Die Universität des Saarlandes hat am Dienstag in Saarbrücken das europäische Forschungszentrum Intel Visual Computing Institute(Intel VCI) eröffnet, dass diesen Namen trägt, da Intel sich mit zwölf Millionen US-Dollar daran beteiligt. Thorsten Herfet, Co-Präsident des neuen Instituts lies in seiner Rede in einem kleinen Nebensatz durchblicken, dass Intels Grafikkarte mit Larrabee-Chip noch dieses Jahr erscheint – allerdings nicht, ob es sich dabei um Prototypen, Karten für Entwickler oder gar um kaufbare Produkte handelt.
Dass sich Larrabee der Fertigstellung nähert, ist jedoch sicher. Auf dem IDF in Peking führte Pat Gelsinger einen Wafer mit Larrabee-Kernen vor (Bild), die Intel CEO Paul Otellini später als „Extrem-Version“ bezeichnete. Gleichzeitig kündigte er auch eine kleinere Version an und bestätigte, dass erste Grafikkarten Anfang 2010 erscheinen würden. Dies deckt sich in etwa mit der Aussage von Herfet, die sich vermutlich eher auf Muster bezieht, die im Intel VCI eigesetzt werden, sobald sie erhältlich sind.
Bei der Eröffnung des Intel VCI wurde bereits ein Foto des eigentlichen Larrabee-Chips gezeigt, auf dem 32 einzelne Kerne und weitere Strukturen zu sehen sind. Die Schätzungen der Leistung des Larrabee schwanken, da diese natürlich auch von der Taktfrequenz abhängen. Grob wird davon ausgegangen, dass der 32-Kern-Larrabee mit 1 GHz Takt in etwa 1 TeraFLOPS an Leistung bietet. Sollte der Larrabee Taktraten moderner CPUs erreichen, wären aktuelle und wohl auch neue Grafikkarten von ATI und Nvidia zumindest in der reinen Rechenleistung schnell überflügelt. Bei GPU-üblichen Taktfrequenzen hingegen wäre der Larrabee schon den heutigen Spitzenmodellen unter den Grafikkarten unterlegen.
Update:
Laut Joseph D. Schutz, dem Leiter des Intel Microprocessor Technology Lab, wird Larrabee mit Sicherheit nicht mehr in diesem Jahr erscheinen, sondern in der ersten Hälfte des Jahres 2010, meldet Heise online. Entwickler würden Prototypen deutlich eher erhalten, bisher sei dies jedoch noch nicht der Fall gewesen. Wie lange die Fehlersuche bei den ersten Chips dauern würde, sei nicht absehbar, daher könne man auch keinen Veröffentlichungstermin nennen. Intel wolle dann jedoch nicht nur eine High-End-Karte, sondern ein ganzes Spektrum an Karten anbieten. Schutz nannte es eine Herausforderung, gegen Nvidia und AMD anzutreten und lobte vor allem AMD für seine Energieeffizienz.
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