Wenn ihr euch eine neue CPU kaufen wollt, müsst ihr vorher die wichtige Frage beantworten, wie viele Kerne der Prozessor haben soll. In Anwendungen gilt dabei gerne: Je mehr Kerne, desto besser - aber was ist mit Spielen?
Genau dieser Frage gehen wir anhand von Benchmarks in aktuellen Titeln wie Cyberpunk 2077 nach und sprechen eine Empfehlung für Spieler aus.
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Testbedingungen: Wie gehen wir vor?
Um eine Limitierung durch andere Komponenten möglichst zu verhindern, nutzen wir für die Messungen Nvidias extrem schnelle Geforce RTX 3080 sowie 32,0 GByte DDR4-3600 RAM. Als CPU kommt ein Core i9 10900K zum Einsatz, den wir unter Spielelast stets mit 4,9 GHz laufen lassen.
Da Hyper-Threading zur virtuellen Kernverdoppelung mittlerweile zum Standard bei Deskop-CPUs gehört, ist die Funktion stets aktiv. Zunächst messen wir mit zehn Kernen und schalten dann nach und nach jeweils zwei Kerne über das BIOS ab.
Warum keine Ryzen-CPU? Das gleiche Vorgehen ist auch mit einer aktuellen Ryzen-CPU wie dem Ryzen 9 5900X mit zwölf Kernen möglich. Allerdings käme hier durch das Chiplet-Design und die je nach Modell und Kernzahl zusätzliche Kommunikation per Infinity Fabric ein weiterer Einflussfaktor hinzu.
Seit Ryzen 5000 setzt AMD acht Kerne pro Core Complex ein, zuvor waren es noch vier. Mehr dazu lest ihr im Test der aktuellen AMD-Generation:
Für diese Benchmarks nutzen wir unser inzwischen aktualisiertes Testsystem mit den Spielen Anno 1800, Assassin's Creed Valhalla, Cyberpunk 2077, F1 2020, Total War: Troy und Watch Dogs: Legion in hohen Details. Mit Ausnahme von Total War kommt stets DirectX 12 zum Einsatz.
Benchmarks: 2 vs. 4 vs. 6 vs. 8 vs. 10 Kerne
Performance-Rating: Durchschnittliche FPS
Geforce RTX 3080, Intel Core i9 10900K @ 4,9 GHz, Hyper-Threading aktiviert, 32,0 Gbyte DDR4-3600
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0,0
- 34,0
- 68,0
- 102,0
- 136,0
- 170,0
Bei den durchschnittlichen FPS findet erst beim Wechsel von sechs zu vier Kernen ein nennenswerter Performance-Verlust statt. Die minimalen FPS in Form der 99th Percentile reagieren etwas empfindlicher auf weniger Kerne, aber selbst mit vier Kernen bleibt die Performance in einem unproblematischen Bereich.
Erwartungsgemäß nimmt der negative Einfluss einer geringeren Kernzahl mit steigender Auflösung ab. In 4K liegen damit alle getesteten Varianten praktisch gleich auf - mit Ausnahme der Dual-Core-CPU.
In Kombination mit Hyper-Threading ist das Spielen mit nur zwei Kernen zwar grundsätzlich auch in aktuellen Titeln möglich. Vor allem die niedrigen minimalen FPS äußern sich aber in einem spürbar schlechteren Spielgefühl. Ebenfalls erwähnenswert: Auch die Ladezeiten steigen mit nur zwei Kernen.
Benchmarks: Einzelergebnisse
Durchschnittliche FPS: Anno 1800
Geforce RTX 3080, Intel Core i9 10900K @ 4,9 GHz, Hyper-Threading aktiviert, 32,0 Gbyte DDR4-3600
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0,0
- 26,0
- 52,0
- 78,0
- 104,0
- 130,0
Der Blick auf die Einzelergebnisse zeigt, dass es auch Spiele gibt, in denen nur geringe Unterschiede zwischen vier und mehr Kernen bestehen. Das gilt vor allem für Anno 1800 und für Valhalla.
In F1 2020 und Total War steigt die Differenz mit nur vier Kernen an. Cyberpunk 2077 und Watch Dogs: Legion laufen bei dieser Kernzahl nochmal deutlich unrunder. Die Dual-Core-CPU schneidet zu guter Letzt in allen Spielen mit Abstand am schlechtesten ab.
99th Percentile: Anno 1800
Geforce RTX 3080, Intel Core i9 10900K @ 4,9 GHz, Hyper-Threading aktiviert, 32,0 Gbyte DDR4-3600
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0,0
- 18,0
- 36,0
- 54,0
- 72,0
- 90,0
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