Escape Dead Island im Test - Zum Davonlaufen

Escape Dead Island bringt im Test eine famose Portion Mystery ins Zombie-Genre – den Wechsel in Action-Adventure-Gefilde hat das Spin-Off aber gehörig verbockt.

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Cliff bekommt langsam aber sicher einen Dachschaden. Nicht etwa weil der Reporter mitten in einer Zombie-Epidemie gelandet ist. Auch nicht weil er dort ums nackte Überleben kämpfen muss und im Akkord faulende Gliedmaßen abhackt oder modrige Zombie-Schädel zermatscht. Schließlich ist er Protagonist in einem Dead Island-Spiel, nämlich dem Action-Adventure Spin-Off Escape Dead Island. Und in einem solchen geht's nun einmal gegen gefräßige Untote.

Genau die will Cliff, gierig auf DIE große Story, vor seine Kamera kriegen. Also ist er mit zwei Freunden auf die Insel Narapela gesegelt, gelegen im malerischen Banoi-Atoll, das Fans der Serie schon aus den Vorgängern kennen. Wenig überraschend geht der Scoop gehörig schief, das Schiff der wackeren Journalisten sinkt und so sucht das Trio nach einer Fluchtmöglichkeit während sie fleißig Beweismaterial gegen den bösen Konzern Geopharm sammeln - der soll nämlich die wandelnden Toten verbrochen haben.

Die Story: Super!

Aber zurück zu Cliff, dem langsam die Tassen aus dem Schrank purzeln. Inmitten der Zombie-Hölle wird der Draufgänger von mysteriösen Visionen und rätselhaften Vorahnungen geplagt. Da regnen schon mal dutzende Frachtcontainer aus heiterem Himmel auf den idyllischen Sandstrand, eine U-Bahn donnert plötzlich durch unterirdische Laborkomplexe oder seine Begleiterin plappert fröhlich übers Walkie-Talkie. Aber Moment mal, ist die Dame nicht kurz zuvor an einem Zombiebiss gestorben?

Cliff ist geistig ebenso verwirrt wie wir. Und das ringt dem Zombie-Genre doch tatsächlich eine interessante neue Facette ab! Natürlich entspinnt Entwickler Fatshark in Escape Dead Island eine typische Wer-steckt-hinter-dem-untoten-Dilemma- und Wie-kommen-wir-aus-dem-Schlamassel-raus-Story, aber Cliffs surrealer Realitätsverlust stiehlt diesem Standard-Plot absolut die Schau. Warum hat er einen an der Waffel? Was ist real und was nicht? Wir waren Feuer und Flamme für die Suche nach Antworten. Und die mussten wir uns dann leider ausgerechnet aus einem bestenfalls durchschnittlichen Action-Adventure herauskitzeln.

Das Spielprinzip: Nicht ganz so super…

Zuallererst haben wir uns damit abgefunden, dass Escape Dead Island gelinde gesagt nicht die komplexeste Spielmechanik aller Zeiten hat. Wir steuern Cliff aus der Verfolgerperspektive und arbeiten linear eine Aufgabe nach der anderen ab - sprich wir laufen zum nächsten Missionsziel. Dabei ist die Welt zwar durchaus zu einem gewissen Grad offen, neue Wege schalten wir aber erst im klassischen Metroidvania-Stil durch neue Ausrüstung frei, beispielsweise eine Taschenlampe für dunkle Gänge oder einen Enterhaken, um hohe Plattformen zu erreichen.

Zwischendurch müssen dann noch jede Menge Zombies dran glauben. Cliff kann dazu mit einer Nahkampfwaffe auf die Untoten einprügeln und ihren gierigen Fingern per Ausweichschritt entkommen, eine Schusswaffe zücken und ihnen die Rübe vom Kopf schießen oder sich an die hirnlosen Gegner anschleichen um sie leise und effektiv per Stealth-Kill zu entsorgen.

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Außerdem stehen meist ein paar explosive rote Fässer in der Gegend herum sowie meist ein Elektrozaun oder ein zuckendes Stromkabel. Befördern wir einen Zombie per Fußtritt in den Stromkreislauf, wird der bemitleidenswerte Untote gegrillt. Wer sich lieber aufs Schleichen verlässt, kann die schlurfende Meute ab und an ablenken, indem er eines der praktisch platzierten Radios aufdreht.

Cliffs Angriffe werden stärker, wenn wir neue Waffen finden (davon gibt's eine Handvoll) und er verträgt umso mehr Zombie-Hiebe, je mehr versteckte Medipacks wir auf der Insel finden. Mehr steckt eigentlich nicht hinter Escape Dead Island und das ist zwar solide, bleibt aber in allen Belangen einen Tick zu seicht. Egal ob wir lautlos vorgehen oder uns beherzt in den Nahkampf stürzen, nach einer Handvoll Rangeleien schleicht sich eine gewisse Routine ein. Der Stealth-Anteil kommt taktisch nicht darüber hinaus, sich einfach hinterrücks an die Untoten anzuschleichen und handfeste Action beschränkt sich meist auf wildes Draufhauen oder das Ausnutzen der erratischen KI.

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