YouTube - Youtuber Simon Unge im Rechtsstreit mit Mediakraft-Netzwerk

Das Mediakraft-Netzwerk muss nach LeFloid offenbar einen weiteren prominenten Abgang verkraften: Der Youtuber Simon Unge erhebt in einem Abschiedsvideo schwere Vorwürfe gegen das Kölner Unternehmen. Alles läuft auf einen Rechtsstreit hinaus.

Zwischen dem YouTuber Simon Unge und seinem Vermarkter Mediekraft ist ein handfester öffentlicher Streit entbrannt, der nun wohl vor Gericht endet. Zwischen dem YouTuber Simon Unge und seinem Vermarkter Mediekraft ist ein handfester öffentlicher Streit entbrannt, der nun wohl vor Gericht endet.

Mit rund 30 Millionen Videoaufrufen pro Monat zählen die beiden YouTube-Kanäle »ungespielt« und »ungefilmt« zu den erfolgreichsten ihrer Art in Deutschland. Ihr Betreiber, der bekannte YouTuber Simon Unge, schloss sich erst Anfang 2014 dem YouTube-Netzwerk Mediekraft an - und beendete die Zusammenarbeit nun mit einem äußerst hohe Wellen schlagenden Wutvideo wieder.

Unter anderem als »Scheißhaufen« bezeichnet der deutsche YouTube-Star, der mit seinen beiden Kanälen über mehr als zwei Millionen Abonnenten verfügt, das größte sogenannte »Multichannel Netzwerk« in Deutschland. Das Medien-Unternehmen aus Köln vermarktet diverse bekannte YouTuber aus Deutschland, darunter auch die bekannte Comedy-Truppe Y-Titty.

Kritik an Mediakraft ist in der Szene übrigens nicht neu. Der mit dem Grimme-Online-Preis ausgezeichnete YouTuber LeFloid gab erst im Oktober 2014 bekannt, seinen Vertrag bei dem Kölner Unternehmen nicht mehr verlängern zu wollen. Auch er äußerte Kritik am Verhalten von Mediakraft gegenüber den von der Firma vertretenen YouTubern.

Während LeFloid, der mit bürgerlichem Namen Florian Mundt, sich jedoch für einen vertraglich offenbar einwandfreien Abschied von Mediakraft entschied, geht Unge einen radikaleren Weg - und erntet dafür den Applaus der Netzgemeinde. In seinem Video beklagt er sich unter anderem, dass Mediakraft ihn nicht unterstützt und sich bei der Suche nach Sponsoren ebenfalls nicht engagiert habe. Und als er deshalb das Gespräch gesucht habe, sei ihm damit gedroht worden, ihn in die Privatinsolvenz zu schicken.

Seit Monaten befinde er sich nun schon in einem Rechtsstreit mit Mediakraft, so Unge weiter. Kreativer Input sei stets zurückgewiesen worden. Außerdem soll es Zahlungsrückstände und kommentarlos gelöschte Videos geben.

Im Kern wirft Unge dem YouTube-Vermarkter also vor, sich mit bekannten YouTube-Stars zu schmücken, selbst aber fast keinerlei Gegenleistung zu erbringen.

Mittlerweile hat Mediakraft nach dem Aufruhr des vergangenen Wochenendes in einem umfassenden Statement auf die Vorwürfe reagiert. Darin weist man die Behauptungen Unges zurück und wirft dem YouTuber seinerseits vor, diverse finanzielle Angebote zur Unterstützung seiner Projekte einfach zurückgewiesen zu haben. Zudem habe der Ungespielt-Kanal deutlich von der Vermarktung durch Mediakraft profitiert und sei erst durch die Reichweite des Multi-Channel-Netzwerks zu der Größe gelangt, die er heute habe.

Den Gang vor Gericht habe zudem Unge selbst zu verantworten. Man selbst könne diesen Weg nun nur noch mitgehen, so Spartacus Olsson, CEO Mediakraft Networks, weiter:

»Eine gleichzeitige Vermarktung über Dritte schließen wir nicht aus – sie muss aber in Absprache mit uns erfolgen und geregelt werden. Und das ist bei Simon Unge nicht passiert. Damit schädigt er das gesamte Netzwerk mit allen Mitarbeitern und Partnern. Mediakraft Networks hat eine Verantwortung für seine Mitarbeiter und seine Vertragspartner. Wenn unsere Verträge nicht eingehalten werden, würden wir unsere Geschäftsgrundlage in verantwortungsloser Weise gefährden. Den Weg vor Gericht hat ›Ungespielt‹ eingeschlagen. Nun sind wir als Unternehmen gezwungen, diesen Weg mitzugehen.«

Während aus dem Rechtsstreit noch kein Sieger hervorgegangen ist, schlägt Unge im Internet eine Welle der Solidarität entgegen. Zahlreiche andere deutsche YouTuber zollten ihrem Kollegen bereits Respekt für seine Entscheidung. Unter dem Hashtag #freiheit, mit dem Unge auch das entsprechende Video versehen hat, »trendet« das Thema seit Stunden auf dem Spitzenplatz bei Twitter. Knapp 500.000 Nutzer haben bereits den neuen Kanal »unge« abonniert, den der streitbare YouTuber zwischenzeitlich auf eigene Faust eröffnet hat. Bisher ist dort lediglich ein einziges Video zu finden.

Wer hier am Ende am längeren Hebel sitzt, der »David« Unge oder Mediakraft als »Goliath«, bleibt abzuwarten.

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