Computerspielesucht - Keine geistige Störung

Die Sucht nach Computerspielen wird in den USA auch zukünftig nicht als geistige Störung angesehen. Das beschloss die größte Ärztevereinigung der USA, die American Medical Association am vergangenen Sonntag auf ihrer Jahresversammlung, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

»Mit diesem Problem [der Computerspielesucht] zu arbeiten stellt keinen Unterschied zur Arbeit mit Alkoholikern da. Das selbe Leugnen, das selbe Rationalisieren, das selbe Unvermögen aufzugeben«, verteidigte Dr. Thomas Allen vom Osler Medical Center im amerikanischen Maryland den Vorstoß, die Computerspielesucht auf eine Stufe mit Alkoholismus zu stellen. Gegen den Vorschlag der Ärztevereinigung hatte es jedoch vor allem seitens Suchtexperten starken Widerstand gegeben.

»Es gibt keinen Grund vorzuschlagen, dass dies [das exzessive Computerspielen] ein komplexer physiologischer Krankheitszustand wie bei Alkoholismus oder dem Missbrauch anderer Substanzen ist, und es wird nicht mit dem Wort Sucht versehen werden«, so Dr. Stuart Gitlow von der amerikanischen Gesellschaft für Suchtmedizin. Bevor das exzessive Spielen von Video- und Onlinespielen als geistige Störung eingestuft werden könne, bedürfe es weiterer Studien.

Auch wenn der Vorschlag fürs erste vom Tisch scheint, so ist die Debatte um die Sucht nach Computerspielen noch nicht vorbei. Nach weiteren Untersuchungen könnte das Krankheitsbild schon in fünf Jahren in das Richtwerk amerikanischer Psychiater zur Diagnose geistiger Störungen aufgenommen und somit zur Sucht erklärt werden.

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