Nvidia Geforce GTX 970 - Der aktuelle Stand der VRAM-Problematik (Update)

Es gibt noch immer keine offizielle Stellungnahme von Nvidia zu den falschen technischen Angaben der GTX 970, inzwischen tauchen aber immer mehr Benchmarks auf, die die praktischen Auswirkungen zeigen.

Die Nvidia Geforce GTX 970 kann nur 3,5 GByte Videospeicher mit »höchster Priorität« nutzen, zur Frage der Entschädigung hat sich Nvidia noch nicht geäußert. Die Nvidia Geforce GTX 970 kann nur 3,5 GByte Videospeicher mit »höchster Priorität« nutzen, zur Frage der Entschädigung hat sich Nvidia noch nicht geäußert.

Update 4: Auch wenn viele Besitzer eine Geforce GTX 970 über die falschen technischen Angaben und die bisherigen Reaktionen von Nvidia verärgert sind, so scheinen nur wenige wirklich daran interessiert, ihre Grafikkarte zurückzugeben. Das bestätigen zwei Quelln: Der Marktforscher John Peddie erklärte laut KitGuru, dass er gehört habe, dass bis zu 5 Prozent der Käufer einer Geforce GTX 970 ihre Grafikkarte zurückgeben wollen.

Eine Umfrage bei Techpowerup, an der immerhin mehrere Tausend Nutzer teilnahmen, stellte die Frage, ob nach der Kontroverse noch Interesse am Kauf einer Geforce GTX 970 besteht. Über 58 Prozent antworteten mit Ja, da die technischen Spezifikationen nicht so wichtig seien, während 22,6 Prozent kein Interesse mehr haben, da Nvidia unehrlich gewesen sei. Rund 10 Prozent hatten ohnehin kein Interesse an der Grafikkarte und rund 5 Prozent warten ab, bis sich die Angelegenheit endgültig geklärt hat. Nur 3,3 Prozent wollen ihre Geforce GTX 970 zurückgeben.

Da die Nvidia-Grafikkarte bisher aber ein großer Verkaufserfolg war, stellen auch rund 5 Prozent aller Käufer bei einer Rückgabe einen großen Arbeitsaufwand für die Händler dar. Was mit den zurückgegebenen Modellen geschieht, ist ebenfalls nicht klar. Eventuell gibt es in Kürze eine größere Menge an günstigen Geforce GTX 970 mit Restgarantie im Handel. Interessenten dürfte es genügend geben.

Update 3: Nvidia scheint die Diskussion um die Geforce GTX 970 aussitzen zu wollen, da bisher auch die Händler laut ihren Aussagen nichts neues zu diesem Thema gehört haben. Nach wie vor nehmen viele Händler die Grafikkarten ohne Anerkennung eines Fehlers aus Kulanz zurück. Auf Twitter gibt es von Nvidia über den offiziellen »Nvidia Geforce«-Account in den letzten Tagen sogar mehrere Aussagen, die jedes Problem der Geforce GTX 970 bestreiten.

»Es gibt kein Problem. Die GTX 970 ist so, wie sie sein soll und das heißt fantastisch«, »Es gibt wirklich kein Speicherproblem. Wir haben die GTX 970 aus guten Gründen so entworfen«, »Die GTX 970 hat 4 GByte Speicher« oder »Es gab einen unglücklichen Fehler in den Spezifikationen, die an die Tester verschickt wurden, aber die Benchmarks bleiben unverändert«. In den Reaktionen wollen viele Twitter-Nutzer und Geforce-GTX-970-Besitzer das so nicht stehen lassen. Dort heißt es beispielsweise: »Und ihr glaubt, nur weil ihr das sagt, sei es in Ordnung? Ihr habt gelogen und es spielt keine Rolle, wessen Schuld es war. Es war trotzdem falsch“ oder „Niemand sagt, dass die Benchmarks falsch sind. Es geht um eure verdammten Lügen, die ihr nicht zugeben wollt. Ihr habt uns betrogen«.

Update 2: Während AMD mit Twitter-Meldungen zum beschnittenen Speicher der GTX 970 versucht, zumindest etwas Aufmerksamkeit im Wirbel um die Nvidia-Grafikkarte ab zu bekommen, beschränkt sich Nvidia bislang auf einzelne Mitarbeiter-Beiträge in Foren, die teilweise aber auch eilig wieder zurückgenommen werden - eine gut durchdachte PR-Strategie sieht sicher anders aus.

Besitzer der GTX 970 warten damit immer noch auf offizielle Angaben zur Frage der Entschädigung, gleichzeitig zeigen die immer häufiger zu findenden Benchmarks zu der Problematik des beschnittenen Grafikkartenspeichers vor allem zwei Dinge: Erstens spielt er nur in extremen Grafikeinstellungen eine Rolle, zweitens ist es sehr schwer, seine Auswirkungen in konkreten Zahlen und Werten festzuhalten.

Sowohl Guru3d als auch Computerbase und die PC Games Hardware nutzen in Ihren Benchmarks primär Auflösungen von mindestens 1440p, teilweise mit sehr praxisfernen Einstellungen wie etwa generell niedrigen Details, aber maximaler Texturqualität in Kombination mit Kantenglättung. Das ist sinnvoll, um dem Problem generell auf den Grund zu gehen, hat mit dem Alltag der meisten Spieler aber nur bedingt etwas zu tun, schon allein weil Full HD immer noch die am weitesten verbreitete Auflösung darstellt.

Das Fazit der Kollegen lautet dementsprechend meist, dass das Problem zwar durchaus messbar vorhanden ist, aktuell aber nur in Extremsituationen zum Tragen kommt. Da Spiele in Zukunft eher mehr als weniger Videospeicher verwenden werden, könnte sich das in Zukunft aber durchaus ändern, zudem hat die Frage der praktischen Auswirkungen nur bedingt etwas mit dem Problem der falschen technischen Angaben zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der GTX 970 zu tun. Bleibt zu hoffen, dass Nvidia sich möglichst schnell offiziell dazu äußert. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

News - Freitag, 30. Januar 2015 - Mogelpackung Geforce GTX 970 Video starten 3:48 News - Freitag, 30. Januar 2015 - Mogelpackung Geforce GTX 970

Update: Nvidia hat inzwischen erklärt, dass die Spezifikationen, die bei der Präsentation der Geforce GTX 970 angegeben wurden, nicht korrekt sind. Zwar sind 64 Raster-Operatoren physikalisch vorhanden, doch davon sind nur 56 aktiv. Auch der L2-Cache, der mit 2.048 KByte angegeben wurde, ist in der Realität nur 1.792 KByte groß und damit ein Achtel kleiner. Trotzdem seien die Leistungseinbußen sehr gering, wie die bereits genannten Beispiele zeigen sollten. Der Grafikkartentreiber versuche, die Belegung des Videospeichers auf 3,5 GByte zu beschränken.

Die Meldungen mancher Besitzer einer Geforce GTX 970, dass die Nutzung von mehr als 3,5 GByte Speicher auch zu Rucklern oder anderen Problemen wie Abstürzen führen kann, bestätigt Nvidia aber nicht. Trotzdem sind die offiziellen Spezifikationen der Geforce GTX 970, die Nvidia bislang genannt hatte, falsch und wurden nun auch bei uns korrigiert. Ob Nvidia irgendeine Wiedergutmachung für die Käufer der Geforce GTX 970 plant, ist bislang nicht bekannt.

Originalmeldung: Die Nvidia Geforce GTX 970 ist aufgrund der hohen Leistung und Energieeffizienz aktuell eine der beliebtesten Grafikkarten bei PC-Spielern. Nun sind im Internet Berichte aufgetaucht, laut denen die Geforce GTX 970 trotz der vorhandenen 4 GByte Videospeicher in der Realität nur 3,3 bis 3,5 GByte tatsächlich nutzen kann. Sobald ein Spiel oder Benchmark mehr Speicher verwenden will, bricht die Leistung der Geforce GTX 970 laut den Berichten bei Reddit oder auch bei Guru3d deutlich ein.

Synthetische Tests zeigen, dass der Speicher der Grafikkarte bis zu einem Limit von 3,3 GByte Daten mit rund 150 GByte pro Sekunde überträgt, danach sinkt die Leistung schlagartig auf 46, 22 und zum Schluss sogar unter 20 GByte/s. Der gleiche Test bei einer Geforce GTX 980 zeigt diesen Einbruch nicht und zeigt stets rund 178 GByte/s. Einige verärgerte Besitzer einer Geforce GTX 970 fühlen sich nun getäuscht und sogar die Forderungen nach einem Rückruf wurden laut. Inzwischen gibt es allerdings ein Statement von Nvidia zu diesem Thema. Darin heißt es, dass aufgrund der anderen Konfiguration und weniger direkten Verbindungen zur GPU im Vergleich zu einer Geforce GTX 980 der Speicher der Geforce GTX 970 in zwei Segmente aufgeteilt ist. Auf bis zu 3,5 GByte kann der Grafikchip mit höchster Priorität zugreifen, die restlichen 0,5 GByte werden nur verwendet, wenn mehr als 3,5 GByte benötigt werden.

Damit bestätigt Nvidia zwar im Grunde die Ergebnisse der Tests, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass der Leistungseinbruch nicht höher ausfällt als bei einer Geforce GTX 980, wenn mehr als 3,5 GByte verwendet werden. Als Beleg nennt Nvidia Benchmarks verschiedener Spiele. Bei Mittelerde: Mordors Schatten bricht die Leistung bei mehr als 3,5 GByte genutztem Speicher bei einer Geforce GTX 980 um 24 Prozent ein, bei der Geforce GTX 970 um 25 Prozent. Bei Battlefield 4 liegen die Werte bei 47 und 50 Prozent und bei Call of Duty: Advanced Warfare bei 41 und 44 Prozent. Es bleibt abzuwarten, ob diese Aussagen die Wogen wieder glätten.

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