Seite 11: GameStar-Jubiläum - Wir feiern 15 Jahre GameStar

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2006

Das Spielejahr 2006 gleicht gefühlsmäßig einer Achterbahnfahrt: Es bietet grandiose Höhe- aber auch schmachvolle Tiefpunkte. Anfangs ist die Welt noch in Ordnung, Deutschland wird Europameister im E-Sport und der Rollenspiel-Hit Oblivionsetzt im März gleich das erste Glanzlicht. In der Folge begeistern Action-Titel wie Dark Messiah of Might and Magicsowie PreyFachpresse und viele Spieler gleichermaßen.

Für einheimische Entwickler gibt's indes weniger Grund zur Euphorie. Vielen guten deutschen Programmen bleibt der große Verkaufserfolg verwehrt, etwa Spellforce 2, Paraworldund Darkstar One. Dafür kommt Bewegung in den Hardware-Markt: Mit dem Core 2 Duo deklassiert Intel die bis dahin dominante AMD-Konkurrenz, Ageia stellt die erste Physik-Beschleunigerkarte vor, und im November erscheint die erste DirectX-10-Grafikkarte von Nvidia.

Rückblickend bleibt jedoch vor allem ein Tiefpunkt im Gedächtnis: Die hitzige und oft unsachliche »Killerspiele«-Gewaltdebatte nach dem so genannten Amoklauf in Emsdetten - ein Thema, das uns ständig beschäftigt.

15 Jahre GameStar - Die Tops und Flops des Jahres 2006 ansehen

Die Pferde-Kontroverse

Eine Pferderüstung für 2,50 Euro? Die Fans toben. Eine Pferderüstung für 2,50 Euro? Die Fans toben.

Es ist beileibe nicht der erste DLC, zum Echtzeit-Titel Total Annihilationetwa hat es ja bereits 1997 einzelne Einheiten als kostenpflichtige Zusatz-Downloads gegeben. Dennoch bleibt das Mini-Addon, das am 3. April 2006 erscheint, bis heute als Mahnmal für Abzock-Erweiterungen im kollektiven Spielergedächtnis haften. Es geht um das Horse Armor Pack für Bethesdas Riesen-Rollenspiel Oblivion.

Das Download-»Plugin« kostet 2,50 Euro und bringt eine Pferderüstung. Ja, eine Pferderüstung. Mit der man einen Gaul vor Schaden schützen kann. Braucht kein Mensch? Natürlich nicht, die Fans toben angesichts der Abzocke.

Und was macht Bethesda? Verdoppelt den Preis der Rüstung! Okay, das ist nur ein Aprilscherz der Entwickler, die die Protestler auf den Arm nehmen. Die Pferderüstung jedenfalls hat ihren Platz in den Spiele-Annalen sicher -- und Bethesda offensichtlich aus der Affäre gelernt, im Oblivion-Nachfolger Skyrimist uns zumindest bislang keine Pferderüstung untergekommen.

Die Bug-Debatte

Nach mehreren Verschiebungen erscheint am 13. Oktober 2006 Gothic 3, der neuste Spross der populären deutschen Rollenspiel-Reihe. Doch zum Verkaufsstart bewahrheitet sich, was wir zuvor in unseren Previews befürchtet hatten: Das Spiel erscheint unfertig und fehlerhaft. Wer in die faszinierende Riesen-Spielwelt eintauchen möchte, muss teils schwere Bugs in Kauf nehmen - Ultima 9lässt grüßen.

Wir weisen im Test in Ausgabe 11/06 ausdrücklich auf die Probleme hin, vergeben dank des kantigen Gothic-Charmes aber dennoch 85 Punkte. Ein Umstand, der in den Foren von GameStar.de hitzig diskutiert wird und uns dazu bewegt, bei Tests künftig immer Bug-Infokästen einzubauen und klar darzulegen, welche Macken uns aufgefallen sind und warum wir abwerten - oder auch nicht.

Die Redaktion - Folge 22 (2006) Video starten 8:08 Die Redaktion - Folge 22 (2006)

Der zweite Amoklauf

Am 20. November 2006 schießt der 18Jährige Schüler Sebastian Bosse in seiner Schule um sich, zündet Rauchbomben, verletzt 37 Personen und tötet sich anschließend selbst. Nach der Bluttat im nordrhein-westfälischen Emsdetten flammt die »Killerspiele«-Debatte wieder auf, Politiker nennen Spiele in einem Atemzug mit Kinderpornographie, Zeitungen verspritzen Verbotspolemik.

In großen Heft- und Online-Specials kritisieren wir die Hetzberichte und fragen selbst nach bei Lehrern, Schülern, Psychologen und Politikern. Fabian Siegismund führt zudem ein preisverdächtiges Interview mit einem Online-Bekannten des Amok-Schützen, das sogar der »Stern« nachdruckt.

Derweil treibt die »Killerspiel«-Hysterie bizarre Blüten: Weil ein GameStar-Leser drei Jahre (!) zuvor seine Schule als Counter-Strike-Karte nachgebaut hat, klingelt nun plötzlich die Polizei an seiner Haustür -- und fragt, ob er einen Amoklauf plane. Nichtsdestotrotz wird der Jugendschutz nach der Bluttat nicht weiter verschärft, die bestehenden Regeln gelten weiterhin.

Das Jahr von Nvidia und Intel

Ageia PhysX machte die zunehmende Bedeutung von Physikeffekten deutlich. Ageia PhysX machte die zunehmende Bedeutung von Physikeffekten deutlich.

Physik, Optik und Geschwindigkeit - in allen drei Bereichen macht die PC-Technik rasante Fortschritte. Zwar verkauft sich die Physikbeschleuniger-Karte Ageia PhysX noch schleppend, doch alleine ihre Existenz spricht für die zunehmende Bedeutung der Physikeffekte in Spielen.

Für offene Münder sorgen die ersten Bilder und Videos des neuen Grafikstandards Direct3D 10, einem Bestandteil von DirectX 10. Nvidia stellt Ende des Jahres mit der Geforce 8800 die ersten passenden Karten vor, vollwertige DirectX-10-Titel lassen aber noch auf sich warten. Für einen wahren Leistungssprung sorgt Intel mit dem Nachfolger des Pentium 4: Die Core 2 Duo getauften Prozessoren schlagen nicht nur ihre Vorgänger, sondern auch die AMD-Konkurrenz deutlich.

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