Kein Kampf ohne Akrobatik
Luke Goss - übrigens in den Achtzigern Mitglied der Boyband Bros - spielte schon den Vampir Nomak in Guillermo del Toros Blade 2. Anscheinend hat del Toro gute Erfahrungen mit ihm gesammelt und hat ihn jetzt als Prinz Nuada besetzt, den selbsternannten Revolutionsführer der Untergrund-Wesen.
Nuadas liebste Waffe sind Schwerter; die setzt er im Kampf ein wie manche Schauspieler ihre Hände in Kung-Fu-Filmen. Schöne Schwertduell-Akrobatik wechselt mit der brachialen Körpergewalt einiger tumber Wesen ab, zum Beispiel Wink, der Handlanger des unbarmherzigen Prinzen: ein grüner Fleischhaufen mit Presslufthammer-Hand. Diese Kämpfe - egal ob filigran oder derb - sind alle perfekt choreographiert und mit witzigen Details schön in die Handlung eingebettet.
Letztendlich sind aber alle Auseinandersetzungen verlorene Liebesmüh: Es kommt am Ende zwar zum erwarteten Showdown zwischen Hellyboy und dessen Gegenspieler Prinz Nuada. Da fliegen die Fetzen, wie man es sich von einem Hollywood-Actionfilm erwartet. Doch spätestens bei der Auflösung werden Sie lautes Klatschen im Kino hören. Allerdings nicht Beifall, sondern das Klatschen von Händen gegen die Stirn. Zum einen ist das Ende völlig vorhersehbar und schon nach einer halben Stunde klar; zum anderen macht es die Handlung des halben Films überflüssig. Da hätte sich Autor Mike Mignola sicher etwas Einfallsreicheres ausdenken können.
Ebenfalls kräftig daneben langt in einem Fall die deutsche Synchronisierung: Während im US-Original Family-Guy-Ikone Seth McFarlane dem neuen Leiter der Hellboy-Truppe Johann Strauss mit einem wunderbar komischen Gemisch aus Englisch mit übertriebenem deutschen Akzent und sinnlosen deutschen Phrasen seine Stimme leiht, bleibt in der deutschen Fassung nur der gestelzte Sprachstil eines unbekannten Synchronsprechers übrig.
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