Im All hört dich keiner schreien

Zur E3 2015, raubte ADR1FT (gesprochen Adrift) der Spiele presse den Atem. Ein hübsches Spiel, das ganze Zeit eigentlich auch der Film Gravity nur in...

von Phillu96 am: 10.04.2016

Zur E3 2015, raubte "ADR1FT" (gesprochen Adrift) der Spiele presse den Atem. Ein hübsches Spiel, das ganze Zeit eigentlich auch der Film "Gravity" nur in Spielbar sein kann, von dem frisch gegründeten Entwickler Studio "THREE ONE ZERO", will es als VR-Spiel (für Oculus und HTC Vive) und als "normales" Spiel überzeugen, doch ob es kann zeige ich im Test:

Wenn der Frieden nicht ewig hält

Das Spiel beginnt beim Tutorial und das ist auch bitter nötig, denn die Steuerung von "ADR1FT" ist schwierig und eine gewisse Eingewöhnungszeit ist nötig, denn das Spiel schafft es die Schwerelosigkeit glaubwürdig zu simulieren. Wenn wir besagtes Tutorial geschafft haben, wachen wir plötzlich im Weltraum auf und überall fliegen Trümmerteile und Schrott auf. Was ist passiert? Wie ist das passiert? Warum ist das passiert? Nur eins wissen wir, wir sind die Astronautin Alex Oshima und "Chefin" der Raumstation "Northstar IV" und wollen von hier weg. Aber den Rest erklärt das Spiel leider nicht bis bruchstückhaft und das ist einmal negativ sowie aber positiv zu sehen. Warum positiv? Wird man sich denken, denn ohne Story laufen kaum bis keine Spiele, ja das stimmt aber in "ADR1FT" passt es wunderbar, denn so kommt das Gefühl der Hilflosigkeit noch besser rüber und schafft so das Gefühl noch besser selbst in diesem Raumanzug zu sein. Denn das Spiel, basiert im Grunde auf den Gefühlen, vom ehemaligen Microsoft Mitarbeiter, Adam Orth, der nach einen Shitstorm sich genauso Hilflos gefühlt hat, wie der Spieler von "ADR1FT".

Spielerisch eher durchschnitt

Und genau dieses Gefühl zieht sich im Spiel wie ein roter Faden und man will nur eins: Weg von dieser lebensfeindlichen Umgebung. Und das wird erreicht indem wir unsere Raumstation soweit wieder fit machen, das wir eine Rettungskapsel nehmen und wieder Richtung Erde verschwinden. Dazu müssen wir aber die einzelnen Bereiche der Northstar IV wieder flott machen und dazu müssen wir in diese Bereiche hin, nur dabei kommt ein Problem und zwar haben wir nur eine begrenzte Menge an Sauerstoff, die sich durchs bewegen bzw. anderen Aktionen verringert, zur Verfügung und wenn dieser alle ist sterben wir. Um das zu verhindern sammeln wir frei rumfliegende Sauerstoffbehälter oder laden uns an einer Sauerstoff Station wieder auf. Das ist tragischer Weise, mit die einzige Spielerische und gleichzeitig mit nervigste Komponente worauf man ständig aufpassen muss. Dazu kommt das unser Anzug am Anfang beschädigt ist, so haben wir am Anfang nur einen geringen Sauerstofftank, sowie können wir nicht so schnell unterwegs sein. Und dann kommt noch das in unterschiedlichen Abständen unsere Lebenserhaltungssysteme offline gehen und so wir weiter an Sauerstoff verlieren, bis diese online sind. Das ist wirklich sehr nervig und lässt das Spiel nur nervig werden. Auch unsere Aufgaben wiederholen sich, wir gehen zu dem Bereich A, betätigen ein paar Schalter, bekommen einen Kern und mit diesen aktivieren den jeweiligen Bereich, das ist rudimentär und ja es kann langweilig sein, wäre nicht diese grandiose Atmosphäre von dem Spiel.

Atmosphärisch grandios

Denn jeder Bereich sieht anders aus, und hat eine andere Thematik. Das frischt das Spiel wunderbar auf und bringt immer Momente, wo die Kinnlade nach unten fällt. Denn der Motor von "ADR1FT" ist die Unreal Engine 4 und das merkt man von vorne bis hinten, denn neben typischen Lichteffekten, sehen auch die Objekte schon fast typisch nach der UE 4 aus. Zurück zu den Räumen, denn neben diesen sterilen einfachen Raumstationen Räumen, mit ihren weißen Wänden und überall stehenden Zuordnungen, gibt es auch Räume die komplett anders aussehen. So z.b. eine kleiner Raum der geformt wie eine Kugel ist und ein Kirschblüten Baum stehen hat, oder ein Raum der Pflanzen an den Wänden bewuchert ist. Es sieht immer fantastisch aus und bringt einen das Gefühl, das die Bemühungen sich lohnen. Und so gleiten wir durch diese wunderschöne Raumstation und machen unsere Aufgaben, doch dazwischen treffen wir immer auf Räumen von unseren Kollegen bzw. deren Sprachaufnahmen und lernen diese so auf die Weise kennen. So hatten wir in unsere Truppe von Astronauten, z.b. einen Familien Vater der früher als die anderen nach Hause durfte um zu seiner Familie zurück zu kommen. Oder wir finden eine Tonnachricht, wo sich eine Aufnahme von einem Konzert befindet und dann läuft plötzlich ein Lied von Ludwig van Beethoven, das komischer weise mehr als nur passend durch unseren Weg der Raumstation ist. Genau durch solche Momente hebt sich "ADR1FT", trotz spielerische Schwäche, von anderen Spielen ab. Aber es gibt neben den Tonnachricht auch eine andere Möglichkeit die, sehr gut vertonten, Nachrichten zu hören, und zwar wenn man eine bestimmte Entfernung zu einen Satelliten erreicht hat, aktiviert sich unser Radio und wir hören die aktuellsten News. Und wie soll es anders sein, erfahren wir was gerade los ist, nur eben nie was Story relevantes. Eben wie es sich auch in Echt passiert wenn eine Katastrophe frisch passiert ist, so bleiben wir im All, sowie die Menschen auf der Erde, ahnungslos was denn nun ganz genau passiert ist und vor allem wie es passiert ist. Doch so ganz alleine sind wir im All auch wieder nicht, neben unser Anzug der unseren Status durchgibt, haben wir auch Kontakt zu unseren Station auf der Erde, die neben Infos auch ständig nachfragt was los ist, doch unsere Figur spricht nicht und wenn dann nur wenn sie einen ihrer (toten) Kollegen findet. Das kann zwar nervig sein warum sie nicht mit der Erdstation spricht, doch ein bisschen Verständig ist es trotzdem nach so einer Katastrophe ( hier könnten sich auch die Situation von Adam Orth widerspiegeln, der Alex verkörpert, und die Erdstation Microsoft, die versuchen mit ihm zu reden und zu helfen). Von solchen Momenten lebt "ADR1FT" und genau wegen solchen Momenten kann man es lieben oder hassen. Dazu kommt die simulierte Schwerelosigkeit, die sich eben genauso anfühlt und das spürt man selber und wenn man z.b. ein Gegenstand schlägt so fliegt es mit gleichbleibender Geschwindigkeit gegen Wände und prallt dort ab. Es ist beeindruckend wie gut die Schwerelosigkeit ausgeführt wurde und ist somit auch ein Highlight vom Spiel. Auch technisch läuft es in Ordnung, natürlich neben ein paar Textur Fehlern oder Abstürzen am Anfang lief alles in Ordnung und mit einer konstanten Framerate und läuft auch auf etwas älteren Rechnern ordentlich. Nur wenn man es im VR-Modus spielt wird bessere Hardware benötigt, doch dazu kann ich leider nichts sagen, da ich diesen aufgrund Mangel der Hardware nicht spielen konnte.

Fazit

Ja "ADR1FT" mag nicht das perfekte Spiel sein, und ja es ist nicht für jeden gedacht, wer also lieber Spiele mit viel Action spielt, für diesen ist "ADR1FT" nicht gemacht. Dagegen wer schon Spiele wie "The Vanishing of Ethan Carter" oder "Gone Home" mochte und auf eine dichte Story verzichten kann, für diesen wird "ADR1FT" genau richtig sein und der Preis von 20€, zwar ein bisschen Teuer auf 4 Stunden Spielzeit, aber trotzdem zurecht sein. Die anderen die zwar auf oben genannte Spiele stehen, aber mehr Story wollen, warten lieber bis es im Sale ist. Doch "ADR1Ft" ist nur bedingt ein Fehlkauf.


Wertung
Pro und Kontra
  • gute Simulation der Schwerelosigkeit
  • wunderschöne Optik
  • abwechslungsreiche Bereiche
  • guter Sound und Synchronstimmen
  • Spielprinzip zu rudimentär
  • kaum bis gar keine Story vorhanden
  • Sauerstoff nachfüllen ist nervig
  • erst am Ende alle Upgrades vorhanden

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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