Bekanntes und Bewährtes
Um die Necromorphs gezielter zerteilen zu können, setzt Isaac seinen Stasis-Generator ein: Ein weißer Lichtblitz verlangsamt das Opfer für kurze Zeit und lässt uns in Ruhe zielen.
Mit dem Gerät lösen wir außerdem gelegentlich Rätsel. Eine Stahltür etwa, die sich rasend schnell öffnet und schließt und uns unter normalen Umständen zu Brei quetschen würde, lässt sich so entschleunigen. Mit dem Kinese-Modul kann Isaac wie mit der Gravity-Gun aus Half-Life 2bewegliche Gegenstände anheben und herumwerfen. Ein abgetrennter Necromorph-Fangarm wird so zum Speer.
Visceral Games hat bei Dead Space 2 im Vergleich zum Vorgänger mehr Objekte im Spiel verteilt, die wir mit Telekinese nutzen können, zum Beispiel Stase-Container. Wenn wir so einen verschießen, werden alle Gegner in seinem Wirkungsbereich verlangsamt, und zwar wesentlich länger, als Isaacs eigener Generator das könnte. Damit schaffen die Entwickler einen höheren Anreiz, öfter mal auf Schusswaffen zu verzichten. Die aus Teil 1 bekannten Hebe- und Schiebe-Rätsel gibt’s in Dead Space 2 natürlich auch.
Mehr Level-Abwechslung
The Sprawl bietet deutlich mehr optische Abwechslung als das Riesenraumschiff Ishimura. Isaacs Flucht vor der Necromorph-Ausbreitung führt ihn durch Wohnbereiche, in denen es zum Beispiel auch Geschäfte, einen Kindergarten und eine Sporthalle gibt, durch prächtige Kirchenanlagen, finstere Bergbauminen und natürlich jede erdenkliche Art von futuristischen Lager- und Werkräumen.
Die Levelabschnitte sind allerdings nicht immer logisch miteinander verknüpft. Da geht’s vom Kinderzimmer einer Wohnung schon mal in den nächsten Abschnitt der Station - wer baut denn so was? Toll hingegen: Clarke gelangt nun auch hinaus ins offene All. Da kann er sich Dank der Steuerdüsen an seinem neuen Raumanzug völlig frei bewegen.
Die Deutsche Version
Der Story-Modus von Dead Space 2 erscheint hierzulande ungeschnitten mit USK-18-Siegel. Im Multiplayer- Modus gibt’s allerdings kein »Friendly Fire«, denn sonst würden da auch menschliche Körperteile herumfliegen. Und die sieht die USK nicht gerne.
Rüstungen und Shops
Isaac gelangt nach und nach an immer bessere Rüstungen, RIGs genannt. Zwar bietet jede neue RIG eine bessere Panzerung und mehr Inventarplätze, mitunter kommen aber noch Boni hinzu, die Dead Space 2 einen Hauch Rollenspiel verleihen. So verursacht Clarke etwa mit der Rüstung des Sicherheitsdienstes mehr Schaden, ein anderes Outfit gewährt ihm hingegen günstigere Preise in den Shops.
Isaac darf nämlich nicht einfach Ausrüstung aufsammeln; er ergattert in der Regel nur Baupläne, etwa für ein neues Gewehr, und muss das Teil dann an einem Terminal kaufen. Das dazugehörige Geld finden wir am Wegesrand, oder aber wir verkaufen Ausrüstung, die wir nicht benutzen. Dieses Konzept verlangt uns eine gewisse Planung ab und macht Dead Space 2 noch ein bisschen spannender: Verjubeln wir unser Gespartes für den neuen Anzug, oder fehlt uns dann das Geld für eine mächtigere Wumme, die vielleicht schon im nächsten Schrank auf uns wartet?
Neues Arsenal, altes Problem
Dead Space 2 behält die sieben Waffen aus dem Vorgänger bei, hinzu kommen drei neue. Der Detonator legt Minen aus, die durch eine Lichtschranke gezündet werden. Ein tolles Hilfsmittel, um verdächtig rumpelnde Lüftungsschächte abzusichern. Der Harpunenwerfer durchbohrt unsere Feinde mit Speeren, die dann im alternativen Feuermodus elektrifiziert werden und so Gegnergruppen schädigen können. Der Nutzen des Präzisionsgewehrs erschließt sich uns hingegen nicht: Mal abgesehen von zwei oder drei Weltraumspaziergängen gibt es im gesamten Spiel keine großen Distanzen, für die das Teil sinnvoll wäre.
Bei den verbleibenden, alten Waffen gilt das Gleiche wie schon beim Vorgänger: Sie unterscheiden sich nicht genug voneinander. Wir können Waffen und Ausrüstungsgegenstände an speziellen Werkbänken mit Energieknoten aufmotzen, doch weil diese Knoten so selten sind, lohnt es sich nicht, in zwei nahezu wirkungsgleiche Waffen zu investieren. Wer also bereits Geld in den Flammenwerfer gesteckt hat, um damit wuselige Feindgruppen zu bekämpfen, wird die Energiekanone zwangsläufig ignorieren müssen, weil die den gleichen Nutzen hat. Kleiner Trost: Wir dürfen in Dead Space 2 die bereits investierten Knoten wieder ausbauen und in andere Waffen stecken. Das kostet allerdings Geld.
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