George Romero ist einer der unbestrittenen Meister des Zombie-Kinos, immerhin erschuf er 1968 mit »Die Nacht der lebenden Toten« einen der wichtigsten Genre-Klassiker. Es folgten gute Fortsetzungen, fade Kopien und irgendwann auch die unvermeidlichenweigerlichen Remakes. Jetzt kommt The Crazies ins Kino, eine Neuauflage von Romeros gleichnamigen Horrorfilm aus dem Jahre 1973.
Die Regie beim neuen Film führt Breck Eisner, dessen letzter Kinofilm »Sahara – Abenteuer in der Wüste« vor fünf Jahren an den Kassen herbe floppte - aber das soll an dieser Stelle mal nicht als schlechtes Omen gelten. In den Hauptrollen sind Radha Mitchell (Silent Hill) und Timothy Olyphant (Hitman – Jeder stirbt allein) zu sehen.
Die Story
Ogden Marsh ist eine verschlafene Kleinstadt im US-Bundesstaat Iowa. Stadt und Umgebung sind von der Landwirtschaft geprägt; Amerikas Kornkammer ist ein ruhiger Ort. Dementsprechend selten muss sich Sheriff David (Timothy Olyphant) mit ernsthaften Schwierigkeiten auseinander setzen. Doch als während eines Baseballspiels ein ortsbekannter Farmer apathisch aufs Spielfeld wankt und mit einer Flinte auf die Zuschauer zielt, bleibt David keine Wahl: Er erschießt den Mann. Und was zunächst nach einem Einzelfall aussieht, entwickelt sich zur Kettenreaktion. Die Bewohner der Stadt sehen sich plötzlich einer regelrechten Welle von Amokläufen ausgeliefert.
Die vermeintliche Rettung kommt in Form des US-Militärs, das mit einem Großaufgebot anrückt und alle Zufahrtsstraßen abriegelt. Kurz darauf beginnt das Sterben, denn die Soldaten sollen die vermutete Epidemie eindämmen – notfalls mit Waffengewalt. Jetzt bleibt David und seiner Frau (Radha Mitchell) nur noch die Flucht, vor den Soldaten und vor den infizierten Nachbarn.
Mein tödlichen Nachbarn
Was, wenn Freunde und Bekannte urplötzlich zu mordenden Irren würden? Eine unheimliche Prämisse, aus der The Crazies – Fürchte deinen Nächsten einen actionreichen Thriller macht. Regisseur Breck Eisner, der zuvor eher leichte Koste inszenierte, reduziert hier bewusst Blut und Gewalt, um eine schnelle, packende Handlung zu erzählen. Ohne große Längen jagt The Crazies dem Abspann entgegen. Der Preis für dieses Tempo zahlt die Spannungskurve, denn mehr als ein paar simple Schreckmomente finden bei diesem Sprint keinen Platz. Wer subtilen Horror sucht, ist bei The Crazies im falschen Kinosaal.
Wahrscheinlich wird man Ende des Jahres zurückblicken und sagen können, dass The Crazies der visuell ansehnlichste Horrorstreifen 2010 war. Eisners Film sieht trotz kleinen Budgets schlicht hervorragend aus. Hitman Timothy Olyphant und Silent Hill Besucherin Radha Mitchell geben zudem ein glaubwürdiges Heldenduo ab und müssen, anders als in den meisten Genrevertretern, ausnahmsweise mal nicht die dämlichsten Anfängerfehler machen. Trotzdem ist The Crazies über weite Strecken viel zu vorhersehbar, zum Eisner auf Wendungen verzichtet.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): Die Neuauflage von The Crazies ist ein gelungener Horrorfilm, der auf Geschwindigkeit statt Ekelfaktor setzt. Genrefans werden hier zwar nichts Neues finden, gute Unterhaltung und vergleichsweise aufwendige Bilder bietet der Streifen aber allemal. Wer allerdings auf subtile Spannung hofft, wird wohl enttäuscht.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.