Crysis 3 - Pfeil und Bogen in einem Sci-Fi-Shooter?

Crytek packt aus. Wir haben uns eine komplette Mission des Ego-Shooters Crysis 3 auf dem PC angeschaut - und sind höchst angetan. Nicht nur von der wunderschönen Grafik.

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Theatralische Pose vor malerischer Endzeit-Kulisse. Prophet wird wohl gänzlich allein durchs zerstörte New York stromern. Theatralische Pose vor malerischer Endzeit-Kulisse. Prophet wird wohl gänzlich allein durchs zerstörte New York stromern.

»Was zum Geier hat ein Bogen in einem Science-Fiction-Actionspiel zu suchen?« Diese Frage muss sich Rasmus Hojengaard, Chef der Kreativabteilung beim Frankfurter Entwickler Crytek, derzeit oft anhören. So auch Mitte April, als Electronic Arts die versammelte europäische Spielepresse nach London lud, um das jüngst angekündigte Crysis 3erstmals in Action zu zeigen.

Klar, dass vor Ort nahezu jeder Redakteur wissen wollte, wie ein derart altertümliches Utensil in das Zukunftsszenario des Edel-Shooters passen soll. Rasmus erklärt: »Prophet, der Held des Spiels, ist ein Jäger. Und er jagt in einem Dschungel. Was passt da besser ins Bild als ein Bogen?« Wie recht er hat, demonstriert er kurz darauf in einer kompletten Mission aus der Solo-Kampagne von Crysis 3.

Selten hatten wir so sehr das Bedürfnis, einem Entwickler Maus und Tastatur zu entreißen, um selbst Hand anlegen zu können. In dem Fall an eine der coolsten Waffen, die das Shooter-Genre in den letzten Jahren hervor gebracht hat.

Großstadtdschungel. Diesmal wirklich.

Crysis 3 spielt im vom Dschungel überwucherten New York des Jahres 2047, setzt also rund 20 Jahre nach dem Ende des Vorgängers an. Während die Aliens die Erde nach wie vor fest im Griff haben, versucht die raffgierige Firma Crynet Industries, die außerirdische Ceph-Technologie irgendwie mit der des Nanosuits zu verknüpfen, um die ultimative Waffe zu erschaffen. Klar, dass Prophet da nicht mitspielt und gegen den machtgierigen Konzern zu Felde zieht.

Das Ingame-Intro offenbart das neue alte Szenario: den Liberty Dome, das einstige New York. Das Ingame-Intro offenbart das neue alte Szenario: den Liberty Dome, das einstige New York.

Skeptisch heben wir die Augenbraue, klingt diese Geschichte doch arg ausgelutscht und krankt zudem an so manchem Logikloch. Was zum Beispiel hat Prophet 20 Jahre lang gemacht? Und wie kann es sein, dass New York innerhalb von nur zwei Jahrzehnten komplett zugewachsen ist? Zumindest Letzteres weiß Rasmus zu erklären: »Crynet hat an strategisch wichtigen Punkten auf der Erde riesige Biosphäre-Kuppeln, so genannte Nano Domes gebaut, um die Aliens quasi einzukerkern und so zu studieren. So erhofft man sich schnellere und bessere Forschungsergebnisse.«

Dieses künstlich erschaffene Klima sorgte allerdings dafür, dass sich Städte wie eben New York innerhalb kürzester Zeit in einen dichten Urwald verwandelten. Das Ziel der Entwickler dabei: Crysis 3 soll die Besonderheiten beider Vorgänger (Crysis 1: Dschungel, offene Welt. Crysis 2: Großstadt, lineare, aber straffe Inszenierung) unter einen Hut bringen.

Schleichen oder ballern?

Wie das funktionieren soll, demonstriert uns Rasmus in der gezeigten Mission: Prophet steht in einem halb überfluteten U-Bahnschacht, vor ihm führt eine Rolltreppe an allerhand exotischen Pflanzen vorbei und empor in eine zerstörte, von Schutt und zerbröseltem Mauerwerk übersäte Bahnhofshalle. Der Detailgrad, mit dem die Levelbauer zu Werke gehen, verschlägt uns schon auf den ersten Metern den Atem -- so viele Feinheiten gibt es zu entdecken, und alles wurde an der gefühlt richtigen Stelle platziert.

So auch ein Ceph-Alien, das sich am anderen Ende der Halle gerade über eine menschliche Leiche beugt, um sie zu untersuchen. Prophet baut seinen Hightech-Bogen, von Crytech »Composite Compound Bow« genannt, lautlos und schick animiert zusammen, setzt einen Pfeil an die Sehne und zielt. Ein kurzes Zischen später liegt das Vieh am Boden -- was für ein cooles Gerät! Prophet geht zu einem Vorsprung und blickt nach draußen. Es ist Nacht. Allerdings wird das Gebiet von gigantischen, sich leicht bewegenden Flutscheinwerfern beleuchtet, was für gespenstische Schattenspiele auf Straßen und Häuserfassaden des einstigen Chinatown sorgt und der gesamten Szenerie einen technisch eindrucksvollen wie atmosphärisch enorm dichten Anstrich verpasst.

Crysis 3 - Screenshots ansehen

Rasmus greift zum Fernglas und erspäht zwei weitere Aliens in der näheren Umgebung. Er aktiviert den Tarnmodus des Nanosuits, schleicht an die Gegner heran und schickt sie mit lautlosen Messerstichen ins virtuelle Jenseits. »Zwar könnt ihr hier schleichen, aber ihr müsst es nicht unbedingt«, erklärt Rasmus. Alternativ könnten wir uns auch mit dem Sturmgewehr im Anschlag durch die Aliens ballern.

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