Fallout Tactics: Brotherhood of Steel – WAR, War never changes

Fallout ist eine klassische Rollenspiel-Serie, die zuletzt mit Teil 3 ihren Weg auf den PC gefunden hat. Doch ganz so stimmt das nicht, denn nicht alle Teile...

von Oneal Redux am: 28.11.2009

Fallout ist eine klassische Rollenspiel-Serie, die zuletzt mit Teil 3 ihren Weg auf den PC gefunden hat. Doch ganz so stimmt das nicht, denn nicht alle Teile der Fallout-Serie sind klassische Rollenspiele. Ein Teil der Serie, sticht nämlich bei genauerer Betrachtung aus diesem Schema heraus. Mit Fallout Tactics, entwickelte MicroForte 2001 ein Taktik-Rollenspiel für das Fallout-Universum. Einen Hybriden aus Fallout 2 und Jagged Alliance. Ganz überzeugen konnte diese Idee allerdings nicht.

'Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen. ' Albert Einstein

Im Hinblick auf das Fallout-Universum hat sich Einstein geirrt, denn nach einem gewaltigen Atomkrieg, ist zwar die USA völlig verwüstet, doch gekämpft wird immer noch teils mit Hightech-Waffen. Viele Menschen haben nämlich in so genannten Vaults den Krieg teils unbeschadet überstanden und haben immer noch Zugang zu modernen Technologien. Einige von ihnen gründen die “Stählernen Bruderschaft” und versuchen fortan die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Doch innerhalb der Bruderschaft gab es Zwietracht und so zogen einige von ihnen aus, um ihr eigenes Leben aufzubauen und die Überlebenden zu vereinen und so ein neues Leben in Sicherheit und Wohlstand aufzubauen. Fallout Tactics erzählt die Geschichte dieser Gemeinschaft.

Alle für einen – einer für alle

Man startet als neuer Rekrut für die “Stählerne Bruderschaft” und wählt erst einmal Rollenspieltypisch seinen Charakter aus. Dies natürlich entweder über einen vorgefertigten Charakter, oder über eine Verteilung von Punkten auf Grundfertigkeiten und Skills. Hier orientiert sich Fallout Tactics stark an den Vorgängern und bringt damit auch wieder den Pip-Boy in den Mittelpunkt des Spielgeschehens. Hierüber lassen sich alle wichtigen Informationen abrufen, wie Charakterwerte, Inventar oder Karte, aber auch sein Team, kann man darüber steuern. Denn anders als in Fallout 1 oder 2, rückt ein Team und damit die Taktik in den Mittelpunkt.

Nachdem man die recht simple Ausbildung hinter sich gelassen hat, kann man sich ein Team aus insgesamt bis zu 30 Anwärtern zusammenstellen. Dieses setzt sich nicht nur aus Menschen zusammen, denn später im Spiel kann man auch Ghuls und Mutanten mit in seine Gruppe aufnehmen. Allerdings nie mehr als sechs gleichzeitig. Das Interagieren innerhalb des Teams funktioniert recht simpel, jeder der Charaktere hat verschiedene Werte und Spezialfähigkeiten, die es taktisch klug einzusetzen gilt. So nützt es einem natürlich wenig, wenn man sechs Ärzte mit auf Mission nimmt. Die Mischung macht da den Unterschied. Die Auswahl ist groß und reicht von Ärzten, Schützen, Scharfschützen bis hin zu Nahkämpfern. Jeder von ihnen kann separat gesteuert werden und hat auch sein eigenes Inventar, was das sammeln von Gegenständen recht einfach gestaltet. Erschwert wird dies allerdings durch den komplizierten Tausch innerhalb der Gruppe, was manchmal in wildem “geklicke und getausche” enden kann.

Baseballschläger und Lasergewehr

Nachdem man sich nun entschieden hat, welche Charakterwerte man selbst und welches Team man haben will, geht es an die Ausrüstung. Dreh und Angelpunkt bildet hierbei der Heimatbunker der “Stählernen Bruderschaft”, wo man in der Ödnis gefundenes Geld oder Ausrüstungsgegenstände gegen Waffen und Medipacks eintauschen kann. Man muss also gut überlegen, was man verkauft und wie man sein Team ausrüstet, denn Munition gibt es zwar reichlich, diese ist aber auch sehr teuer. Daher lohnt es sich, auch stets einen Nahkämpfer in der Truppe zu haben, der zur Not auch einen Gegner leise mit dem Messer ausschalten kann. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, vom Schlagring, Messer, Pistole, AK 47, MP bis hin zu Granaten und Lasergewehren ist alles vertreten, was man braucht, um sich in der Ödnis gegen die verschiedensten Gegner zur Wehr setzen zu können. In späteren Missionen, bekommt man sogar gepanzerte Unterstützung.

Search and Rescue

In die Ödnis geht es, natürlich im Auftrag der Bruderschaft, dann zu den verschiedensten Missionen. Eingeleitet werden diese allerdings recht schmucklos über ein kurzes Briefing. Nachdem man nun sein Team und die Ausrüstung zusammen hat, geht es über die Weltkarte zum Einsatzort. Dies verläuft klassisch, wie man es zum Beispiel aus Jagged Alliance gewohnt ist, Zufallsbegegnungen natürlich eingeschlossen. Die Missionen selber sind recht Variabel und reichen von retten gefangener Zivilisten, bis zu Angriffsmissionen gegen verschiedene Warlords. Hier zeigt Fallout Tactics seine Stärke, denn die Missionen sind sehr Atmosphärisch in Szene gesetzt. Dies liegt vor allem an der liebevoll gestalten Welt. Von radioaktiv verseuchten Gebieten, hin zu verfallenen Städten oder unterirdischen Gängen ist alles für ein stimmungsvolles Postapokalyptisches Szenario dabei. Hier trifft man natürlich nicht nur auf Gegner, sondern auch auf Zivillisten, mit denen man reden kann und die eventuell den einen oder anderen Tipp haben.

Echtzeit und Rundenbasiert

Bisher klang alles durchweg gut, doch warum kann die Idee von Strategie und Rollenspiel bei Fallout Tactics dann doch nicht ganz überzeugen. Zum Großteil liegt das an den Kämpfen, die immerhin die zentrale Rolle bilden. Hier hat man die Wahl zwischen einem rundenbasierten Modus, was sich im prinzip wie “Jagged Alliance” spielt, und einem Echtzeitmodus. Wer sich für die rundenbasierte Version entscheidet, hat definitiv die bessere Wahl getroffen und wird auch länger spielen können. Bei dem Echtzeitmodus, kann man getrost ganz normal durch die Spielwelt laufen und sich jeden Gegner relativ simple und actionlastig vornehmen. Am wichtigsten ist hierbei nur die Deckung, viel mehr taktische Finesse ist nicht nötig. Außerdem läuft man so schnell durch die Levels, dass man relativ schnell die Lust am weiterspielen verliert, was wirklich schade ist, denn Fallout Tactics ist an sich ein gutes Taktikspiel geworden, wenn man denn auch so an die Materie heran geht. Denn selbst beim rundenbasierten Modus hat man jederzeit gute Chancen, gegen die teils dumme KI zu bestehen.

Fazit

Fallout Tactics ist eher ein unbekanntes Spiel im Fallout-Universum und das zu Recht. Die Idee aus einem klassischen Rollenspiel, ein Taktik-Rollenspiel zu machen, ist im Ansatz nicht verkehrt. Nur die Umsetzung hat bei Fallout Tactics versagt. Auf Rollenspiel-Ebene wird alles richtig gemacht, doch in den Kämpfen versagt das Spiel. So bleibt trotz der atmosphärischen Gestaltung und dem recht großen Umfang, Fallout Tactics doch nur ein Spiel für zwischendurch.

Den Test gibt es optisch ansehnlicher auf GameAlive.de


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(6)
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