Kaufberatung Prozessoren - CPU-Vergleich mit AMD und Intel

Intel und AMD bieten mittlerweile Prozessoren auf Augenhöhe an, mitunter aber mit Preisvorteil für Intel. Wir vergleichen die aktuellen CPUs und geben Kauftipps.

Wir empfehlen CPUs aus allen Preisbereichen statt einfach nur die schnellste und teuerste. Wir empfehlen CPUs aus allen Preisbereichen statt einfach nur die schnellste und teuerste.

Update: 07. 10.2022
Willkommen auf der Welt, Ryzen 7000! Wir haben unsere Kaufberatung zu den Prozessoren um die neuen Macher von AMD erweitert. Die Neuvorstellung hat den Markt ein wenig aufgewirbelt, denn auch AMD kann jetzt über 5,0 GHz. Mit vielen Kernen und Threads will man noch mehr Marktanteile von Intel abschöpfen. Aber macht das auch für Gamer Sinn? Hier erfahrt ihr mehr!

Dennis Ziesecke

Welche CPU ist die beste für Spieler? Der Prozessor ist das Herzstück des PCs. Welche CPUs von AMD und Intel in verschiedenen Preisbereichen die besten sind, verrät unsere Kaufberatung. Eine Spiele-CPU sollte dabei mindestens über vier Kerne (mit SMT) verfügen. Außerdem beschränken wir uns auf die aktuellen Mainstream-Sockel von AMD (AM4) und die Intel-Sockel 1200 und 1700 . Neu dabei ist nun auch AMD mit dem neuen Sockel AM5.

Intel oder AMD? Die Frage stellt sich schon seit Jahrzehnten und selten war sie schwerer zu beantworten. Nach einigen Jahren AMD-Dominanz hat Intel mit Alder Lake zurückgeschlagen - nur um sich die Gaming-Leistungskrone dann doch wieder mit AMD teilen zu müssen. Der Ryzen 7 5800X3D ist nicht als Schnäppchen gestartet, zieht aber im Gegenzug bei zahlreichen Games mit dem Core i9-12900KS gleich oder überholt ihn sogar. Aber muss es immer gleich die teure Highend-CPU sein? Wir klären euch auf:

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Top-CPUs für Gaming und Arbeit

Schon für um die 200 Euro voll gamingtauglich: Ein Prozessor, mit dem jedes aktuelle Spiel flüssig läuft, muss gar nicht teuer sein, schon für unter 200 Euro bekommt ihr mit dem Intel Core i5-12400 und dem AMD Ryzen 5 5600X genug Leistung für anständiges Zocken mit hohen FPS (die passende GPU vorausgesetzt natürlich). Mehr Leistung für höhere Anforderungen und mehr Performance bei Anwendungen wie Videoschnitt kann nicht schaden? Auch da haben wir Tipps für euch.

Der Preis-Leistungs-Tipp stammt von Intel

Intel Core i5-12400

Die sechs Performance-Kerne des Core i5-12400 sorgen für so viel Leistung, dass diese CPU auch Highend-GPUs nicht bremst. Die sechs Performance-Kerne des Core i5-12400 sorgen für so viel Leistung, dass diese CPU auch Highend-GPUs nicht bremst.

  • 6 Kerne/12 Threads
  • 2,5 GHz/4,4 GHz (Basis/Turbo)
  • Intel LGA 1700 und 65 Watt TDP

Preis: ca. 189 Euro

Schnäppchen-CPU: Der Intel Core i5-12400 (sowie der etwas teurere Core i5-12500 mit höherem Takt) reißt sich die Preis-Leistungs-Krone unter den Nagel. Mit unter 200 Euro, für unter 180 Euro gibt es die CPU auch ohne iGPU, duelliert sich Intel mit AMDs Ryzen 5 5600X. Bei der Leistung tun sich die beiden Kontrahenten nicht viel, preislich ist Intel aber besser aufgestellt.

Keine e-Cores: Im Gegensatz zu den größeren Alder-Lake-CPUs nutzt der i5 ausschließlich Performance-Cores. In Spielen ist das bislang sogar eher ein Vor- als ein Nachteil - genutzt werden die e-Cores dort bisher selten, einige Kopierschutzprogramme verweigern damit jedoch den Start.

Neues Mainboard benötigt: In den Gesamtpreis müsst ihr allerdings einberechnen, dass ihr auf jeden Fall ein LGA 1700 Mainboard anschaffen müsst. Auch angesichts des niedrigen Preises der CPU raten wir aktuell aber zu einer DDR4-Variante, da DDR5-Speicher unverhältnismäßig teuer ist.

Pro
  • ausreichend viele Kerne und Threads
  • sehr hohe pro-Takt-Leistung
  • Preis
Contra
  • keine e-Cores (Anwendungsleistung)
Intel Core i5-12400 bei Mindfactory

Die Preis-Leistungs-Alternative von AMD

AMD Ryzen 5 5600X

Auch wenn der Core i5-12400 dem Ryzen in Benchmarks dicht auf den Fersen ist (und dazu etwas preiswerter), schlägt sich die Zen3-CPU noch immer sehr gut. Auch wenn der Core i5-12400 dem Ryzen in Benchmarks dicht auf den Fersen ist (und dazu etwas preiswerter), schlägt sich die Zen3-CPU noch immer sehr gut.

  • 6 Kerne/12 Threads
  • 3,7 GHz/4,7 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 65 Watt TDP

Preis: ca. 209 Euro

Gute Leistung, sinkender Preis: AMDs Zen3 wird erst gegen Ende des Jahres abgelöst, bis dahin muss sich der CPU-Hersteller mit seinen Ryzen 5000 aber nicht verstecken. Zwar hat Intel mit dem Core i5-12400 einen Preis-Leistungs-Hit auf dem Markt, wer aber von der deutlich günstigeren AM4-Plattform mit Mainboards für unter 100 Euro profitieren möchte, ist bei AMD gut aufgehoben. Der Preis des Ryzen 5 5600X gleicht sich zudem immer mehr dem der Intel-Konkurrenz an.

Sechs Kerne sind eine gute CPU-Basis: Während die Zeit der Quadcores mehr oder weniger beendet ist, zumindest aus Gaming-Sicht, reichen sechs Kerne (und SMT) immer noch erfreulich gut aus. Nur wenige Titel ziehen spürbare Vorteile aus acht Cores oder gar e-Cores bei Intel, so dass ihr auch mit dem Ryzen 5 5600X auf hohe Frameraten kommt. Geringfügig günstiger, bei Games aufgrund des beschnittenen Caches aber langsamer wären der Ryzen 5 5600G mit integrierter Vega-GPU oder der neue Ryzen 5 5500. Dieser kostet nur 139 Euro und ist daher für enge Preisbudgets trotzdem eine sehr gute und günstige Wahl. Gut 20 Euro gegenüber dem 5600X spart ihr hingegen mit dem Ryzen 5 5600, der sich vom X-Modell nur geringfügig im Takt unterscheidet.

Pro
  • hohe Pro-Takt-Leistung für Spiele
  • Energieeffizienz
Contra
  • keine iGPU
  • etwas teurer als Core i5-12400
AMD Ryzen 5 5600X bei Mindfactory

Intels Budget-CPU für 100 Euro

Core i3 12100F

Der Intel Core i3 12100F wirkt mit 4 Kernen und 8 Threads fast schon aus der Zeit gefallen, da viele Spiele aber auch mit weniger als sechs Kernen bzw. 12 Threads sehr gut laufen und eher auf Takt und IPC setzen, könnt ihr damit trotzdem gut die Zeit überbrücken bis ihr genug für einen größeren Prozessor gespart habt. Der Intel Core i3 12100F wirkt mit 4 Kernen und 8 Threads fast schon aus der Zeit gefallen, da viele Spiele aber auch mit weniger als sechs Kernen bzw. 12 Threads sehr gut laufen und eher auf Takt und IPC setzen, könnt ihr damit trotzdem gut die Zeit überbrücken bis ihr genug für einen größeren Prozessor gespart habt.

  • 4 Kerne/8 Threads
  • 3,3 GHz/4,3 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel 1700 und 65 Watt TDP

Preis: ca. 100 Euro

Budget-CPU von Intel: Auch wenn wir euch klar zum Sechskerner raten - wenn ihr wirklich auf jeden Euro achten müsst oder nur eine Übergangs-CPU auf zukunftssicherem Unterbau sucht, kann der Core i3 durchaus verlocken. Dank Hyperthreading bietet er acht Threads, zudem legen die starken Performance-Kerne mit bis zu 4,3 GHz eine gute Single-Core-Performance vor.

Guter Einstieg mit Upgradepfad: Für relativ wenig Geld bekommt ihr eine solide CPU, die in aktuellen Spielen durchaus hohe FPS errechnen kann, für GPU-Schwergewichte wie die RTX 3080 sollte es aber etwas mehr Power sein. Dank der modernen LGA1700-Plattform, die ihr für die CPU benötigt, könnt ihr aber problemlos später auf eine deutlich kräftigere CPU upgraden. Spart daher nicht zu sehr beim Mainboard wenn ihr diese Option im Auge habt.

Optional mit Grafik: Zwar sind halbwegs bezahlbare Grafikkarten kein so großes Problem mehr wie vor ein paar Monaten, ein zumindest für einfachere Spiele und den Windows-Grundbetrieb ausreichende GPU in der Hinterhand zu haben, kann aber trotzdem nicht schaden. Im Core i3-12100F ist zwar keine iGPU verbaut, dafür aber im etwa 109 Euro teuren i3-12100 ohne f am Ende.

Pro
  • hohe Pro-Takt-Leistung
  • preiswert
Contra
  • wenig zukunftssicher
  • Anwendungsleistung
Intel Core i3 12100F bei Mindfactory

AMDs Budget-CPU für 115 Euro

AMD Ryzen 5 5500

Der Ryzen 5 5500 ist an interessanten Stellen abgespeckt worden - wenn euch das nicht stört, könnt ihr gegenüber dem ansonsten nur wenig schnelleren Ryzen 5 5600 sparen. Der Ryzen 5 5500 ist an interessanten Stellen abgespeckt worden - wenn euch das nicht stört, könnt ihr gegenüber dem ansonsten nur wenig schnelleren Ryzen 5 5600 sparen.

  • 6 Kerne/12 Threads
  • 3,6 GHz/4,2 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 65 Watt TDP

Preis: ca. 115 Euro

AMDs Sechskern-Einstieg: Mit Budget-CPUs hat sich AMD in den letzten Jahren schwer getan, mit dem Ryzen 5 5500 wagt sich das Unternehmen dann auch nicht unter die 100-Euro-Grenze sondern legt bewusst etwas im Preis aber auch in der Leistung drauf. Sechs Kerne, 12 Threads und gute Taktraten sorgen in Games für deutlich mehr Leistung als Intels (zugegeben, günstigerer) Core i3. Der seinerseits etwas teurere Core i5 12400 ist ebenfalls in Schlagdistanz.

Einsparung bei PCIe: Die Cezanne-CPU verzichtet auf PCIe 4.0 und setzt stattdessen auf den nur halb so schnellen Vorgänger PCIe 3.0. Die GPU wird aber weiterhin mit vollen 16 Lanes angebunden. Leistungseinbußen gibt es bei den meisten Grafikkarten nicht, die AMD Radeon 6500XT ist da die unrühmliche Ausnahme. Wenn ihr damit leben könnt, dass ihr auf PCIe Gen4-SSDs verzichten müsst, ist der Ryzen 5 5500 eine günstige Alternative zum 5600.

Pro
  • hohe Pro-Takt-Leistung
  • sechs Kerne und Multithreading
  • preiswert
Contra
  • kein PCIe Gen4
AMD Ryzen 5 5500 bei Mindfactory

Modern ausgestattet für 300 Euro

Intel Core i5 12600K

Zwar nur 6 Performance-Kerne, dafür aber noch vier kleinere Cores in der Hinterhand - und eine Plattform mit DDR5 und PCIe 5.0. Zwar nur 6 Performance-Kerne, dafür aber noch vier kleinere Cores in der Hinterhand - und eine Plattform mit DDR5 und PCIe 5.0.

  • 6+4 Kerne/16 Threads
  • 3,7 GHz/4,9 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel 1700 und 125 Watt TDP

Preis: ca. 350 Euro

Zukunftssichere Plattform: Zwar gehört der Core i5-12600K nicht zum Alder Lake-Highend und bietet nur sechs Performancekerne sowie vier kleinere zum Energiesparen, die gesteigerte Singlecoreleistung und vor allem die extrem moderne Plattform machen die CPU dann auch trotz ihres recht hohen Preises interessant. DDR5 und PCIe 5.0 (wobei letzteres noch eher irrelevant ist) bietet sonst noch niemand.

Die Leistung bei Spielen liegt auf hohem Niveau und muss sich endlich auch hinter Zen3 nicht mehr verstecken. Bei vielen Spielen, die von den zusätzlichen e-Cores keinen Gebrauch machen, seid ihr mit einem Core i5-12400 oder 12500 aber fast genauso schnell dabei. Geht es euch aber auch um Anwendungsleistung, macht sich der e-Core-Boost durchaus bemerkbar.

Beachtet aber beim Kauf auch die Folgekosten, ein neues Mainboard beispielsweise benötigt ihr auf jeden Fall. Dieses entscheidet dann, ob ihr den günstigen DDR4-Speicher oder den moderneren DDR5 einsetzen könnt und müsst. Für das beste Zusammenspiel der P- und E-Cores solltet ihr zudem Windows 11 nutzen.

Pro
  • hohe Pro-Takt-Leistung
  • sehr gute Single- und Multicore-Performance
  • Multiplikator freigegeben
Contra
  • Preis
  • komplett neue Plattform mit hohen Folgekosten
Intel Core i7 12600K bei Mindfactory

Acht Kerne für Anwendungen und Games

AMD Ryzen 7 5700X

Der Ryzen 7 5700X bietet viel Leistung sowohl bei Games als auch bei Anwendungen und überrundet teilweise sogar Intels Highend-Klasse. Der Ryzen 7 5700X bietet viel Leistung sowohl bei Games als auch bei Anwendungen und überrundet teilweise sogar Intels Highend-Klasse.

  • 8 Kerne/16 Threads
  • 3,4 GHz/4,6 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 65 Watt TDP

Preis: ca. 249 Euro

Neuzugang: Lange fehlte ein günstigerer Achtkerner ohne das x-Suffix im Angebot bei AMD. Mit dem Ryzen 7 5700X ist dieser jüngst erschienen und setzt primär auf Effizienz. Statt einer TDP von 105 Watt sind es nur noch 65 Watt, im Gegenzug wurde der Basistakt um 200 MHz und der Turbotakt um 100 MHz gesenkt. Das bedeutet nur geringe Leistungseinbußen bei geringerer Energieaufnahme und etwas niedrigerem Preis.

Übertaktbar: Die Leistung eines Ryzen 7 5800X könnt ihr euch bei Bedarf aber problemlos per Overclocking wieder zurückholen. Auch der 5700X verfügt über einen offenen Multiplikator. Nutzt ihr bereits eine AM4-Plattform, bietet sich die CPU als vergleichsweise günstiges Upgrade von einem älteren Zen-Prozessor an aber auch ein kompletter Neukauf kann sich trotz der später im Jahr anstehenden AM5-Basis lohnen - zu langsam ist die CPU auch dann noch nicht.

Pro
  • gute Anwendungsleistung
  • freier Multiplikator
  • 65 Watt TDP
Contra
  • AM4-Plattform bald überholt
AMD Ryzen 7 5700X bei Mindfactory

Intel oder AMD: Welche Prozessoren sind besser?

Kaum noch funktionale Unterschiede: Die alte Frage lässt sich einfach beantworten - kauft einfach die CPU, die am besten zu eurem Anwendungsprofil und eurer Preisvorstellung passt. Funktionale Unterschiede gibt es so gut wie keine mehr und instabile AMD-Systeme gehören ebenfalls der Vergangenheit an - und selbst früher waren es eher unsäglich instabile Mainboards oder Overclocking und nicht die CPUs selbst, die Probleme verursacht haben.

Intel hat mit Alder Lake nicht nur die Leistung der primären Rechenkerne erhöht, auch im Bereich der IPC (Instructions per cycle, pro-MHz-Leistung) sondern bei den größeren Modellen auch noch zusätzliche effizienz-Kerne angehängt. Diese sind in Spielen aktuell kaum vorteilhaft, sorgen aber für zusätzliche Anwendungsleistung. Wenn ihr den PC nicht nur rein zum Zocken benutzt, könnte daher ein i5-12600 sinnvoller sein als ein 12400.

AMD ist aber nicht so schlecht aufgestellt wie man angesichts der nun bereits einige Zeit auf dem Markt erhältlichen Zen3-Kerne denken würde. Bei Videoschnitt und 3D-Renderings bietet die reine Kernmenge der Ryzen 9 einen klaren Vorteil, bei Spielen schlagen sich die Ryzen aber ebenfalls noch gut.

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