Die Aufgaben: fürs Dauerfeuern
Die Einsätze in Apache: Air Assault sind nicht sehr einfallsreich aufgebaut. Meist beschränkt sich die Zielvorgabe darauf, Wegpunkte abzuklappern und alles über den Haufen zu ballern. An Zielen für unsere Bordwaffen mangelt es nie. Im Gegenteil: Regelmäßig bekommen wir es mit deutlich mehr Gegnern zu tun, als wir mit einer Waffenladung zerstören können. Und nun das Kuriose: Die Waffen-Bestände werden in der Luft automatisch nachgeladen! Bei ungelenkten Raketen dauert es nur sieben Sekunden, bis die 38 Geschosse wieder vollzählig sind. Gelenkte Hellfire-Raketen lassen hingegen knappe drei Minuten auf sich warten. Wer seine Missionsziele also aus der Entfernung zerstören will, wie es Apache-Piloten in der Realität tun würden (besondern wenn das Ziel eine große Feindbasis mit vielen Abwehrstellungen ist), muss viel Geduld mitbringen. Als Alternative können wir Landeplätze anfliegen und nachladen - Veteranen müssen dies sogar, weil sie nur so neue Munition bekommen.
Online-Pflicht!
Apache: Air Assault muss beim Online-Dienst yuPlay registriert und an ein kostenloses Konto gebunden werden. Zum Spielen (auch der Solo-Kampagne) muss eine Internetverbindung bestehen.
Der Realismus von Apache: Air Assault beschränkt sich also auf das Flugmodell, die Missionen sind hingegen auf Arcade-Action ausgelegt. Eine Kombination, die besonders im »Veteran«-Modus immer wieder zu fast schon lächerlichen Situationen führt. So sollen wir beispielsweise eine Feindbasis zerstören und finden keine 200 Meter davon einen verbündeten Stützpunkt zum Nachladen. Da wir auf »Veteran« kein Risiko eingehen können - ein Abschuss, und die Mission ist gescheitert - landen und starten wir rund zehnmal direkt hintereinander, fliegen immer nur so hoch, bis unsere Raketen ein Ziel erfassen und sinken nach dem Abschuss sofort wieder runter auf die Munitions-Plattform. Das sieht albern aus, spielt sich auch so und hat mit Realismus nichts zu tun. Dann doch lieber mit Raketendauerfeuer und vereinfachtem Flugmodell Gegner im Sekundentakt aufs Korn nehmen.
Der Multiplayer: nur kooperativ
Neben der Solo-Kampagne bietet Air Assault auch 13 Koop-Missionen, die man allein oder eben mit bis zu drei Mitspielern antreten kann. Bis auf ein Flug-Rennen fallen die Missionen dabei ähnlich simpel, wenn nicht sogar noch einfacher, aus als im Solo-Abschnitt. Mehrteilige Einsatzziele gibt es so gut wie nie. Trotzdem hat uns das kooperative Online-Spiel durchaus gefallen, schon allein, weil die menschlichen Flügelmänner im Vergleich zur KI ordentlich mithelfen. Länger als ein paar Stunden kann aber auch der Koop-Modus nicht unterhalten. Eine vollwertige Multiplayer-Option, die Spieler gegeneinander zum Gefecht antreten lässt, bietet Apache: Air Assault nicht. In der PC-Version fehlt zudem die Option zum lokalen Koop-Spiel der Kampagnen-Missionen. In den Fassungen für Xbox 360 und Playstation 3 können nämlich zwei Spieler im Apache Platz nehmen, müssen sich dann aber einen Bildschirm teilen. Während Spieler 1 das Fluggerät steuert, ist Spieler 2 für die großzügige Verteilung von Raketen und MG-Salven zuständig.
Die Technik: solide
Die Landschaften in Apache: Air Assault können sich durchaus sehen lassen, besonders die Küstenregionen sind hübsch. In anderen Gebieten wirken die Bodentexturen hingegen zu blass. Auch die Vegetation hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Dichte Wälder und Sträucher vermitteln ein gutes Höhengefühl, lassen aber Details wie Schatten vermissen. Ähnlich sieht es bei den Grafikeffekten aus. Ferne Explosionen krachen optisch beeindruckend, wenn der eigene Hubschrauber jedoch Feuer fängt, sehen die Flammen unpassend und flach aus. Durchweg gefallen hat uns die Beleuchtung, die für unterschiedlichste Lichtstimmungen sorgt. Auch die Modelle der Apache-Hubschrauber können sich sehen lassen. Anderen 3D-Objekten fehlt es hingegen oft an Details, was besonders in der Geschütz-Ansicht auffällt.
Ähnlich durchwachsen geht es beim Sound weiter. Wo Explosionen und Waffengeräusche durchaus druckvoll klingen, nervt die Endlosschleifen-Musik in den Missionen. Die deutsche Sprachausgabe ist dann wieder gelungen, die allgemeine Geräuschkulisse und die Soundabmischung im Cockpit lassen hingegen zu Wünschen übrig.
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