Ein richtiger Schritt

Meine Jungs Ich liebe Assassins Creed. Wäre ich jünger, ginge ich zweifelslos als Fanboy durch. Ich mochte Altair, ich liebte Ezio und ich kam klar...

von - Gast - am: 27.11.2013

Meine Jungs

Ich liebe Assassins Creed. Wäre ich jünger, ginge ich zweifelslos als "Fanboy" durch. Ich mochte Altair, ich liebte Ezio und ich kam klar mit Connor. Nun also Edward Kenway. Und Eddie ist mir bislang der Liebste von Allen. 

Das liegt zu nicht geringen Teilen sicher am Setting von "Black Flag" - ich steh' auf diese ganzen Piraten-Sachen, ob es nun Filme oder Spiele sind. Diejenigen unter Euch, die wie ich Pirates vergöttert haben, werden hier nun ihre Erfüllung finden.

In die Karibik...und los geht's

Edward geht in die Karibik, um dort Armut und Hunger zu entfliehen. So jedenfalls versteht man es aus den Rückblenden, in denen er mit seiner Frau redet. Ingame angekommen erlebt man ein intensives Seegefecht, in desse Ende Edwards Captain von einem Assassinen getötet wird. Es folgt eine Explosion, und beide landen an einem Strand. Der Kapuzenmann ist verletzt und verlangt erst Hilfe, rennt dann aber weg. Als Tutorial dient die Verfolgung, an dessen Ende man den Mann stellt und tötet - und seine Sachen nimmt. Edward ist also eigentlich gar kein wirklicher Assassine. Jedenfalls nicht zu Beginn des Spiels.

Was ist anders als vorher?

Nun, das Piratensetting habe ich ja bereits erwähnt. Zusätzlich kommt die Möglichkeit, mit einem Schiff "frei" durch die Karibik zu fahren. Und ganz ehrlich, das ist das mit Abstand Beste und Glaubwürdigste, was ich je in Sachen "Meer" in einem Spiel gesehen habe. Natürlich sind manche Dinge überzeichnet, aber trotzdem. Es ist grandios. Stürme peitschen die See auf, es gibt Windhosen, Riesenwellen und auch im Ruhezustand hat das Gewässer so einiges zu bieten. Man kann auf die Jagd gehen und Haie und Wale harpunieren. 

Wichtig sind natürlich die Kämpfe auf See, sei es nun gegen Schiffe der Spanier und Engländer, gegen Piratenjäger oder gegen irgendwelche Festungen, die man erst runterballern muss, bevor man sie an Land angreifen darf. 

Pferde fehlen dagegen, die waren aber auch nicht sehr verbreitet damals. Die Städte sind sehr eng gehalten und kompakt (nicht klein) - das würde die Benutzung von Reittieren irgendwie ad absurdum führen. Man braucht schlicht kein Pferd in "Black Flag".

Was noch "anders" ist, ist die Ausgangslage. Edward ist eigentlich kein Assassine. Er kommt zu der ganzen Sache wie die Jungfrau zum Kinde. Er ist ein Pirat - und nichtmal ein Kapitän oder so. Erst als er einen Verräter tötet und dessen Sachen an sich nimmt, nehmen die Dinge ihren Lauf. So gesehen ist "Black Flag" erstmal völlig anders als seine Vorgänger.

Technisch gesehen...

...ist das Spiel das mit Abstand schönste Assassins Creed aller Zeiten. Mit starker Hardware sieht es einfach fantastisch aus, egal ob wir hier vom Meer, den Städten, den Charakteren oder dem Dschungel sprechen - es ist vom Feinsten. Der Sound überzeugt, und besonders lustig finde ich die "Shantys", die Seemanslieder, die unsere Crew beim Rumschippern so singt. Diese mehrt man übrigens dadurch, dass man die Notenblätter in den Städten aufspürt und dann verfolgt...und hoffentlich fängt. Technisch hat man bei Ubi Soft keine Experimente gemacht, man hat mehr vom Bekannten genommen, es aufgehübscht und so einen runden Eindruck erschaffen, der von Anfang bis Ende anzuhalten weiß.

Gameplay & Atmosphäre

Das Gameplay unterscheidet sich nicht massiv von den Vorgängern, man klettert nun eben auf Schiffen und karibischen Gebäuden herum. Die sind - der Logik folgend - wesentlich weniger hoch als irgendwelche Bauten im guten alten Italien. Das kennen wir aber im Großen und Ganzen schon von Conner aus AC3, der Serienfan wird sich hier also nicht mords überraschen lassen müssen.

Einen Unterschied zu Ezio und Connor muss man aber erwähnen: Edward kann weniger einstecken. Versteht mich nicht falsch, er kann immer noch mit Massen von Leuten ringen und diese auch besiegen, aber man muss ein Stück besser aufpassen...die Zahl der Treffer, die er einstecken kann, ist geringer als noch in den Vorgängerspielen.

Zum Spiel gehören auch das Aufmotzen der "Jackdaw", seines Schiffes. Außerdem kann Edward später im Spiel gekaperte Schiffe behalten und seine Flotte auch ohne sich selbst auf Handelsreise schicken und solche Dinge. Das ist ein Punkt, an dem ich mich ein bisschen geärgert habe. Ich kann zwar unter massiver Anstrengung hochlevlige Fregatten oder sogar Kriegsschiffe entern und dann meiner Flotte einverleiben - sie selbst steuern darf ich aber nicht. Edwards Schiff bleibt immer die Jackdaw. Die lässt sich zwar extrem aufrüsten und auch verschönern, es bleibt aber trotzdem nur eine Brigg, die mit 40 Mann Besatzung dann auch schon "vollbesetzt" ist.

Die Atmosphäre ist packend, die Story hat einen schönen roten Faden und die gute Technik sorgt dafür, dass wir wirklich eintauchen in Edwards Welt.

Für mich sehr wichtig: Die Rückblenden in die "Gegenwart" die wir noch von Desmond kennen, sind weniger geworden. Abstergo ist inzwischen ein Medienunternehmen und "wir" sind ein Angestellter, der irgendwo zwischen Entertainment und Marktforschung angesiedelt ist. Zumindest zu Beginn, den Rest findet ihr selbst heraus.

Must-Have des Jahres

Anders kann ich es nicht sagen. Was für die Konsoleros ihr GTA V ist, stellt "Black Flag" auf dem PC dar. Besser und umfangreicher kann man aktuell für sein Geld nicht unterhalten werden. Was der Hersteller hier anbietet hat Hand und Fuß. Selbst AC-Muffel sollten sich Edward und seine Jackdaw mal ansehen, das Spiel verlässt die ausgetretenen Wege von Ezio, an dem sich einfach alles messen lassen muss. Von mir jedenfalls gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für diesen Teil. Man muss schon ein sehr negativer Mensch sein, um hier Haare in der Suppe zu finden.


Wertung
Pro und Kontra
  • Technik toll: Grafik und Sound vom Feinsten
  • Riesige Welt zu erkunden
  • Glaubwürdige Charaktere
  • Schwierigkeitsgrad wieder leicht angehoben
  • Gameplay abwechslungsreich
  • Erbeutete Schiffe lassen sich nicht selbst benutzen
  • Immer noch "Abstergo"-Rückblenden
  • Tierschützer werden sich über Walmord beklagen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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