Liebevoll gestaltete Details, spannende Atmosphäre, tolle Grafik! Das sind die ersten Dinge, die mir nach dem Start von Metro 2033 in den Sinn kamen und sie beschreiben die Faszination des Spiels sehr gut. Und, soviel vorweg, 4A Games hat mit der Roman-Umsetzung einen ausgezeichneten Grusel-Shooter geschaffen, der seinesgleichen sucht.
Ich gehöre zu denjenigen, die den Roman gelesen haben, bevor sie das Spiel spielten - daher hatte ich genaue Erwartungen an das Spiel... die jedoch nicht erfüllt wurden. Der Entwickler hat die Geschichte von Dmitry Glukhovsky nur in groben Zügen bei der Vorgabe belassen. Ja, letztlich wurden nur eine Hand voll der wichtigsten Charaktere beibehalten sowie die grobe Richtung der Story - ansonsten wurde massiv gekürzt, gewaltig umgeschrieben, beschleunigt und Artjoms Weg ist viel zielgerichteter als noch im Buch. Sie ist immer noch spannend (und das obwohl ich das Ende bereits kannte), aber dennoch eine Enttäuschung für diejenigen, die so ängstlich wie der Protagonist in die Welt eintauchen wollten: Das Gefühl der Hilflosigkeit, das der junge Artjom im Buch ständig hat, kommt nicht auf. Während er im Buch herum irrt und quasi nur zufällig immer wieder gerettet wird, fühlt sich das Spiel immer sehr zielgerichtet an. Die extreme Linearität macht der Geschichte einen schweren Strich durch die Rechnung.
Das Spiel ist daher leider eine schlechte Umsetzung des Buchs.
Da ich im Besitz einer potenten DX11-Grafikkarte bin, durfte ich Metro 2033 auf höchsten Einstellungen genießen. Die Liebe zum Detail sowie der Einsatz der neuen DX11 Technologien machen Metro 2033 zu einem der hübschesten Spiele, die ich die letzten Jahre gespielt habe. Ebenso wie die Grafik überzeugt auch der Sound und die (englische) Sprachausgabe mit russisch-englischem Akzent - sehr stimmungsvoll, vergleichbar wie in Stalker.
Metro 2033 ist aber ein knallharter Shooter - die dafür sehr wichtige KI ist zwar nicht die Beste des Genres, aber dennoch annehmbar. Menschliche Gegner treffen gut, suchen Deckung und werfen Granaten. Mutanten hingegen sind sehr unkoordiniert und greifen einfach wie wilde Bestien an, ohne Taktik oder besonderes Verhalten.
Zuletzt möchte ich allen, die weder Buch noch Spiel kennen einen Tipp geben: Spielt erst das Spiel und lest dann das Buch. So könnt ihr die Geschichte des Spiels in vollen Zügen genießen und habt später mit dem Buch noch genausoviel Spaß - denn, so viel sei verraten, das Buch beherbergt viel mehr Orte, Charaktere und Sequenzen wie das Spiel - und endet genau genommen auch anders.
Fazit: Gelungener Grusel-Shooter, aber schlechte Umsetzung des Romans
Schlechte Roman Umsetzung, guter Grusel-Shooter.
Liebevoll gestaltete Details, spannende Atmosphäre, tolle Grafik! Das sind die ersten Dinge, die mir nach dem Start von Metro 2033 in den Sinn kamen und sie...
von dawodo am: 09.09.2010
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