Seite 2: Entwicklertagebuch #2: DSA: Demonicon - Die Story im Blickpunkt

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Storytiefe durch glaubwürdige Nichtspielercharaktere

Damit Figuren nicht zu einer Aneinanderreihung von Klischees verkommen, wurde für jeden eine richtige Biographie geschrieben – je wichtiger, desto ausführlicher. NSCs müssen so entworfen werden, als ob sie real existierende Personen mit eigenen Wünschen, Ängsten, Stärken, aber auch Schwächen sind. Sie haben wie echte Menschen ihre eigenen Ziele und moralische Vorstellungen. Ihre Persönlichkeit ist wie bei „richtigen Menschen“ auch aus einer Lebensgeschichte und den gemachten Erfahrungen entstanden. Aus dieser Persönlichkeit heraus kann man dann auch sehr gut äußerliche Merkmale ableiten, so dass sich unsere Concept Artistinnen an die Arbeit machen können, um der Figur einen „Körper“ zu verleihen.

Dabei wird auch immer geprüft, wie sich das Verhältnis zwischen NSC und Spieler-Charakter im Verlauf des Spiels gestalten würde und verändert. Wenn spannende Konflikte vorprogrammiert sind und starke Gefühle zwischen den Figuren erzeugt werden, wirken die Charaktere glaubwürdig und in sich stimmig. Gerade die wichtigen NSCs wurden und werden genau auf diesen Punkt hin immer und immer wieder optimiert.

In Harmonie mit dem Schwarzen Auge

Während des gesamten Entwicklungsprozesses wurden die einzelnen Aspekte der Story genau auf die aventurischen Begebenheiten abgestimmt. Die Mentalität der Figuren, die einzelnen Spannungselemente oder auch die möglichen Handlungsmotive des Spielercharakters müssen nicht nur für sich stimmig sein, sie müssen auch nach Aventurien passen. Selbstverständlich gilt es auch für die in DSA schon existierenden Orte, Gegenstände und Figuren, die aus dem reichhaltigen vorhandenen Material in Zusammenarbeit mit professionellen DSA-Autoren in Demonicon übernommen wurden. Merke: Eine großartige Geschichte wird noch großartiger, wenn sie vor dem Panorama eines solchen breitgefächerten und tief angelegten Szenarios spielt.

Das Wechselspiel von Story und Gameplay

Letzten Endes erfährt die Story während der weiteren Entwicklung von Demonicon immer weitere Verfeinerungen und Änderungen. Wie das restliche Game-Design ist auch die Story-Entwicklung iterativ. Das heißt, dass sich die einzelnen Elemente des Spiels wie Gameplay, Level-Design oder Story gegenseitig bis zu einem gewissen Zeitpunkt in Inhalt und Struktur beeinflussen und verändern, die Story wirkt aufs Level-Design, das Level-Design gibt Impulse fürs Gameplay, aus dem Gameplay kommen neue Ideen für die eigentliche Geschichte.

Dabei bleibt die oberste Regel: Die Story ist kein hübscher Selbstzweck, sondern dient dem Spielspaß. Der Plot ist nur dann gelungen, wenn der Spieler in dessen Verlauf die Handlungsfreiheit und Action bekommt, die man ihm versprochen hat.

Das Ende der Geschichte

Soweit Erics Ausführungen. Ihr seht: In eine gute Story steckt man eine ganze Menge Arbeit rein – die sich allerdings wirklich lohnt, schließlich soll die Geschichte mitreißen. Mehr zur Story möchten wir natürlich noch nicht verraten, weder etwas zur Rolle von Baron Tassilo noch zu den höchst bemerkenswerten Eigenschaften der Tochter des Alchemisten Lowanger. Auch welche schicksalsträchtige Rolle der Dämonenmeister und Halbgott Borbarad bei der ganzen Angelegenheit spielt, muss hier natürlich verschwiegen werden. Nur eins ist sicher: Es wird eine Reise ins Herz der Finsternis, die Aventurien für immer verändern wird.

Stefan Hoffmann (Project Manager TGC)

» Alle Entwickler-Tagebücher in der Übersicht

2 von 2


zu den Kommentaren (0)

Kommentare(15)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.