PC-Spieler kennen Nvidia vor allem für Grafikkarten wie die neuen Geforce GTX 980 und GTX 970, die durch hohe Leistung bei vergleichsweise niedrigem Stromverbrauch für Aufsehen gesorgt haben. Seit ein paar Jahren mischen die Kalifornier mit ihren »Tegra«-Chips aber auch im Mobilbereich mit, wo niedriger Stromverbrauch noch einmal deutlich größere Bedeutung hat. Das Nvidia Shield Tablet aus diesem Test ist das Aushängeschild für den neuen Tegra-K1-Chip, der dank besonders hoher 3D-Leistung vor allem mobile Spieler glücklich machen soll.
Eine Besonderheit hat das Shield Tablet mit seinem Handheld-Vorgänger Shield (der von Nvidia zur besseren Unterscheidung mittlerweile Shield Portable genannt wird) gemeinsam: Sie können darauf bestimmte PC-Titel spielen, die (ähnlich wie beim In-Home-Streaming von Steam) auf einem PC im gleichen Netzwerk berechnet und anschließend per Videostream auf das Shield-Gerät (und von dort aus auf Wunsch per Kabel auf den Fernseher) übertragen werden. Dazu muss im PC (oder Notebook) allerdings eine Nvidia-Grafikkarte ab der Kepler-Generation (GTX-600-Reihe) stecken, außerdem müssen Sie Geforce Experience installieren. Wir überprüfen, wie gut es sich so spielen lässt und wie sich Nvidias neuestes Shield-Modell als Tablet insgesamt schlägt.
Hardware
Herzstück des Shield-Tablets ist der neue Tegra K1, bei dem es sich wie im Mobilbereich üblich um einen »SoC« handelt, also um ein »System on a Chip«. Wie der Name andeutet, sind dabei praktisch alle wichtigen Systemfunktionen in einem Chip vereint, im Falle des K1 sticht vor allem die integrierte Grafikeinheit hervor: Sie baut auf der »Kepler«-Architektur auf, die PC-Spieler bereits von den Desktop-Grafikkarten der GTX-600- und der GTX-700-Reihe kennen.
Im Gegensatz zur Vorgänger-GPU aus dem Shield Portable, die mit insgesamt 72 separaten Pixel- und Vertex-Shadern arbeitet, kommen bei der Grafikeinheit des Tegra K1 im Shield Tablet 192 Unified Shader zum Einsatz, zudem werden OpenGL 4.4, DirectX 11 und die Unreal Engine 4 unterstützt. Dadurch sollen nicht nur sehr gute Grafikqualität und hohe Frameraten ermöglicht, sondern auch Portierungen zwischen den Plattformen erleichtert werden.
Bei der CPU handelt es sich wie schon im Falle des Tegra 4 um einen Cortex A15 ARM-Prozessor mit vier Kernen. Sie werden durch einen zusätzlichen Kern mit niedriger Taktrate ergänzt, der bei anspruchslosen Aufgaben zum Einsatz kommt und die Akkulaufzeit verlängern soll. Während die Speichermenge beim Shield Tablet im Vergleich zum Shield Portable mit 2,0 GByte gleich bleibt, steigt die Taktrate der vier Hauptkerne von maximal 1,9 auf maximal 2,3 Gigahertz an.
Auch die Displaydiagonale ist angewachsen, statt eines 5-Zoll-Displays mit einer Auflösung von 1.280x720 Pixeln setzt das Shield Tablet auf einen 8-Zoll-Bildschirm mit 1.920x1.200 Pixeln. Dank IPS-Panel fallen die Blickwinkel genau wie die maximale Helligkeit sehr gut aus, die Farben könnten allerdings etwas kräftiger sein. Wie bei so vielen Tablets stören außerdem die starken Reflexionen auf dem spiegelnden Display, die einen Außeneinsatz bei gutem Wetter trotz hoher maximaler Helligkeit deutlich erschweren.
Kaufen können Sie das mittlerweile gut lieferbare Shield Tablet in zwei Varianten: Mit LTE-Funkmodul und 32 GByte Speicherplatz kostet es momentan 380 Euro, für das Modell ohne LTE und mit nur 16 GByte Speicherplatz müssen Sie 80 Euro weniger auf den Tisch legen. Der optional erhältliche »Shield Wireless Controller« schlägt noch einmal mit 60 Euro zu Buche, das praktische »Shield Cover« zum Schutz des Displays und zur Aufstellung des Tablets kostet 30 Euro.
Gerade um das Tablet als Spieler in all seinen Facetten sinnvoll nutzen zu können, kommen Sie um einen Controller und das Cover kaum herum, ein richtig günstiges Spielvergnügen ist das Shield Tablet damit nicht. Dafür bietet es aber sehr viele exklusive Funktionen und vielversprechende Hardware, zu der wie beim EVGA Tegra Note 7 auch ein Stylus zum Bedienen des Tablets und zum Zeichnen gehört. Wir konzentrieren uns in diesem Test allerdings auf die Extras für Spieler.
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