Wer zu Intels neuen Skylake-Prozessoren wechseln möchte, der hat aktuell nur die Wahl zwischen dem Core i5 6600K aus diesem Test und dem Core i7 6700K, den wir bereits Anfang August unter die Lupe genommen haben. Zwei große Vorteile hat der 6600K bereits, ohne überhaupt einen Blick auf die Benchmark-Ergebnisse in Spielen zu bieten: Er kostet ungefähr 270 Euro und damit über 100 Euro weniger als der 6700K, zudem ist er momentan im Gegensatz zum Core i7 bei relativ vielen Händlern lieferbar.
Aus Spielersicht stellt sich damit vor allem die Frage, ob sich der Aufpreis und momentan auch das Warten auf eine bessere Lieferbarkeit des i7 6700K überhaupt lohnt und wo sich der i5 6600K generell in Sachen Leistung und Energieeffizienz gegenüber den Haswell-Vorgängern wie dem Core i5 4690K und der Konkurrenz von AMD wie dem FX 8350 einsortiert. Um Antworten darauf zu finden, muss sich der 6600K unserem grundlegend überarbeiteten Test-Parcours stellen.
Core i5 6600K im Detail
Mit Blick auf die technischen Eckdaten ähnelt der 6600K stark dem etwa 30 Euro günstigeren Vorgänger Core i5 4690K aus der Haswell-Generation. Beide Prozessoren verfügen über vier Kerne, die mit 3,5 GHz takten und im Turbo-Modus bis zu 3,9 GHz erreichen. Im Gegensatz zu den teureren i7-Modellen unterstützen die Core-i5-CPUs kein Hyperthreading, deshalb können sie nur vier statt acht Threads (Aufgaben) gleichzeitig bearbeiten. In Spielen sorgt die virtuelle Kernverdoppelung per Hyperthreading aber in der Regel nicht für spürbar mehr fps, da bislang praktisch kein Spiel überhaupt mehr als vier Threads gleichzeitig nutzt (wenn überhaupt). Deshalb ist das Fehlen von Hyperthreading für Spieler auch heute (und auf absehbare Zeit) leicht zu verschmerzen, bei stark auf Multi-Core-CPUs optimierten Multimedia- und Renderprogrammen kann Hyperthreading dagegen bis etwa 20 Prozent mehr Leistung bringen.
Das angehängte »K« in der Bezeichnung des i5 6600K weist wie bei Intel seit längerer Zeit üblich auf einen freien Multiplikator hin, mit dem Sie den 6600K besonders einfach übertakten können. In der CPU ist außerdem genau wie beim 6700K die Grafikeinheit HD Graphics 530 integriert. Sie ist zwar etwas schneller als die HD Graphics 4600 aus den Vorgängermodellen, aber immer noch deutlich langsamer als dedizierte Grafikkarten wie etwa die neue GTX 950 – die HD Graphics 530 ist deshalb höchstens für absolute Gelegenheitsspieler interessant.
Core i7 5775C | |||||
---|---|---|---|---|---|
Architektur |
Skylake |
Skylake |
Broadwell |
Haswell |
Haswell |
Kerne |
4 |
4 |
4 |
4 |
4 |
Threads |
8 |
4 |
8 |
8 |
4 |
Takt |
4,0 GHz |
3,5 GHz |
3,3 GHz |
4,0 GHz |
3,5 GHz |
Turbo-Takt |
4,2 GHz |
3,9 GHz |
3,7 GHz |
4,4 GHz |
3,9 GHz |
L3-Cache |
8 MByte |
6 MByte |
6 MByte |
8 MByte |
6 MByte |
Speicher |
DDR4-2133, DDR3L-1600 |
DDR4-2133, DDR3L-1600 |
DDR3 1600 |
DDR3 1600 |
DDR3 1600 |
Grafikeinheit |
HD Graphics 530 |
HD Graphics 530 |
Iris Pro 6200 |
HD Graphics 4600 |
HD Graphics 4600 |
TPD |
91 Watt |
91 Watt |
65 Watt |
88 Watt |
88 Watt |
Sockel |
1151 |
1151 |
1150 |
1150 |
1150 |
Fertigung |
14 nm |
14 nm |
14 nm |
22 nm |
22 nm |
Während Intel zum Release des i7 6700K noch so gut wie keine Details zur Skylake-Architektur bekannt gegeben hat, gab es mittlerweile auf Intels Hausmesse IDF (Intel Developer Forum) mehr Informationen dazu. Dort wurde unter anderem die Abkehr von dem in der CPU integrierten Spannungswandler bestätigt, der bei Haswell und Broadwell noch im Prozessor sitzt.
Das Thema Energieeffizienz steht bei Skylake generell stark im Fokus, was allerdings eher dem Mobil- als dem Desktop-Bereich geschuldet sein dürfte. So bietet die neue Speed Shift-Technologie die Möglichkeit, Prozessor-Frequenzen hardware-basiert festzulegen, während das bislang alleinige Aufgabe des Betriebssystems war. Dadurch sollen geeignete Power-States (Energiespar-Modi) schneller und passender ausgewählt werden können.
Speed Shift funktioniert allerdings in Zusammenarbeit mit dem Betriebssystem immer noch am besten und Windows 10 ist bislang das einzige OS, das die Technik unterstützt. Insgesamt hält sich Intel im Vergleich zu den Vorgängergenerationen bei Skylake mit der Preisgabe von Details zur Architektur jedenfalls deutlich stärker zurück.
Längst bekannt ist dagegen die Tatsache, dass Sie beim Wechsel zu Skylake auch ein neues Mainboard mit dem Sockel 1151 benötigen, wobei die allermeisten der neuen S1151-Hauptplatinen nun DDR4- statt DDR3-Speicher unterstützen. Alle Details dazu inklusive Informationen über die neuen Chipsätze finden Sie im Test des Core i7 6700K.
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