Nach der Tri-X bringt Sapphire mit der Radeon R9 Fury Nitro im Test die zweite Variante der Fijii-Karte und stattet sie wie Asus die Radeon R9 Fury Strix mit speziellen Features aus. Dazu gehört neben einer werksseitigen Übertaktung und einem besonders effizienten Kühlsystem auch eine eigens angepasste Platine. Dadurch sollen die Karten von Sapphire und Asus neben anspruchsvollen Spielern auch Overclocker überzeugen – wir vergleichen die beiden Fury-Karten.
Zum Start der Radeon R9 Fury Ende Juli letzten Jahres gab es nur zwei Herstellermodelle der Karte und die waren zudem rar gesät. Mittlerweile bieten neben Asus und Sapphire auch XFX, Powercolor und Gigabyte eigene Versionen der R9 Fury an. Da sich die meisten Hersteller aber auf eine Fury-Variante beschränken, fällt die Auswahl noch immer recht überschaubar aus.
Zudem basieren die Modelle oft auf dem PCB-Layout von AMDs Referenzkarte und unterscheiden sich daher kaum in ihren Features oder den Taktraten. Bei der Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X sparte sich auch Sapphire den Entwicklungsaufwand eines eigenen PCBs und nutzte die Referenz-Platine. Nicht zuletzt deswegen gehörte Sapphire zu den ersten Herstellern, die eine Fury anbieten konnten. Asus ließ sich etwas mehr Zeit, passte die Fury-Platine den eigenen Wünschen an und stattet die Asus Radeon R9 Fury Strix mit einem im Vergleich zur AMD-Referenz größeren PCB aus. Darauf bringt der Hersteller eine 12-Phasen-Stromversorgung mit besonders hochwertigen Kondensatoren unter. Dadurch soll nicht nur eventuelles Spulenfiepen vermieden und die Lebensdauer erhöht werden, die Karte kann auch mehr Strom aufnehmen und so von Übertaktern noch weiter ausgereizt werden.
Mit der Radeon R9 Fury Nitro geht Sapphire jetzt einen ähnlichen Weg und bestückt die Fury ebenfalls mit mehr Spannungsphasen und hochwertigen Kondensatoren. Ein angepasstes PCB erlaubt es den Herstellern zudem, die Monitorausgänge zu verändern und die drei Display- und den einen HDMI-Port sowohl bei der Strix als auch der Nitro um einen DVI-Port zu ergänzen. Beim Kühlsystem setzen beide Hersteller auf drei Lüfter, die im Leerlauf still stehen und erst unter Last anlaufen. Außerdem leiten mehrere, besonders dicke Heatpipes die Abwärme vom Chip und den Spannungswandlern zu den Kühllamellen und eine Backplate verbessert die Stabilität und Optik. Im Vergleich zur Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X (2,5 Slots) fällt die Radeon R9 Fury Nitro dennoch etwas niedriger aus (2,2 Slots), bleibt aber etwas dicker als die exakt zwei Slot breite Asus Radeon R9 Fury Strix.
Bei den übrigen technischen Daten unterscheiden sich die Fury Nitro und die Fury Strix naturgemäß kaum. Schließlich nutzen beide die Fijii-Pro-GPU mit 3.584 Shadern, 224 Textur- und 64 ROP-Einheiten. Während die GPU der Sapphire-Nitro ab Werk mit 1.050 MHz rechnet, läuft die Asus-Strix mit 1.000 MHz und der GPU-Takt steigt erst nach dem Aktivieren des »OC-Modus« leicht auf 1.020 MHz. Als Speicher kommt jeweils der schnelle und sowohl Strom als auch Platz sparende HBM-Speicher zum Einsatz. High Bandwith Memory dürfte in Zukunft zumindest bei den Top-Modellen von AMD und Nvidia zum neuen Standard werden. Schließlich kommt er durch sein 4.096 bit breites Interface auf gewaltige 512 GByte/s Bandbreite und wird dadurch trotz der im Vergleich zu GDDR5 geringen Takrate von 500 MHz (2.000 effektiv) nicht zum Flaschenhals.
Technische Daten
Grafikchip |
Fijii-XT |
Fijii-Pro |
Fijii-Pro |
GM204 |
---|---|---|---|---|
Fertigungsprozess |
28nm |
28nm |
28nm |
28nm |
Chip-Takt |
1.050 MHz |
1.050 MHz |
1.000 MHz / 1.020 MHz |
1.126 MHz / 1.216 MHz |
Shader-Einheiten |
4.096 |
3.584 |
3.584 |
2.048 |
Textureinheiten |
256 |
224 |
224 |
128 |
ROP-Einheiten |
64 |
64 |
64 |
64 |
Videospeicher |
4,0 GByte |
4,0 GByte |
4,0 GByte |
4,0 GByte |
Speichertakt (effektiv) |
2.000 MHz |
2.000 MHz |
2.000 MHz |
7.000 MHz |
Speicherinterface |
4.096 Bit |
4.096 Bit |
4.096 Bit |
256 Bit |
Speicherbandbreite |
512 GByte/s |
512 GByte/s |
512 GByte/s |
320 GByte/s |
TDP |
275 Watt |
275 Watt |
275 Watt |
300 Watt |
Preis |
Testsystem
Herzstück unseres Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyper-Threading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nicht zum Flaschenhals wird und die Sapphire Radeon R9 Fury Nitro als auch die Asus Radeon R9 Fury Strix stets ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65 Gaming Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600 Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz, das auf einer 256 GByte großen Plextor M6e PCI-Express-SSD Platz findet.
Die Grafikkarten müssen sich in sechs DX11-Spielen beweisen (Anno 2205, Battlefield 4, Crysis 3,Mittelerde: Mordors Schatten, Metro: Last Light und The Witcher 3). Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1.080, 2560x1.440 und 3840x2160. Bei den Benchmarks loten wir die Leistung mit (vierfacher) Kantenglättung sowie sechzehnfacher, anisotroper Filterung aus und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
Der gemessene Stromverbrauch bezieht sich auf das gesamte System, während der Temperatur-Wert auf den Angaben von MSI Afterburner beruht. Unsere Lautstärke-Messungen führen wir in einem schallgedämmten Raum mit einem Voltcraft SL200 durch. Das Messgerät wird im Abstand von 50 cm, schräg zur Grafikkarte und dem offenen Testsystem platziert. Ohne Grafikkarte und bei deaktivierten CPU- und Netzteil-Lüftern beträgt der Lautstärkepegel 38,0 Dezibel (dBA).
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