Final Fantasy 13 im Test - Lieblose Fantasie

Darauf haben JRPG-Fans lang gewartet: SquareEnix bringt die Final-Fantasy-13-Trilogie auf den PC. Leider in Teil eins mit einigen Macken, wie unser Test zeigt.

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Die Ankündigung Mitte September 2014 kommt überraschend: Endlich erscheint mit Final Fantasy 13 ein modernes Final Fantasy für den PC - und in kurzer Abfolge auch seine beiden Fortsetzungen. Das hätte die PC-Spielerschaft von Square Enix gar nicht erwartet, schließlich gab es bisher immer nur alte Kost: Erst kürzlich wurden die beiden letzten PC-Teile der Serie, Final Fantasy 7 und 8 notdürftig poliert auf Steam veröffentlicht. Im Frühjahr diesen Jahres folgte eine Portierung der Handheldfassung von Final Fantasy 3 und vor wenigen Wochen der vierte Teil der Saga.

Jetzt steht der 13. Teil bereit, der auf PS3 und Xbox 360 bereits vor mehr als vier Jahren erschien und die GamePro-Tester vor allem durch das Kampfsystem überzeugte Kann der kleinste Chocobo der Serie nun auch die PC-Spielerherzen erweichen - oder lassen die technischen Unzulänglichkeiten diese zu Kristall erstarren?

Stigmatisierte Helden

Die Geschichte von Final Fantasy 13 bleibt von der Portierung unberührt: Sechs Helden finden in der rätselhaften und künstlichen Welt Cocoons zusammen, als die Regierung die Bevölkerung einer ganzen Stadt deportieren möchte, weil dort ein mächtiger Fal'Cie aus Pulse ausgegraben wurde. Pulse? Fal'Cie? Keine Angst, das klärt sich alles. Die anfängliche Verwirrung um L'Cie, Cie'th & Co macht unter anderem den Reiz des Spiels aus.

Wir geraten wegen eines Fluchs zwischen die Fronten, ohne so recht zu wissen, wie wir dieses Schlamassel unbeschadet überstehen können - und wissen so gut wie nichts über die sechs Helden, deren Vergangenheit und Schicksale sich nach und nach in Andeutungen und Enthüllungen offenbaren.

Steam-Pflicht:
Final Fantasy 13 muss einmalig über Steam aktiviert und mit einem kostenlosen Steam-Konto verknüpft werden. Danach lässt es sich auch offline spielen, kann aber nicht mehr weiterverkauft werden.

Final Fantasy 13 - Screenshots aus der PC-Version ansehen

So verwundert es auch wenig, dass FFXIII mit der Serientradition eines festen Haupthelden bricht: Die ansonsten übliche Rollenspiel-Gruppe fällt häufig auseinander, wir steuern zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Charaktere. Da wäre etwa die ehemalige Soldatin Lightning, deren Schwester Serah zu einer L'Cie, einer von den Göttern Auserwählten, wurde. Ebenso dabei ist ausgerechnet Snow, der Verlobte Serahs.

Und mit Sazh gesellen sich streng genommen zwei Charaktere zu unserer Gruppe: Ein winzig kleiner Chocobo lebt im Afro des tollpatschigen Mannes und sorgt mit seinen kurzen Auftritten für die wenigen lustigen Augenblicke in einer ansonsten dunklen und dystopischen Welt.

Schwammige Weiten, flüssige Kämpfe

Bei der Erkundung der Welt erscheint einiges neu: Wir bewegen uns frei über die für Final-Fantasy-Veteranen ungewohnt linearen Kartenabschnitte, um bei Kontakt mit Gegnern in den Kampfmodus zu wechseln - die früher serientypischen Zufallskämpfe wurden bereits mit Final Fantasy 12 aus dem Spielablauf verbannt. Die Erkundung spielt sich mit Maus und Tastatur schwammig.

Während für das Laufen über Wege und Felder eine feine Justierung der Laufrichtung unwichtig ist und das mit den Tasten gut klappt, schleudert uns die Nutzung der frickeligen Mauskamera in mittelschwere Sinnkrisen, wenn wir sie vom vorgegebenen Pfad wegschwenken wollen. Grundsätzlich ist man mit einem Gamepad deutlich besser bedient.

In den Kämpfen hingegen ist die Bedienung sinnvoll: Mit linker und rechter Maustaste und wenigen Tastenbefehlen steuern wir die Aktionen des Hauptcharakters ebenso flüssig wie mit dem Gamepad. Apropos Aktionen: In Final Fantasy XIII sind feste Rolleneinteilungen passé, stattdessen ist jedem Kämpfer ein so genanntes Paradigma zugeordnet, das wir in Kämpfen tunlichst oft wechseln sollten. Die Paradigmen sind mal eher passive mal mehr aggressive Verhaltensvorgaben, nach denen die Figuren dann agieren.

Das Kampfsystem mag zwar zu Beginn recht simpel wirken, später sind Rollenwechsel und die Schwächung von Gegnern aber das A und O für erfolgreiche Gefechte. Das Kampfsystem mag zwar zu Beginn recht simpel wirken, später sind Rollenwechsel und die Schwächung von Gegnern aber das A und O für erfolgreiche Gefechte.

Während der von uns gesteuerte Held auch manuelle Befehle entgegennimmt, steuern die maximal zwei KI-Kollegen Schläge, Angriffs- und Verteidigungszauber gemäß ihrer Paradigmen-Vorgabe bei. Erhalten wir Schaden, wechseln wir zu defensiveren Rollen, wollen wir feste zuhauen, teilen so genannte Brecher Schaden aus. Verheerer dagegen füllen schnell die Schockleiste eines Gegners, damit Angriffe gegen diesen effektiver werden. Und dann gibt es auch noch die starken Beschwörungen in Form von Espern, die wir im Verlauf der Geschichte freischalten und dann im Kampf samt ansehnlicher Sequenz herbeirufen dürfen.

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