Google Android - Smartphone-Betriebssystem im Detail

Wie funktioniert Android unter der Haube? Welche technischen Komponenten gehören dazu? Wir stellen die Android-Architektur umfassend vor.

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Ein Linux-Kernel, eine ganz spezielle Variante der Java Virtual Machine (die Sie vermutlich von Java auf Ihrem PC her kennen), Bibliotheken, Laufzeitumgebung, Application Framework, Activities und Views, Entwicklungswerkzeuge und Android Market - diese und noch einige weitere Begriffe stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vor. Wenn Sie unseren Ratgeber gelesen haben, können Sie bei Android mitreden. Programmierkenntnisse sind für das Verständnis dieses Artikels nicht erforderlich.

Lese-Tipp: Beim praktischen Umgang mit Android im Alltag helfen unsere Tipps und Tricks für Google Android.

Android basiert auf Linux

Android ist ein Linux-Betriebssystem, bei dem aber typische für den Desktopeinsatz bekannte Erweiterungen fehlen, beispielsweise das X Window System. Android bietet die von Linux her gewohnte Prozessverwaltung. Sie können sich beispielsweise mit einem Prozess-Manager wie Astro alle Prozesse anzeigen lassen (die wie unter Linux gewohnt als PIDs bezeichnet werden) und jeden Prozess einzeln beenden. Findige Linux-Tüftler haben zudem ihre eigenen Varianten von Android entwickelt und zum Download bereitgestellt, beispielsweise CyanogenMod.

Android verwendet den Linux-Kernel 2.6x. Als Smartphone-Betriebssystem ist Android optimiert für das Zusammenspiel mit GPS und Bewegungssensoren sowie mit Telefonie-Funktionen und für die Bedienung durch einen (Multi-)Touchscreen. Dafür stehen dann die entsprechenden Bibliotheken und Schnittstellen zur Verfügung.

Genauso wie Sie auf einem Desktop-Linux-System nicht sofort mit der Kommandozeile-Ebene von Linux konfrontiert werden, weil oberhalb von Linux eine grafische Bedienoberfläche wie beispielsweise Gnome oder KDE liegt, so präsentiert sich auch Android nicht im düsteren "Kommandozeilen-Schwarz", sondern besitzt eine ansprechende grafische Bedien-Oberfläche, die als Touchscreen funktioniert (in der Regel handelt es sich dabei um einen kapazitiven Touchscreen bei Einsteigergeräten aus der Tablet-PC-Ecke kommen aus Kostengründen aber auch noch resistive Touchscreens zum Einsatz).

Allerdings konnte sich die Standard-Oberfläche von Android, wie sie Google mitliefert, bisher nicht so recht durchsetzen (mit Android 3.0 will Google das allerdings ändern). Die meisten Smartphone-Produzenten hübschen Ihre Androiden mit einer individuellen Lösung auf, die sich intuitiver bedienen lässt (oder bedienen lassen soll). Sicherlich verfolgen die Smartphone-Hersteller damit auch das Eigeninteresse, die Kunden etwas mehr an sich und an ihre Smartphones zu binden, wenn sie die User an eine bestimmte Oberfläche gewöhnen.

Das führt aber zwangsläufig dazu, dass Android nicht auf allen Smartphones identisch aussieht, was auf Android-Einsteiger verwirrend wirkt. So verwendet HTC die Oberfläche Sense (die auch auf Windows Mobile-Geräten zum Einsatz kommt und dort noch einmal anders aussieht), Motorola setzt auf Motoblur, Samsung auf Touchwiz und Garmin/Asus auf Breeze.

Ein Android-Smartphone wird allerdings nicht nur über den Touchscreen beziehungsweise über die Slider-Tastatur (wie beim Motorola Milestone aka Droid) bedient, sondern besitzt meist auch noch einige Standardtasten unterhalb des Bildschirms für "Home", "Menü" und "Zurück".

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