Elysium: Interview mit Matt Damon - »Ich wähle meine Rollen nicht nach dem Drehbuch«

Matt Damon spielt in Neill Blomkamps neuen Scifi-Film Elysium die Hauptrolle. Wie es dazu kam und wie ungewöhnlich er Drehbücher auswählt, berichtet er im Interview.

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Wie war es, mit so viel Metall am Körper Kampfszenen zu drehen?
Matt Damon: Das war tatsächlich echt schwierig. Uns war ziemlich schnell klar, dass uns damit das räumliche Bewusstsein komplett abhanden gekommen ist. Deswegen sind wir mit viel Planung im Vorfeld an die Sache rangegangen und haben einiges auch deutlich langsamer als üblich ausgeführt. Sie müssen wissen, dass ziemlich ernsthafte Verletzungen die Folge gewesen wären, wenn ich mit den Kanten meines Exoskeletts an das Gesicht eines anderen Schauspielers gekommen wäre. Zum Glück wurde niemand verletzt. Allerdings haben wir bei den Szenen, die von hinten über die Schulter gedreht wurden, oft Stuntmen eingesetzt. Deswegen ist bei den Kampfszenen mit Sharlto (Anm.: Copley, spielt in Elysium Kruger) und mir meistens tatsächlich nur einer von uns tatsächlich auf der Leinwand zu sehen. Aus meiner Erfahrung ist es immer gut, wenn bei einem Kampf zumindest ein Profi dabei ist, der sein Handwerk versteht. Es sieht hinterher einfach besser aus. Man muss sich ja Kampfchoreographien wie einen Tanz vorstellen. Wenn den zwei Amateure aufführen, sieht das ja auch nicht gut aus. Das war übrigens damals bei den Bourne-Filmen auch nicht anders.

Bereits im April stellte Matt Damon seinen neuen Film Elysium bei einem Fan-Event in Berlin vor. Bereits im April stellte Matt Damon seinen neuen Film Elysium bei einem Fan-Event in Berlin vor.

Wer kam denn auf die Idee, Ihnen einen Glatzkopf zu verpassen?
Matt Damon: Das war Neill (Anm.: Blomkamp - Der Regisseur von Elysium). Er hatte den Look des Films bereits ziemlich früh im Kopf. Als wir uns das erste Mal getroffen haben, gab er mir ein Buch. Das war so eine Art Comic, den er am Computer erstellt hat. Dort war eigentlich schon alles drin, was den Film jetzt ausmacht. Da war dann auch das Bild von diesem Max genannten Mann mit seinem rasierten Kopf, seinen Tattoos und den vielen Muskeln. Selbst die Klamotten und die Schuhe standen zu dem Zeitpunkt schon fest. Neill hatte also schon früh einen sehr bestimmten Look vor Augen.

Aber das war für Sie schon okay, Ihren Kopf zu rasieren?
Matt Damon: Hey, natürlich, das hat sogar Spaß gemacht.

Und Sie sind auch gerade wieder echt muskulös. Haben Sie Ihre Figur seit dem Dreh gehalten?
Matt Damon: Nein, das war schnell wieder weg. Ich bin nicht so wahnsinnig, mir in meiner freien Zeit wie ein Wilder dauernd Muskeln anzutrainieren. Jetzt drehe ich aber gerade wieder und dafür musste ich wieder ins Fitnessstudio.

Wir kennen Sie ja auch aus Filmen, in denen Sie eigentlich überhaupt keine Muskeln hatten, Der Informant! zum Beispiel ist gar nicht so lange her.
Matt Damon: Ja, klar. Ich kann Ihnen sagen, Der Informant! hatte echt Spaß gemacht. Das ist meine Art und Weise, wie ich Diät mache.

Hartes Training zahlt sich aus: Matt Damon in Elysium Hartes Training zahlt sich aus: Matt Damon in Elysium

Müssen Sie eigentlich für Ihre Rollen immer hart arbeiten? Haben Sie etwa für Elysium auch eine Diät gemacht?
Matt Damon: Ja, leider. Muskeln antrainieren war eigentlich nicht so schlimm. Die Diät war ätzend. Ich hatte einen Personal Trainer, der mit mir jeden tag vier Stunden gearbeitet hat. Am Morgen musste ich vor allem Gewichte stemmen. Der Mann, der mich trainierte, betreut sonst NFL-Spieler. Er sagt, dass er sich vor allem auf meine Kraft konzentriert. Die Muskeln kämen dann schon als nettes Extra. Andere Hollywood-Workouts funktionieren mehr wie Bodybuilding.

Sie haben doch sicher jeden Morgen eine Menge Drehbücher in der Post. Warum haben Sie sich ausgerechnet für Elysium entschieden?
Matt Damon: Da war eigentlich gar nicht das Drehbuch dafür verantwortlich. Ich wähle meine Rollen nicht nach dem Drehbuch aus. Es war vielmehr der Regisseur Neil Bloomkamp, mit dem ich unbedingt mal zusammenarbeiten wollte. Beim ersten Treffen trug er diese Idee vor, die echt einzigartig und zeitgemäß war. Die Metapher von Elysium fand ich sehr wichtig. Dann hatte Neill noch so viele tolle visuelle Einfälle. Elysium ist eben ein großer Science-fiction-Film. So etwas habe ich vorher noch nie gedreht. Da konnte ich einfach nicht anders als zuzusagen.

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