Man muss die Dreistigkeit ja fast schon bewundern, mit der uns Drakensang Online bei unserem ersten Test 2011 das Geld aus der Tasche ziehen wollte. Was macht in Action-Rollenspielen am meisten Spaß? Natürlich Monsterhorden mit bombastischen Zaubern zu brutzeln! Und wie macht man damit Geld in einem Free2Play-Spiel? Indem jeder einzelne starke Zauber bei jedem Einsatz Essenzen verbrät. Wenn der Spieler die nicht schnell genug findet, um ohne Echtgeld-Beistand immer genug Treibstoff zu haben, ist die Abzockmaschine perfekt.
Aber fast (!) ebenso bewundernswert: Die Entwickler sahen die Probleme mit dieser Mechanik ein, bei unserem ersten Kontrollbesuch ein Jahr später fanden wir keine Spur mehr davon - dafür jede Menge kostenloser, neuer Inhalte. Und damit ein zwar einfaches, aber flottes Action-Rollenspiel, in dem wir uns auch als Gratisspieler wohlfühlten. Hat sich das Spiel seitdem weiter in die richtige Richtung entwickelt?
Die wichtigsten Neuerungen
- Neue Maximalstufe 45
- Zwergenreich Myrdosch
- PvP-Modus »Sturm der Festung«
- Neue Einführung
- Vom Browserspiel zum herunterladbaren Client
Dem Ingenieur ist nichts zu schwer
Bei der Klassenauswahl hat Drakensang Online auf jeden Fall zugelegt. Das Action-Rollenspiel ging ursprünglich mit lächerlichen zwei Helden an den Start, inzwischen haben wir ein ganzes Quartett zur Auswahl. Und weil die üblichen Verdächtigen mit Drachenkrieger, Zirkelmagier und Waldläufer bereits abgehakt sind, ist jetzt auch mal Platz für ungewöhnlichere Gesellen wie den zwergischen Dampfmechanikus. Also schnappen wir uns die Donnerbüchse, stellen eine Batterie Geschütztürme auf und stürzen uns raketenschleudernd in die Schlacht. Unsere größte Trumpfkarte: die Eisenzwerg-Panzerung. Eben wuseln wir noch als winziger Mechaniker übers Feld, im nächsten Moment hauen wir als Metallkoloss mit dicken Stahlfäusten um uns.
Die wuchtigen Fähigkeiten machen die Kämpfe von Drakensang zu einem kurzweiligen Vergnügen, auch wenn das Spiel eher simpel bleibt. Jede Fähigkeit lernen wir auf einer festgelegten Stufe, nur alle fünf Levels dürfen wir mal eine von zwei Meisterschaften wählen. Die Maximalstufe liegt inzwischen bei 45, was selbst Vielspieler locker ein paar Wochen beschäftigt.
Steampunk-Zwerge sind auch nur Sammler
Hochstufige Helden toben sich im belagerten Zwergenreich Myrdosch aus. Die neuen Abenteuer halten den Standard, den wir vom Rest des Spiels gewohnt sind - im Guten wie im Schlechten. Modernste Technik dürfen wir nicht erwarten (entsprechend werten wir die Grafik auch um einen Punkt ab), wohl aber durchweg stimmungsvolle Umgebungen. Wir schlagen uns durch Minenschächte, zwergische Schmiedefestungen und ein uraltes Schlachtfeld, meterhoch bedeckt vom Schrott vergangener Gefechte. All die optische Abwechslung kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns auch die Zwerge nur simpelste Einkaufslisten-Quests mitgeben. Läuft uns mal ein neuer Gegnertyp über den Weg, können wir uns fast immer drauf verlassen, bald eine Aufgabe wie »Töte 40 davon und bring mir ihr Pausengeld!« angedreht zu kriegen - und selten etwas anderes.
Nur gelegentlich sorgen Verteidigungsaufgaben für ein wenig Auflockerung, die hetzen uns eine Angriffswelle nach der anderen auf den Hals. Umso vielfältiger ist mittlerweile der PvP-Modus: Wir stürzen uns entweder in Duelle oder Dreiergruppenkämpfe, rangeln zu fünft um die Flagge oder balgen uns in Sechserteams um eine Festung. Insgesamt bietet Drakensang Online inzwischen ein richtig respektables Paket an Klassen, Gebieten und Spielmodi. Das belohnen wir mit einem Zusatzpunkt bei der Umfangswertung.
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