schwerpunkt ganz klar in den Bereich Simulation & Management. Das ganze wird gleich in 3 Einzelspieler-Modis deutlich. Wozu es da einem Storymodus bedarf? Ganz klar als heimliches Tutorial, wo du einen guten Kumpel hast der eine grandiose Geschäftsidee hat - die Selbstständigkeit.

Was sind meine Aufgaben?

Die einzelnen Fahrer bewerben sich mit einem Anschreiben bei deiner Firma, brauchen Lizenzen und Führerscheine, du kaufst und wartest deine Trucks und Auflieger, hast viele unterschiedliche Aufliegersorten mit unterschiedlichen Risiken, Kosten und natürlich Waren und den damit verbundenen Gewinnen!

Konkurrenten, Übernahmen & Kredite

Zudem gibt es Konkurrenten. Der Wert deines Unternehmens und das der Konkurrenten wird anhand von Firmenwerten aufgestellt. Dazu zählen Trucks, das Hauptquartier, Auflieger, Fahrer, Eigenkapital usw.

 

Dadurch ändern sich Übernahmegrundlagen ständig. Ja, man kann Konkurrenten übernehmen... diese müssen jedoch davon überzeugt werden. In anderen Games gibt es fixe Summen, zu denen die NPCs zustimmen. Hier müssen Angebote geschrieben werden, die Summe selber festgelegt und auf Antwort der KI gewartet werden.

 

Dafür reicht meist das eigene Kapital nicht aus, Zum Glück gibt es Banken, jedoch Kreditsummen die möglich sind richten sich zudem ebenfalls nach dem eigenen Firmenwert. Mit einer Firmenbewertung von $200.000 also $1.000.000 Kredit aufnehmen? Unmöglich und realistisch!

Bilanzen & Layout - pragmatisch, hübsch und alles nicht nachvollziehbar

Die einsehbaren Bilanzen sind zugegeben lediglich hübsch aufgearbeitete und anfänglich trocken anmutende Auflistungen. Es gleicht alles irgendwie einem Excel-Tabellen Simulator. Dennoch muss ich anmerken, dass das schlichte Layout, welches natürlich trocken anmutet, auch seine Bereichtigung hat um relevanten Daten auf den Punkt zu bringen. Auch wenn man mit diesen Daten nur den derzeitigen Stand des Unternehmens sehen kann. Rückschlüsse auf die Zukunft lassen sich damit nicht prognostizieren. Warum?

 

Die Preise und Kosten für Aufträge, Wartungen und Sprit sind so flexibel, wie die mit luft-aufblasbaren-Wackelarmfiguren der amerikanischen Autohäuser. Die Kursschwankungen von bis zu 60-90% sind unerklärlich und in keinster Weise nachvollziehbar. Kopfkratzen vorprogrammiert!

Soundtrack

Untermalt wird das Ganze von einem Ingame-Soundtrack im Country Stil. Dieser ist eher zum Einschlafen als tatsächliche Untermalung. Es passt zur Einsamkeit und dem Trucker-Feeling der USA. Persönlich allerdings nicht mein Geschmack! Findige Entwickler haben jedoch eine Internet-Radio Funktion eingebaut. JUHU! 50er, 60er, 70er, 80er, 90er, Techno, Pop, Modern usw. ist alles vorhanden! Man könnte auf Musik auch ganz verzichten. Geht allerdings nicht so ohne weiteres, denn Stadtgeräusche sind nämlich gar nicht cool und unrealistisch, wenn kein NPC PKW Verkehr auf den Straßen unterwegs ist. Abgesehen von den eigenen LKWs und die der Konkurrenz.

Ein Detail für Frame-Einbrüche & Bugs

Natürlich gibt es auch NPC-PKWs um die Straßen zu füllen. Das tun sie auch, wenn man sie denn in den Optionen aktiviert. Dabei reißen sie das Spiel bei Ultra-Auflösung jedoch gerne mal auf 12 FPS und führt zu Bugs/Crashes bei einer nahen Zoomstufe. Zudem missachten LKWS und PKWs sich gegenseitig, wodurch es immer wieder passiert, dass sie durcheinander durch fahren. Zum Glück gibt es keine Unfälle in diesem Spiel! Ghostship im LKW-Format lässt grüßen.

 

Die Landschaft wirkt zwar ansehnlich und es wirkt wie eine kleine Eisenbahnplatte für LKWs, die wir uns als Kind bestimmt alle einmal gewünscht haben. Außerdem durfte man seine LKWs sogar am Anfang selber lackieren und einfärben. Mein rosa-farbenes Speditionsunternehmen nimmt also Fahrt auf! Pustekuchen... Kolbenfresser... dem Spiel sind meine Farben völlig egal. Die LKWs werden nur in den folgenden Farben dargestellt: Weiß, Schwarz und Grau

 

Da es auf Dauer auch ziemlich unübersichtlich wird, besonders bei einem größerem Fuhrpark, spielt sich zumindest bei mir zu 90% das Spiel in der Weltmap-Ansicht. Da sind die FPS außerdem besser und es interessiert mich nicht mehr, ob da PKWs fahren oder nicht.

Grafik & Endgame

Für eine Wirtschafts-Sim ist das Alles in Allem angenehm und wirkt sauber. Im Vergleich zu Next-Gen Titel jedoch nicht mehr zeitgemäß. Obgleich ein Next-Gen Titel eine bessere Performance bietet (TransportFever bspw.) - insbesondere im Frames-Per-Second Bereich auf Ultra-Auflösung. EGAL! Der Hype ist groß. Auf dem zweiten Blickt wirkt es dann doch wie eine Handy-Import-Version, weil die LKWs strikt ihre eigene Linie fahren und du nichts daran ändern kannst. Man erwischt sich immer wieder die selben Tasten zu drücken. Fahre von A nach B und von B wieder nach A. Zeitraffer. Pause. Fahre von A nach B und von B nach A. Zeitraffer. Pause - und wieder von Vorne. Wer mehr machen will und selber fahren will, der sollte ETS kaufen und sich selbst ans Steuer setzen.

Die Bugs / Crashes / Glitches - bitte gebt uns Patches!

Zu guter Letzt kann das Spiel ohne Patches in seiner reinen Form eines zusätzlich besonders gut: Abstürzen, Bugs, Crashes! Hier kann/muss der Publisher dringend Patches nachliefern, dann könnte aus dem Hype doch noch ein gutes Spiel werden. Was es bereits ist, wenn da nicht diese ganzen Fehler wären: Missionen können nicht abgeschlossen werden, Fahrer die eingestellt sind (die Arbeit allerdings verweigern und nicht entlassen werden können und Geld kosten), LKWs die gekauft worden sind aber nie ins Depot geliefert werden (die Platz wegnehmen, Geld Kosten und nicht verkauft werden können) und die Liste es scheinbar endlos. Wenn man den Steam-Reviews trauen kann. Ich persönlich habe nur 1 Absturz erlebt in meiner Spielzeit und FPS-Drops, wenn man den Verkehr auf 100% einstellt. Vielleicht sitzt bei den anderen "bekannten Bugs" der Fehler ja vor dem Monitor?

Fazit

Für jeden/jeder dem/der das pure Fahren zu öde ist und der gerne eine Speditionsfirma gründen möchte und Wert auf Management legt für den bietet TransRoad: USA jede Menge Feinheiten, denn jeder kleine Fehler kann in einem unbarmherzigen Brankrott enden... habe ich mir sagen lassen!

 

In diesem Sinne: Wer Prison Arcitect, der Planer, Airline Tycoon und all die anderen großartigen Games gemocht hat - oder der einfach LKWs liebt und dem das Fahren allein zu öde ist und selber mehr machen will - für den könnte sich ein Blick definitiv lohnen.

 

ICH würde es mir wieder kaufen, weil ich einfach ein Tycoon-Liebhaber bin und für genau diese Leute ist das Spiel auch geschaffen worden.

 

Für alle anderen: Kauft es in einem günstigen Bundle, einem Sale oder lasst die Finger davon! Es gibt nämlich bessere Alternativen (bspw. TransportGigant, TransportFever)


Wertung
Pro und Kontra
  • Balancing ist gut abgestimmt
  • Detailtiefe & Komplexität
  • einsteigerfreundlich
  • Internet-Radio
  • Layout schlicht & übersichtlich
  • Story & Tutorial integriert
  • Bugs
  • Crashes
  • FPS-Drops
  • Multiplayer nicht vorhanden
  • Preisänderungen nicht nachvollziehbar
  • nur für Tycoon-Liebhaber (für Causal Gamer gibt es bessere Alternativen)

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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