Seite 2: Alpha Polaris im Test - Am Polarkreis ist (beinah) die Hölle los

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Die Rätsel: Newton, übernehmen sie …

Ein schrumpffreies Gehirn brauchen wir aber, um die anspruchsvollen und knackigen Rätsel von Alpha Polaris zu lösen. Der Clou dabei: Viele Rätsel basieren auf naturwissenschaftlichen oder technischen Gesetzmäßigkeiten. So weichen wir die Knochenfunde in handverdünnter Essigsäure über Nacht ein, orten den Peilsender eines Eisbären im Triangulationsverfahren oder stellen für ein romantisches Date eine improvisierte Eistorte her, die wir schnell mit einem Niedrigdruck-CO2-Feuerlöscher vereisen. Wer mit Physik, Technik oder Kulturwissenschaft auf dem Kriegsfuß steht, wird wenig Freude an diesen angenehm fordernden Kombinationsrätseln haben, zumal die Hintergrundgespräche und -informationen beiläufig Wissen über die Polarforschung oder die Inuit vermitteln.

An einigen Stellen im Spiel müssen wir auch von Hand alte Inuit-Symbole entschlüsseln, ähnlich wie bei ägyptischen Hieroglyphen. Aus wenigen bekannten Zeichen leiten wir die unbekannten logisch ab und tippen sie von Hand über eine Texteingabe ein. So stellt zum Beispiel ein Strichmännchen einen Inuit dar, ein gehäuftes derartiges Symbol demnach einen »Stamm«.

Das macht anfangs viel Spaß, allerdings hätten wir uns mit der Zeit etwas mehr Flexibilität bei den Lösungseingaben oder, wie bei den meisten anderen Rätseln auch, weitere Hilfestellungen gewünscht, da wir teilweise arg im Dunkeln umhertapsen mussten. Immerhin gibt es eine Hotspot-Anzeige, und der Held Rune weist uns immer darauf hin, welches Ziel er als nächstes vor Augen hat.

Die Charaktere: Tiefgründige Abziehbilder

Die Besatzung der Station ist typischerweise ein bunt zusammengewürfelter Haufen: Da ist der dicke, aber sympathische Wissenschaftler, das renditegeile Kapitalistensöhnchen oder die schnuckelige Inuit-Nachfahrin, die unser Liebesleben in der kalten Einöde zum Kochen bringt.

Wenn's draußen kalt ist, muss man sich, nun ja, warm halten. Wenn's draußen kalt ist, muss man sich, nun ja, warm halten.

Auch wenn viele Charaktere als schlichte Abziehbilder funktionieren, so überzeugen sie durch ihre Eigenarten und den jeweils persönlichen Hintergrund, den wir ihnen in Gesprächen entlocken können. Das verleiht den Figuren trotz der mau geschriebenen (vielleicht auch lediglich mau übersetzten) Dialoge genügend Tiefe, um uns mit ihnen zu identifizieren.

Darüber hinaus enthalten die Dialoge nützliche Hinweise sowie interessante Informationen über Umweltprobleme, wirtschaftliche Entwicklung, Polarlichter und Sonnenstürme, geschichtliche Hintergründe oder die Herkunft des Eisrezepts »Bombe Alaska«. Als wenn es am Polarkreis nicht schon klar genug wäre. Gut, dass wir noch Absinth zum Flambieren haben. Da wird einem dann doch warm ums Herz.

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