Far Cry 2 - Die Enttäuschung

Ah, ein Ego-Shooter. In sich geschlossene Level. Nicht im Fall von Far Cry 2, dort bewegen wir uns durch eine freie Welt. Doch durch diese Welt ergeben sich einige Probleme, doch als ob das nicht genug wäre gibt es weitere.

Die Stunde Null

Rein in die Welt von Far Cry 2. Wir suchen uns eine Heldenfigur aus. Die sehen allerdings nur anders aus, sonst Unterschiede gibt es kaum, nur welche Freunde einem begegnen. Auch sonst ist dei Wahl egal, denn der Held spricht nicht und man sieht ihn nie von außen. Zu den Freunden komme ich gleich. Wir kommen in das nicht näher genannte, fiktive land in Afrika das 50 km² groß. Ein Fahrer bringt uns in eine Stadt, erzählt viel über die Lage im Land. Als wir in dem Hotel ankommen, überkommt uns ein Malariaanfall. Wir wachen bald wieder auf und müssen eine Rede von dem Typen den wir umbringen sollem, ein Waffenhändler namens Schakal. Nachdem er weg ist, kämpfen wir uns durch das Tutorial. Wir werden wieder ohnmächtig und wachen bei irgendwelchen Leuten auf. Das Tutorial wird weitergeführt.

Jetzt komme ich zu den Freunden. Das sind leute die man im Lauf der Missionen trifft. Sie retten uns manchmal, wenn wir sterben. Außerdem bieten sie uns bei Storymissionen optionale Wege an. Ansonsten sind sie völlig überflüssig: sie sterben im Laufe der Story, wenn wir uns mit ihnen anfreunden werden wir nur enttäuscht, ohne das wir es verhindern können.

Grafikpracht

Ein schnelles Wort zu Sound und Grafik. Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben, Afrika ist immer schön. Der Sound geht auch in Ordnung, es gibt schöne Waffensounds und Surround-Sound und wundervolle Musik, allerdings sind die deutschen Sprecher ein Knackpunkt. Die Synchronisation klingt gelangweilt und gehetzt. Die Bedienung ist auch hervoragend, Standard-Shooter Steuerung und freies Speichern, dazu recht gute Fahrzeug-Lenkung.

Sinn und Zweck

Allerdings sind das schon die größten Stärken von Far Cry 2. Denn die Story gerät sehr schnell ins Wanken: wir arbeiten für die beiden Parteien im Land UFLL und APR. Aber: warum? Wir haben schnell keinen Bezug mehr zum Schakal, uns plagen Logikfehler, ein farbloser Held und ein sehr mieses Ende. Und dann die Atmosphäre: es gibt kaum Tiere in der Welt, Zivilisten gibt es nicht und das in einem Land das im Bürgerkrieg hängt. Wo wir gerade davon sprechen: von eben jenem kriegen wir kaum was mit und auch wenn wir Aufträge für eine der Fraktionen ausführen schießen immer alle auf uns.

Afrika, jede Uhrzeit: Leere

Die Missionen sind zwar in den Schießereien fordernd, aber schnell stellt sich Ernüchterung ein. Die große Welt birgt Probleme: wir müssen meistens quer durch die ganze Welt. Und außerdem ist auf den Straße immer wieder Lager, wo wir beschossen werden. Außerdem gibt es Häuser die man einnehmen kann, wo man auch schlafen kann. Das bremst uns immer wieder aus: wir wollen zur Mission müssen uns aber dann durch so ein kleines Lager kämpfen. Immer wieder und dazu noch anspruchslos. Wenigstens gibt es eine bespiellose Anzahl an Waffen. Um uns auszurüsten müssen wir uns Waffen kaufen und uns in einem Lager nehmen. Um sie kaufen zu können müssen Nebenmissionen machen.

Abwechslung is overrated

Die Missionen sind immer gleich. Wir sollen einen Konvoi überfallen, jemanden umbringen, einen Handyturm zerstören. Und das immer wieder. Abwechslung gibt es nicht. Durch die Fahrten werden die Missionen gestreckt. Das ergibt dann am Ende 40 Stunden Spielzeit. Die KI kann fast immer überzeugen, flankiert uns, wirft Granaten. Doch auch hier gibt es Macken: Feinde stehen im Kugelhagel und haben manchmal Totalausfälle. Zu allem gibt es eine gut bedienbaren Editor für Multiplayerkarten.

Fazit

Warum nur?

Blacklist:'Ich bin kein Spieler, der unbedingt eine Story braucht. Doch leider enttäuschen noch mehr Sachen: schnell bin ich dei Missionen leid und die Fahrten sind viel zu lang. Als bastelfreund hab ich zwar Spaß am Editor, doch der Multiplayer ist einfach zu kalt. Wenigstens gibt es viele Waffen und so such ich mir einen Ort wo viele Gegner sind und baller einfach los. Alles andere hab ich schnell ignoriert.'

Zurück zu Ubisoft

Serinox:'Far Cry 2 ist ein gutes Beispiel dafür, das ein Hype richtig gefährlich sein kann. Alles was ich mir erwartet haben ist enttäuschend. Die Fahrten sind mir ein großer Dorn im Auge, da ist kaum Platz mehr für die anderen Schwächen. Wenn meine Erwartungen nicht so hoch gewesen wären, hätte ich Far Cry 2 als Durchschnittsshooter empfunden, aber so bin ich sehr enttäuscht. Und die Story, da möchte ich schweigen. Und so hat mein Far Cry 2 schnell seinen Weg zurück zu Ubisoft gefunden'