»Ach, das ist doch ein ganz alter Hut!«, werden einige unter Ihnen jetzt vielleicht denken. Und das stimmt. Die Spielidee von Crazy Machines: Elements, mit Hilfe von Physikgesetzen und diversen Gerätschaften Versuche aufzubauen, entstammt ursprünglich dem 1992 erschienenen The Incredible Machine. In den Jahren darauf folgten einige Nachfolger, deren Neuerungen sich aber hauptsächlich auf einige frische Levels, Interface-Änderungen und – Obacht! -- die Kompatibilität mit Windows 3.1 beschränkten. Erst im Jahr 2005, zwölf Jahre nach The Incredible Machine, veröffentlichte das Entwicklerstudio Fakt Software mit Crazy Machines einen würdigen geistigen Nachfolger und ersten Teil der beliebten Puzzle-Serie.
Experimente ohne Hilfestellung
In Crazy Machines: Elements ist es erneut unser Ziel, mit möglichst aufwändigen und abgedrehten Konstruktionen Kettenreaktionen auszulösen, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Dabei sind einige Elemente der Maschinerie bereits fest vorgegeben; wir müssen den Mechanismus nur noch mit weiteren Bauteilen vervollständigen. Mit Betunung auf »nur«.
Um beispielsweise einen Stapel Keramikkrüge mit einem Fläschen Nitroglycerin in tausend Teile zu zersprengen, konstruieren wir einen Mechanismus, der mit einem schwingenden Goldgewicht beginnt. Das Gewicht ist mit einem Seil an einem Haken befestigt und schwingt, den Gesetzen der Schwerkraft zum Dank, gegen einen flachen Stein -- der Dominoeffekt beginnt. Der Stein fällt gegen einen weiteren Block, und dieser prallt schließlich auf ein Holzrad. Das Holzrad beginnt sich zu drehen. Unser Plan geht auf, denn das Rad haben wir zuvor mit Hilfe eines Gummibandes an einen Zahnradmechanismus gekoppelt, der sich nun in Bewegung setzt. Die Zahnräder wiederum sind mit einer Hebebühnenvorrichtung verbunden, die nun in Gang gesetzt wird und das Nitro langsam von dem Podest herunterschiebt. Booom! Die Krüge sind zerstört, die Aufgabe gelöst, und der Tüftler in uns hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Und das ist noch eine der leichteren Aufgaben. Das Spiel bietet uns später noch weit umfangreichere und kreativere Herausforderungen. Besonders ehrgeizige Spieler versuchen die in den Levels verteilten goldenen Zahnräder zu sammeln. Das erfordert bei manchen Aufgaben eine Extraportion Gehirnschmalz, da die Lösung mitunter deutlich knackiger wird.
Ein Wehrmutstropfen für Einsteiger: Es gibt keine Hilfestellungen. Bei den Versuchsanordnungen sind wir auf uns allein gestellt. Optionale Hinweise, wenn wir mal an einem Rätsel festhängen, vermissen wir schmerzlich. Da stört es doppelt, dass das Niveau der Experimente stark variiert. Während einige Aufgaben schnell und auch für Genre-Neulinge nahezu problemlos lösbar sind, hilft bei anderen oft nur das alte »Versuchen- und Scheitern«-Prinzip. Wenn die Lösung dann daran scheitert, dass wir einen Mechanismus mit Zahnrädern um wenige Millimeter verschieben müssen, ist ein enormes Maß an Frustresistenz gefragt.
100 Rätsel & der freie Modus
Das Spiel bietet satte 100 Levels und ist damit in Sachen Umfang mit den Vorgängern vergleichbar. Die Levels sind dabei thematisch in Kategorien unterteilt. Neben dem Grundlagenpaket, das als Tutorial dient, gibt es zum Beispiel einige Kategorien, in denen es um die Elemente geht oder in jedem Level etwas explodiert. Einzig die Präsentation der einzelnen Kampagnen ist etwas lieblos geraten.
Wenn Ihnen die Kampagne nicht genug ist und Sie ihre Experimente sowieso am liebsten komplett selbst konstruieren, bietet das Spiel einen umfangreichen Editor. Mit diesem können wir uns völlig frei austoben und Konstruktionen nach unseren Vorstellungen aus dem Boden stampfen. Sobald wir im Kampagnenmodus neue Bauteile kennengelernt und das entsprechende Rätsel gelöst haben, stehen uns die Teile im freien Modus zur Verfügung. Den Kettenreaktionen im Eigenbau mit Hilfe von Generatoren, Sprengstoff oder Fließbändern steht also nichts mehr im Weg – außer vielleicht die Gesetze der Physik.
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