Seite 3: Wunderkiste PC (Teil 2) - Perfekte Steuerung, konkurrenzlos günstig

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Der Kostenfaktor

Neue Spiele kosten auf dem PC merklich weniger als auf Konsolen, auf der Xbox 360 verlangt Microsoft sogar Abogebühren für den Mehrspielermodus. Aber wie teuer ist Spielen auf dem PC wirklich? Nur 50 Euro für Mafia 2? Was für PC-Spieler wie ein recht hoher Preis anmutet, ist für Konsolenverhältnisse ein echtes Schnäppchen. Die Kosten für aktuelle Spiele liegen auf dem PC in der Regel deutlich niedriger als auf Playstation 3 und Xbox 360, wo 60 Euro für Vollpreistitel keine Seltenheit sind und ein riesig budgetiertes Modern Warfare 2 mit bis zu 70 Euro zu Buche schlagen kann.

Der Konsolenaufschlag liegt in erster Linie dar an, dass die Daddelkisten geschlossene Plattformen sind, die einem Hersteller wie Sony und Microsoft »gehören«. Die verbürgen sich für deren Qualität, erheben für den Zugang zu ihren Spielgeräten aber deftige Lizenzgebühren, was sich in den Preisen niederschlägt. An der Hardware machen Sony und Microsoft keinen Gewinn, erst durch die Spielverkäufe sprudeln Erträge. Deshalb sind die Programme teurer.

Beim PC als offenes System hält dagegen keine Kontrollstelle die Hand auf, die Spiele stehen entsprechend günstiger im Handel. Generell unterscheidet sich die Bezahlmentalität der Nutzer je nach Plattform; Konsolenbesitzer sind viel eher als PC-Spieler gewohnt, den Geldbeutel zu öffnen. Für das VIP Pack 4 zu Bad Company 2zum Beispiel verlangte Electronic Arts auf den Konsolen rund neun Euro. PC-Spieler wurden kostenlos versorgt.

Dragon Age wurde nach der Veröffentlichung mit zahlreichen DLC-Paketen versorgt - auf PC und Konsole. Dragon Age wurde nach der Veröffentlichung mit zahlreichen DLC-Paketen versorgt - auf PC und Konsole.

Entsprechend lassen sich die Konsolenhersteller auch Dienste bezahlen, die auf dem PC zum Standard gehören. Microsoft verlangt für die bloße Möglichkeit, an Online-Mehrspielerpartien über Xbox Live teilzunehmen, 60 Euro pro Jahr oder 20 Euro pro Quartal. Das mag keine riesige Summe sein, doch innerhalb eines Konsolenzyklus fließt so pro Person der Kaufpreis der Hardware locker noch einmal in das Säckel der Redmonder. Sonys Playstation Network ist derzeit noch kostenfrei.

Auf dem PC kennen Spieler solche Service-Folgekosten bislang nur von Online-Rollenspielen. Der Free-to-play-Trend bietet zudem in der Theorie die Möglichkeit, aufwändige Titel ganz ohne Bezahlung zu erleben, obschon der Spielspaß ohne den gelegentlichen Besuch im Itemshop nicht selten leidet. Spielen auf dem PC ist also günstiger, Konsolenspieler werden hingegen gemolken, wo es nur geht? Das gilt zwar zum großen Teil nach wie vor, verändert sich aber derzeit dramatisch. Der scheinbar konsolenexklusive Reibach betrifft verstärkt auch den PC-Bereich. Der ist gerade dabei, sich seinen aus Herstellersicht deutlich lukrativeren Nachbarn anzupassen. So unterscheidet die DLC-Politik der Publisher mittlerweile kaum noch zwischen den Plattformen. Neue Inhalt für Dragon Age, Borderlandsund Co. kosten Geld, Punkt aus.

Auch der vielbeschworene Kampf gegen den Gebrauchthandel vereint die Systeme. Spiele von EA Sports werden künftig mit einem einzigen Konto für den Mehrspielermodus ausgeliefert. Wer eine gebrauchte Version kauft, die bereits online verwendet wurde, muss 10 Euro investieren,um an einen neuen Account zu gelangen. Weil Spieleentwicklung ein kreatives Geschäft ist, hat das Ganze auch einen klangvollen Namen: »Project Ten Dollar«.

Ebenfalls gut mit DLC gefüttert: Borderlands von Gearbox. Ebenfalls gut mit DLC gefüttert: Borderlands von Gearbox.

Kontenbindung ist zudem ein besonderes Stichwort, wenn es um den PC-Bereich geht. Zumindest bei großen Produktionen ist es heute eher die Norm als die Ausnahme, dass sich Spiele nicht mehr weiterverkaufen lassen, ganz gleich, ob der Grund dafür Battlenet, Steam oder Ubisoft Game Launcher heißt . Auf der Konsole existiert dieses Phänomen in dieser Form nicht, ein Weiterverkauf ist zumeist problemlos möglich. Konsolenspiele mögen somit auf den ersten Blick recht teuer scheinen, der PC holt jedoch auf. Allerdings sind die Kosten, die aus der fehlenden Möglichkeit entstehen, einen Titel weiterzuverkaufen, zumeist schwerer zu fassen.

Für Spieler, die sich ihre Software bislang günstig in der Videothek ausgeliehen haben, wirken sich Steam und Co. sogar direkt aus. Dazu kommen am PC wesentlich höhere Hardwarekosten. Konsolen der aktuellen Generation kosten je nach Ausstattung 200 bis 350 Euro. Ein ordentlicher Spiele-Rechner schlägt mit mindestens 500 Euro zu Buche, echte High-End-Maschinen schlucken 1.500 Euro. Seine Lebenszeit ist gleichzeitig kürzer, eine Aufrüstung empfiehlt sich im Schnitt alle drei Jahre. Das relativiert den Kostenfaktor – einerseits. Andererseits können PC-Spieler ihr Hobby über die Zeit gerechnet günstiger verfolgen, weil die Angebotsbreite ungleich höher ist. Wer nicht die aktuellsten Spiele braucht, findet im Internet eine Vielfalt kostenloser Freeware, Mods, Flash-Spiele oder Oldies, zudem verfallen die Preise im Handel rasant; Top-Titel gibt’s auf dem PC oft schon nach drei Monaten zum halben Preis, auf den Konsolen kann die Herabstufung mehr als ein Jahr dauern. Konsolenspieler haben die deutlich niedrigeren Einstiegshürden, zahlen aber langfristig mehr. Auf dem PC ist es genau umgekehrt.

Lesen Sie demnächst in Teil 3 unseres großen PC-Reports mehr über den PC als Kreativitäts- und Technologiemotor und die Vernetzung.

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