Mein Feind, die StVO
Der Euro Truck Simulator 2 ist kein Autobahnraser. Schadensmodelle gibt’s nicht, selbst wenn Sie mit Tempo 100 in einen Stau rasen, verziehen die beteiligten Karosserien keine Miene, sondern lassen sich lediglich vor Ihnen herschieben. Teuer wird’s trotzdem, weil ein fixer Unfallkostenbetrag gleich Ihr Konto schrumpft. Egal, ob Sie eine Massenkarambolage verursachen oder lediglich einem einzelnen Sonntagsfahrer den Wackeldackel verbeulen.
Auch bei unfallfreiem Verbiegen der Straßenverkehrsordnung klingelt die Behördenkasse: Rote Ampel überfahren – klingeling. Gegen die Fahrtrichtung fahren – klingeling. Fahren ohne Licht – klingeling. Für zu schnelles Fahren wurden wir jedoch nie belangt, obwohl es wahrlich genug Gelegenheiten gegeben hätte. Vielleicht hatten wir da einfach Glück, zumal wir bei Radar-Warnschildern vorbildlichst angepasst gefahren sind. Übrigens: Die roten Ampeln können Sie strafzettelfrei überfahren, wenn Sie sich auf dem Gehweg daneben vorbeischleichen. Haben wir natürlich nur zu Testzwecken gemacht, ehrlich.
Meiner ist 17 Meter lang
Für erledigte Aufträge kassieren Sie Geld. Der Lohn ist abhängig von der Streckenlänge. Außerdem gibt’s besser dotierte Aufträge für gefährliche, wertvolle, aber empfindlichere Fracht, oder für eilige Lieferungen.
Wenn Sie den Aufleger selber einparken, gibt’s einen Bonus, alternativ beenden Sie den Job per Tastendruck auf dem Firmenhof. Schäden am eigenen Truck werden Ihnen rigoros abgezogen. Ihren Brutto-Lohn sehen Sie schon vor der Fahrt, wenn Sie die Listen der angebotenen Aufträge studieren. Idealerweise wählen Sie Ihre Fahrten so, dass Sie am Zielort gleich einen Anschlussauftrag bekommen, noch idealerweiser direkt bei der Zielfirma, denn das spart Ihnen unbezahlte Leerfahrten.
Neben dem Geld kassieren Sie Erfahrungspunkte, auch hier gibt’s Boni für schwierigere Jobs und Selbst-Einparken, während Schäden am Fahrzeug abgezogen werden. Erfahrungspunkte wandern in den nächsten Levelaufstieg, und der bewirkt wiederum zweierlei: Zum einen schaltet jedes Level-up Truck-typische Upgrades frei, vom stärkeren Motor über protzige, aber durchaus nützliche Extrascheinwerfer bis hin zum typischen Vornamen-Nummernschild für die Windschutzscheibe. Zum anderen können Sie wie bei einem Rollenspiel eine von fünf Fähigkeiten verbessern, zum Beispiel Spritsparendes Fahren oder Boni für Hochwertige Frachten. Vor allem das Truck-Tuning motiviert, denn Sie können sich nach und nach das perfekte »Flaggschiff« zusammenbauen – egal, ob Sie auf eigene Kappe fahren oder den getunten Truck in den Fuhrpark Ihres Unternehmens stecken.
Fuhrparkwächter
Sie können (müssen aber nicht!) nämlich nach und nach weitere Lkws und Garagen in Europa kaufen, sowie Fahrer einstellen. Denen teilen Sie wiederum auf dem Markt angebotene Aufträge zu – das lohnt sich zum Beispiel, wenn ein Fahrer auf Gefahrgut spezialisiert ist, während Sie sich selbst auf Terminfracht eingeschossen haben.
Die Automatik-Fahrer fahren die Tour dann brav ab, allerdings auch gern leer wieder zurück, sodass sie bei weitem nicht das Geld reinholen, das Sie selbst ranschaffen. Aber auch wenn Sie nur Ihren eigenen Truck steuern und nicht mit anderen Fahrern hantieren möchten, empfehlen wir Ihnen, überschüssiges Geld auch in weitere Garagen zu stecken – denn dann können Sie direkt zu den Orten hüpfen und müssen nicht extra hinfahren.
Steuern lassen sich die Trucks vorbildlich vielfältig: Sie können mit Maus und Tastatur oder Joystick fahren (ordentlich), per Gamepad (gut) und per Lenkrad (sehr gut). An den Voreinstellungen sollten Sie aber gleich schrauben; beim Gamepad zum Beispiel liegen Gas und Lenkung auf dem gleichen Stick – falls Sie zwei Analogsticks haben, sollten Sie Lenkrad und »Pedale« sofort auf beide verteilen. Auch die Empfindlichkeit ist standardmäßig arg hoch eingestellt, beim sanften Stick-Schieben fuhr unser Truck anfangs fast rechtwinklig zur Seite.
Übrigens: Ganz harte Knochen fahren die gesamte Strecke in der Cockpit-Ansicht. Nur so erleben Sie, wie verflixt unübersichtlich so ein Zug ist. Mit der Außenperspektive ist vor allem das »Einparken« deutlich leichter – aber die haben echte Brummipiloten ja auch nicht...
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