Seite 2: Firmenkriege der Computer-Geschichte - Teil 1: Microsoft gegen Apple

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Die grafische Benutzeroberfläche

Xerox Alto Xerox Alto

Lisa und Macintosh friedlich vereint - aber nur auf diesem Bild. Lisa und Macintosh friedlich vereint - aber nur auf diesem Bild.

Der legendäre "1984"-Werbespot aus dem Jahr... 1984! Der legendäre "1984"-Werbespot aus dem Jahr... 1984!

Windows 1.0 Windows 1.0

Windows 2.0 Windows 2.0

Der Meisterstratege von Apple, Steve Jobs, erkannte 1979 bei einem Besuch bei Xerox und dem Anblick des Xerox Alto, dass dessen grafische Benutzeroberfläche (GUI) die Zukunft in Sachen Computer-Interface darstellen würde. Die Entwicklung einer eigenen GUI nach dem Xerox-Vorbild für das nächste Apple-Produkt Lisa begann umgehend.

Doch innerhalb von Apple tobte ein kleiner Bürgerkrieg, der zur Folge hatte, dass General Steve Jobs einem kleineren Low-Cost-Projekt zugeordnet wurde, das die Bezeichnung Macintosh trug. Macintosh und Lisa bekämpften sich gegenseitig, um sich Ressourcen und Unterstützung innerhalb des Unternehmens zu sichern. Beide Gruppen, die eher konservativen "Corporate Shirts" des Lisa-Teams und die rebellischen "Pirates" um Steve Jobs und das Macintosh-Team, wollten ihr Produkt zuerst und als "Apple-Retter" auf den Markt bringen.

Lisa gewann, erschien 1983 als erster PC mit einer grafischen Benutzeroberfläche und scheiterte kläglich - aufgrund des hohen Preises und kaum vorhandener Software. Die Stunde des Macintosh und von Steve Jobs war gekommen - und wieder war Microsoft beteiligt, da man als erster externer Entwickler einen Macintosh-Prototypen erhalten hatte. Software wie die Tabellenkalkulation MultiPlan oder auch Microsoft Word wurden von MS-DOS auf den Macintosh konvertiert und trugen mit zu seinem Erfolg bei. Bemerkenswert war die Vorstellung des Macintosh durch einen Werbespot namens "1984" während des SuperBowl XVIII am 22. Januar 1984.

Wie Steve Jobs zuvor bei Xerox erkannte man auch bei Microsoft durch die Arbeit an Macintosh-Prototypen, dass die Zukunft den grafischen Benutzeroberflächen gehören würde - und begann mit der Entwicklung von Windows. Der erste Konflikt mit Apple bahnte sich an.

Nachdem ein immer mehr entmachteter Steve Jobs im Sommer 1985 nach einem Streit mit dem neuen CEO John Sculley Apple verlassen hatte, erschien im November 1985 Windows 1.0 und erzürnte den neuen Apple-Boss. Der Aufsatz auf MS-DOS ähnelte der GUI des Macintosh stark, von der Menüleiste bis hin zu den Programmen Write und Paint, eindeutigen Nachbauten der Apple-Programme MacPaint und MacWrite. Doch die beiden Firmen einigten sich, Apple erteilte Microsoft eine Lizenz für die Nutzung der grafischen Bedienelemente unter Windows 1.0 und Microsoft verpflichtete sich im Gegenzug, seine Mac-Software weiterzuentwickeln und Excel, den Nachfolger von MultiPlan, zwei Jahre lang für keine anderen Plattformen anzubieten.

Im Dezember 1987 veröffentlichte Microsoft Windows 2.0 - und John Sculley fiel aus allen Wolken. Nicht nur, dass Windows 2.0 dem Macintosh ungeheuer ähnelte, es beherrschte Multitasking, überlappende Fenster (bis dahin ein Macintosh-Alleinstellungsmerkmal) und Microsoft hatte Versionen von Excel und Word dafür erstellt. Noch schlimmer, weitere Firmen wie Aldus, Corel und Microtek arbeiteten an Versionen ihrer Desktop-Publishing-Produkte (DTP) für Windows 2.0. Der DTP-Bereich wurde zu diesem Zeitpunkt durch den Macintosh dominiert. Bei Apple hielt man Windows 2.0 daher für einen Vertragsbruch und war der Ansicht, ohnehin nur Lizenzen für Windows 1.0 erteilt zu haben

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