Battlefield - ein Name wie kein anderer. Nach den vielen Vorgängern hat Dice nun den dritten Teil der Hauptreihe herausgebracht. Um den ranken sich etliche Diskussionen: Ein würdiger Nachfahre der Serie? Besser als Modern Warfare 3? Das soll in diesem Test geklärt werden. (Vorab: Battlefield 3 ist das erste BF, das ich spiele, ich bitte daher um Rücksicht, dass ich keine Referenzen zu den Vorgängern einbaue :))
Kampagne (Einzelspieler)
Mach's wie Modern Warfare
Die Einzelspielerkampagne von Battlefield 3 beginnt mit einer äußerst stimmig inszenierten Tutorialmission, die den Spieler ohne jede Idee einer Story direkt in die Action wirft. Diese wird jedoch nur kurz gespielt, bis man schließlich einem Verhör des Marine Blackburn (unser Hauptcharakter) beiwohnt und somit Anfänge der Story erfährt. Während jenes Verhörs erzählt Blackburn nach und nach Teile der Geschichte und leitet dabei passend zu den jeweils erwähnten Missionen über. Das Setting des Spielgeschehens sollte jedem Shooter-Veteran bekannt vorkommen: Naher Osten. Russland. Amerika. Atomwaffen. Huch? Klingt wie Modern Warfare? In der Tat, Dice hat sich dort etwas bei dem Rivalen bedient und zeigt eine Geschichte in einer ähnlichen Situation. Das ist jedoch keineswegs verwerflich. Die Missionen werden nämlich mindestens genauso spannend inszeniert wie beim Konkurrenten. Ob nun als Infanterist Blackburn, als Panzerfahrer Miller, als Jetpilotin Hawkins oder als russischer Agent Dima. Ja, auch das ist wie bei Modern Warfare: Wechselnde Charaktere, manchmal auch nur für eine Mission. Das trägt nur zur Stimmung der Kampagne bei. Denn die Charaktere sind keineswegs platt gemacht, sondern haben ihre eigenen Persönlichkeiten und reagieren unter Druck auch schon mal panisch. Alles in allem ist die Story zwar (genauso wie bei MW übrigens) kein Meisterwerk, jedoch stimmig inszeniert und kurzweilig (Betonung liegt hierbei auf kurz).
Grafik / Sound
Realistischer als die Realität
Was war das? Ist da etwa eine Rakete neben mir eingeschlagen? Verdammt, Deckung!
Solche Gedanken gehen einem beim Spielen von Battlefield 3 durch den Kopf. Der Sound ist extrem realistisch eingebaut, ferne Geräusche z.B. erklingen zeitverzögert, und man hat wirklich das Gefühl, in Lebensgefahr zu sein, wenn Schüsse an einem vorbeiziehen. Das kann auch fürs Gameplay wichtig sein: Zum Beispiel, um nur an den Sounds des Gewehrs die Position eines gegnerischen Schützen zu bestimmen. Daher empfehle ich auch ein Surround-Soundsystem.
Zur Grafik: Um sie mit einem Wort zu beschreiben, umwerfend.
Staubpartikel im Gesichtsfeld, wenn man in die Sonne sieht (die übrigens stark blendet), beeindruckende Rauchwolken, die auch in Echtzeit generiert werden und realistische Landschaften soweit das Auge reicht. In diesem Punkt ist Battlefield 3 seinen Konkurrenten meilenweit voraus. Die Grafik habe ich bis jetzt nur in 'Ultra' gesehen (ich werde mich hüten und manuell schlechtere Grafik einstellen), aber anhand von Berichten kann ich beurteilen, dass auch die niedrigeren Grafikeinstellungen für realistisches Spielgefühl sorgen.
Daran nicht ganz unbeteiligt ist die Physik-Engine. Komplett zerstörbare Umgebung ist doch genau das, was man sich als Panzerfahrer an dem schweren Geschütz wünscht. Damit kann man u. A. Objekte zum Explodieren oder Häuser zum Einsturz bringen (was auch zum Töten von Widersachern benutzt werden kann).
Insgesamt gibt es an der Grafik so gut wie nichts auszusetzen (was mir bis jetzt aufgefallen ist, sind fehlende Objektspiegelungen im Wasser des Multiplayers) und man kann Battlefield 3 getrost als Führenden seiner Klasse bezeichnen.
Multiplayer
Wie groß soll diese Map sein?
Das erste, was einem beim Spielen des Multiplayers auffällt, sind die mitunter gigantisch großen Karten (z.B. Kaspische Grenze). Dies lässt das Spiel allerdings keineswegs schlauchen, da man bei anderen Mitgliedern seines Squads oder an eroberten Kommandoposten spawnen kann. Die richtig großen Karten sind auch für das Verwenden von Fahrzeugen gedacht. A propos Fahrzeuge: Davon gibt es reichlich in Battlefield 3. Kampfpanzer, Schützenpanzer, Mobile Anti-Air, Kampfhelis, Beobachtungshelis, Jets.... Dazu noch ein paar untkategorisierte Vehikel. (Natürlich alles mal zwei, die russische Seite hat schließlich andere Panzer als die Amerikaner)
Diese Fahrzeuge gelten als eigene Klassen, denn man levelt den Spieler, seine Klassen und seine Waffen separat. Beförderungen geben dem Spieler Waffen, die für jede Klasse genutzt werden können, neue Dogtags (Erkennungsmarken), Spezialisierungen (á la 'Mehr Granaten') oder Tarnungen. Bei einem Levelaufstieg in einem Fahrzeug oder einer der vier Klassen (Sturmsoldat: Hat Medikits und Defibrillator dabei; Pionier: Reparaturwerkzeug und Raketenwerfer; Versorgungssoldat: Leichtes MG und Munitionskisten; Aufklärer: Scharfschützengewehr und verschiedene Spionageausrüstungen) werden neue Teile der für die Klasse passenden Ausrüstung freigeschaltet, etwa Primärwaffen, nützliche Hilfsmittel oder Raketenwerfer. Die Primärwaffen haben auch wieder einzelne Stufen, so kann man mit jedem 10. Abschuss derselben Waffe ein Zubehör freischalten, etwa Zielfernrohre.
Die Mapanzahl und Modi in Battlefield 3 bieten spannende Abwechslung zueinander. Während man auf 'Operation Métro' im Rush-Modus (aus der Beta bekannt) in engen U-Bahn-Gängen Funkstationen zerstören bzw. verteidigen muss, so ist das Ziel beim Conquest-Modus (beliebt z. B. auf der Riesenkarte 'Kaspische Grenze'), möglichst viele Kontrollpunkte einzunehmen und zu halten. Dazu gesellen sich weniger populäre Modi wie Team-Deathmatch oder Squad Rush, die aber auch ganz nett für zwischendurch sind.
Fazit: Der Multiplayermodus macht extrem viel Spaß, gerade dadurch, dass oft auch taktische Maßnahmen und Anpassungsfähigkeiten gefragt sind.
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