Apple spaltet. Fans des kalifornischen Herstellers vergöttern nahezu jedes Produkt, Kritiker hingegen lassen nicht ein gutes Haar an der Firma mit dem angebissenen Apfel. Vor allem Spieler konnten sich bislang kaum für Mac-Produkte erwärmen: Zu teuer, zu langsam, zu wenige Spiele – so lassen sich die oft den Tatsachen entsprechenden Vorurteile zusammenfassen. Bereits 2009 haben wir uns in einem Artikel dem Spielen auf dem Mac gewidmet, doch das Fazit fiel ernüchternd aus: »Spieler machen aber aufgrund der schwachen Grafik einen Bogen um die schicke 13-Zoll-Flunder« urteilten wir damalt über das getestete MacBook.
Das schnellere, aber auch mit 1.800 Euro sündteure Macbook Pro schnitt nur wenig besser ab: »Sie [müssen] auch hier auf grafisch anspruchsvolle Spiele verzichten oder zumindest in deutlich reduzierten Details spielen«. Diesmal haben wir den aktuellen Apple iMac 27 Zoll von Anfang 2013 in der Redaktion, der mit einer Geforce GTX 680MX sowie einem 3,4 GHz schnellen Core i7 Spieleistung auf Desktop-PC-Niveau verspricht, aber dafür auch fast 3.000 Euro kostet.
Spielen mit Mac OS
In der aktuellen Steam Hardware Umfrage von März 2013 kommt Mac OS in allen Versionen auf einen Marktanteil von vier Prozent. Kein Wunder, dass kaum ein Entwickler den Arbeitsaufwand auf sich nimmt, um seine Spiele an die Mac-Plattformen anzupassen. EA bietet mit Batman: Arkham Asylum, Batman: Arkham Citysowie Dragon Age 2, Sims 3 und zahlreichen Lego-Titeln immerhin gut eine Handvoll Spiele für den Apfel an, fast die Hälfte des derzeit über 40 Spiele umfassenden Angebots machen aber Sims-3-Addons aus. Bei Steam sieht es ähnlich spärlich aus. Abgesehen von The Walking Dead, Borderlands 2 und den Valve-Titeln wie Counter-Strike: Global Offensive, Left 4 Dead oder Portal beherrschen vor allem Indie-Titel das Angebot.
Zudem werden die wenigsten Spiele vom Entwickler selber auf die Mac-Plattform angepasst, sondern meist von spezialisierten Unternehmen, die mit dem ursprünglichen Entwickler meist nichts gemein haben. Vor allem bei technischen Schwierigkeiten oder Nachfragen kann das ein Problem sein, da offizielle Foren selten die richtige Anlaufstelle sind beziehungsweise es hier an Hilfestellungen mangelt. So hatten wir im Test Fragen zu den Batman-Titeln, der Publisher Warner verwies uns an die Entwickler der Mac-Version. Diese sitzen allerdings in England und haben auf unsere mehrmaligen Email-Anfragen gar nicht erst reagiert – das mag eine unglückliche Ausnahme sein, wirft aber doch Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Mac-Unterstützung auf.
Hardware des iMac 27 Zoll
Im Grundpreis von 1.880 Euro des 27-Zoll-iMac sind ein 2,9 GHz schneller Core i5, 8,0 GByte Arbeitsspeicher sowie eine Geforce GTX 660M inbegriffen, wie sie etwa im Notebook Lenovo Ideapad Y580 steckt. Vor allem bei der Grafikkarte muss Apple Kompromisse eingehen, da in dem nur knapp vier Zentimeter dünnen Gehäuses kaum Platz bleibt für ausladende Kühler, wie sie eine normale Grafikkarte benötigt. Daher verbaut Apple die mobilen Versionen der aktuellen Grafikchip-Generation, die so normalerweise nur in Notebooks zum Einsatz kommen. Das aktuelle Top-Modell von Nvidia ist die Geforce GTX 680MX, die es nur in Verbindung mit der schnellsten Version des iMac mit dem 3,2 GHz schnellen Core i5 zu kaufen gibt (die CPU enstpricht dem rund 170 Euro teuren Intel Core i5 3470)- andere Hersteller bietet maximal die etwas langsamere Variante GTX 680M an.
Auch der Verzicht auf ein optisches Laufwerk dürfte der extrem kompakten Bauweise geschuldet sein. Unser Testgerät kostet mit Core i7 3,4 GHz (wahrscheinlich der Core i7 3770), 8,0 GByte RAM, der Geforce GTX 680MX sowie dem 1,0 Terabyte fassenden Fusion Drive (eine Kombination aus SSD und herkömmlichen Festplatte) gut 2.900 Euro. Ungeachtet der Ausstattung bekommen wir beim 27-Zoll-iMac aber immer das mit 2560x1440 hoch auflösende, aber stark spiegelnde Display mit hochwertigem IPS-Panel.
Sollte der iMac in der Zukunft dann doch mal zu langsam werden, wird es schwer mit dem Aufrüsten. Zwar bietet eine kleine Klappe an der Rückseite des Rechners Zugang zu den Speichermodulen, abgesehen davon fällt ein Upgrade aber flach. An Prozessor, Grafikkarte oder das Mainboard gelangen wir nur, wenn wir die Glasfront des Displays entfernen und dieses ausbauen. Das Schnittstellen-Angebot ist mit vier USB-3.0-Ports, einem SD-Kartenleser, Kopfhörer-Ausgang, Thunderbolt und Ethernet-Anschluss immerhin vollständig, aber nicht allzu üppig. Dafür liefert Apple beim iMac standardmäßig eine gut verarbeite Bluetooth-Tastatur mit und einen Magic Mouse genannten Nager mit berührungsempfindlicher Oberfläche statt »richtigen« Tasten und Mausrad.
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