Apple hatte auf seiner neuen Sicherheits-Webseite erklärt, dass Daten auf einem Gerät mit iOS 8 wie dem iPhone 6 grundsätzlich so verschlüsselt seien, dass das Unternehmen selbst keinen Zugriff mehr darauf erhalten und damit auch bei entsprechende Anfragen der Behörden nicht mehr helfen könne. Auch Google hat angekündigt, ab der nächsten Betriebssystemversion Android L die Daten der Nutzer entsprechend zu verschlüsseln. Laut Nasdaq.com sind die US-Behörden durch diese Ankündigungen anscheinend auf dem falschen Fuß erwischt worden und nun sowohl überrascht als auch verärgert. Es handle sich dabei um »die bisher beunruhigendsten Folgen des angespannten Verhältnisses zwischen der US-Regierung und der Technik-Industrie« seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden.
Wie die Behörden reagieren wollen, ist bislang unklar. Ein Mitarbeiter erklärte, die Versprechen von Apple und Google entsprächen »einem Haus, das nicht durchsucht werden kann oder einem Kofferraum, der nie geöffnet werden kann«. Es mache die Aufklärung von manchen Fällen schwerer oder sogar unmöglich. Apple würde den Kriminellen sagen: »Nutzt das«. Natürlich fehlen auch die in solchen Fällen üblichen Hinweise auf die mögliche Nutzung durch Terroristen und den Schutz von Kindern nicht. Die Privatsphäre, die Apple und Google bieten wollen, sei »nur so lange wunderbar, bis es dein Kind ist, das entführt und missbraucht wird und wir wegen der Technik nicht zu ihm finden«, so Ronald Hosko, ehemaliger leitender FBI-Mitarbeiter.
Laut Nasdaq.com wollten weder Apple noch Google zu diesen Aussagen einen Kommentar abgeben. Apple-CEO Tim Cook hatte kürzlich in einem Interview erklärt, dass jeder ein Recht auf Privatsphäre habe. »Und ich glaube, das wird ein großes Kernthema innerhalb des nächsten Jahres sein«. Experten sehen aber die Verschlüsselung ohnehin nur als Problem für kleine, lokale Strafverfolger und nicht für bundesweite Behörden wie das FBI oder Geheimdienste. »Das ist weniger ein Problem für 'Big Brother', eher für 'Little Brother'«. Außerdem könnten Nutzer vor Gericht immer noch dazu gezwungen werden, ihre Passwörter herauszugeben.
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