Seite 3: Alan Wake - PC-Spieler das Fürchten lehren

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Die Technik: Grafik und Sound

Die Xbox-Version von Alan Wake befand sich über fünf Jahre in der Entwicklung und hat im Laufe der Zeit grundlegende konzeptionelle Veränderungen durchlaufen, was man dem Spiel sowohl im positiven-, als auch im negativen Sinne deutlich anmerkt. So wirken die teilweise etwas hüftsteifen Animationen des Hauptdarstellers und seiner Verbündeten nicht mehr ganz zeitgemäß. Obwohl die Zwischensequenzen gut inszeniert sind, obwohl gerade der Detailgrad von Gesichtern im Vergleich zu Titeln wie Heavy Rainetwas zu wünschen übrig. Lässt man die Story außen vor, bleibt abgesehen von Leuchten und Ballern nicht wirklich viel übrig. Auch das Fernsehserienkonzept hat einen gravierenden Nachteil, denn die Geschichte verläuft absolut linear, Entscheidungsmöglichkeiten oder gar unterschiedliche Endsequenzen sucht ihr bei Alan Wake vergeblich.

Auf der anderen Seite erschlägt uns Alan Wake mit wirklich wunderschönen Handlungsorten, sowie tollen Grafik- und Soundeffekten und vielen winzigen Details. So verändert sich zum Beispiel das Farbspektrum mit fortlaufender Spieldauer. Alles wirkt etwas milchig, leicht überstrahlt und bei Bewegungen sieht man leichte Verwisch-Effekte - als hätten wir längere Zeit nicht geschlafent. Ob wir in der PC-Fassung nun deutlich verbesserte Effekte erwarten dürfen, ob Alan Wake am PC DirectX 11 mit Tessellation unterstützt, hat der Entwickler Remedy noch nicht verraten. Ein grafischer Leckerbissen wird das Spiel aber selbst dann, wenn es nur eine 1zu1-Umsetzung der Xbox-Fassung wird.

Das größte Manko von Alan Wake ist die mit sechs bis acht Stunden etwas kurz geratene Spieldauer. Gerade dann, wenn man sich in der herbstlichen Gruselwelt richtig wohlfühlt, ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Zumindest auf der Xbox 360, denn in der PC-Version liefert Alan Wake gleich noch die beiden DLC-Erweiterungen »Das Signal« und »Der Schriftsteller« mit - Konsolenspieler mussten für die Addons extra zahlen.

DLC: Das Signal

Das Signal führt uns nach dem Ende des Hauptspiels erneut nach Bright Falls - oder doch nicht? Denn dieses Bright Falls scheint nicht mehr aus der Realität zu stammen: Das Örtchen verändert sich ständig. Die Hauptstraße ist schlagartig ein tiefer Graben, wo sonst ein Hinterhof war, erstreckt sich plötzlich dichter Wald. Dazu lacht dem Helden von sämtlichen Bildschirmen im Dorf ein irrer Parallel-Wake entgegen – was ist da los?

Wir verraten natürlich nichts zur Story von Das Signal, wohl aber zu dessen spielerischen Qualitäten. Auch im Add-On ändert sich nichts am bewährten »erst leuchten, dann ballern«-Rezept. Wieder stellt sich Wake eine Legion von Horror-Holzfällern, aggressiven Vögeln und besessenen Gegenständen wie Autos entgegen. Sogar mit einer von Dämonen beseelten Version des Deerfest-Umzugswagens bekommt er es zu tun.

Cool sind die Wörter, die in Wakes Delirium immer wieder im Raum schweben. Wenn ihr etwa die Taschenlampe auf »Werkzeug« richtet, bekommt ihr Munition und Batterien. »Bumm« verursacht dagegen eine fette Explosion, wir leuchten das Wort also erst dann, wenn Gegner in der Nähe stehen.

DLC: Der Schriftsteller

Noch immer scheint Alan Wake im DLC Der Schriftsteller fernab der Realität in einer düsteren Version des Städtchens Bright Falls gefangen, noch immer suchen ihn Erinnerungen und Visionen seiner Freunde heim, doch zumindest hat er jetzt ein klares Ziel vor Augen: Die Flucht.

Der Fluchtweg wird im DLC vom bereits aus dem Hauptspiel-Tutorial bekannten Leuchtturm symbolisiert und ist fast die ganze Spielzeit von knapp zwei Stunden über in der Ferne auszumachen. Eines hat sich im Vergleich zu »Das Signal« aber grundlegend geändert: Wake – inzwischen vollständig im Bilde über seine Situation – hat genug vom ewigen Wegrennen und geht in die Offensive.

So können wir wieder in der Luft hängende Worte anleuchten und so Munition, Brücken oder Explosionen erscheinen lassen. Waren die im ersten DLC aber eher selten vertreten, bekommt Wake jetzt ständig die Gelegenheit seinen teilweise in Horden auflaufenden Gegnern Unannehmlichkeiten auf den Pelz zu »schreiben«. Schade: Remedy recycelt nur bereits bekannte Gegnertypen, neue »Taken«-Varianten gibt es nicht. Dafür hat sich Remedy beim Level-Design ausgetobt: Die aus Erinnerungsfragmenten und schwebendem Schrott zusammengesetzten Landschaften sehen noch verrückter aus, der dunkle Tornado ist wieder da und einmal muss Wake auch durch ein gigantisches Hamsterrad laufen.

Spielerisch gibt’s sonst keine nennenswerten Neuerungen für den Schriftsteller, dafür glänzen Story und Dialoge. So erfährt Wake mehr über bekannte Nebenfiguren und auch die obligatorischen Wortgefechte mit seinem Kumpel Barry Wheeler sind wieder mit dabei. Um ein richtiges Ende drückt sich aber auch dieser DLC. Immerhin macht der letzte Satz neugierig auf ein mögliches Alan Wake 2 - nicht zu verwechseln mit dem kommenden Xbox-LIVE-Ableger Alan Wake´s American Nightmare.

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