Mehr Spiel bitte! - Wo bleiben die Downloadinhalte?

Warum darf ich auf dem PC keine Zusatzinhalte kaufen?

Guitar Hero: World Tour bietet in der PC-Version keine zusätzlichen Songs zum Download an. Guitar Hero: World Tour bietet in der PC-Version keine zusätzlichen Songs zum Download an.

86 Songs stecken in der Verkaufsversion von Guitar Hero: World Tour. Wenn ich mich beim offiziellen Online-Store einlogge (und genügend Geld habe), kann ich die Songliste sogar auf 239 Titel nahezu verdreifachen. Zumindest wenn ich eine Konsole besitze. Auf dem PC fehlt der von Neversoft mittlerweile beeindruckend gefüllte Musikladen.

Activision Blizzards Party-Hit ist jedoch beileibe nicht der einzige Fall, bei dem wir PC-Spieler in Sachen herunterladbarer Zusatzinhalte sprichwörtlich in die Röhre gucken. Für Tomb Raider: Underworld etwa veröffentlichte Eidos die beiden (durchaus gelungenen) Download-Levels Laras Schatten und Unter der Asche ausschließlich für die Xbox 360. Und Ubisoft stellt uns PC-Nutzer mit 360- und Playstation-3-exklusiven Inhalten zu Prince of Persia, H.A.W.X. oder Rainbow Six: Vegas gleich reihenweise aufs Abstellgleis.

Ich verstehe diese Vertriebspolitik aus zwei Gründen nicht. Zum einen lassen sich die Hersteller dadurch doch eine Menge Geld entgehen. Als Guitar Hero 3 für die Konsolen erschienen ist, wurden innerhalb der ersten zehn Wochen mehr als fünf Millionen Songs gekauft und heruntergeladen. Bei zwei Euro pro Lied ist das eine beachtliche Summe. Klar, auf dem PC hat das Musikspiel weit geringere Verkaufserfolge feiern dürfen als auf den Konsolen; der zusätzliche Umsatz durch Bezahl-Content dürfte entsprechend niedriger ausfallen. Aber er wäre vorhanden. Zumal es gerade bei für alle Plattformen portierten Spielen wie Guitar Hero, wie Tomb Raider, wie H.A.W.X. technisch keinen erheblichen Mehraufwand darstellen sollte, die Inhalte auch PC-Spielern zur Verfügung zu stellen.

Zweiklassen-Politik

Zum zweiten - und das ist neben den verschenkten Einnahmen weit schlimmer - drücken die oben erwähnten Hersteller mit einer solchen Zweiklassen-Politik (bewusst oder unbewusst) vor allem eines aus: Wir interessieren uns nicht für die PC-Spieler. Wenn man verschämt zum Kumpel schielen muss, weil der den Queen-Klassiker »We Are The Champions« in World Tour herunterladen und trällern darf, mischt sich zum Unverständnis nicht selten auch Ärger - und das Gefühl, von den Entwicklern nicht ernst genommen zu werden.

Als Download erfolgreich und deshalb jetzt auch im Laden: Fallout-3-Addons. Als Download erfolgreich und deshalb jetzt auch im Laden: Fallout-3-Addons.

Dabei beweisen wir PC-Spieler regelmäßig, dass wir durchaus bereit sind, für Zusatzinhalte zu zahlen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, warum jedes Fallout 3-Addon auch auf dem PC weggeht wie warme Semmeln (und deswegen von Namco Bandai mittlerweile sogar als Verpackungsversionen in die Händlerregale gestellt wurde). Schließlich gibt es nicht nur unter Konsolenspielern beinharte Fans. Wir wollen doch mit Lara oder dem persischen Prinzen noch länger über Abgründe hüpfen. Wir wollen mehr Zeit mit den Spielen verbringen. Man muss uns nur die Möglichkeit dazu geben. Ein paar positive Beispiele gibt es ja bereits: die Karten-Pakete zu Call of Duty: World at War etwa, oder die alternativen Kostüme in Street Fighter 4 sowie das (auf dem PC sogar kostenlose) Mass Effect-Miniaddon Bring down the Sky. Wenn aus der Ausnahme künftig die Regel wird, dürften beide Seiten davon profitieren, die Fans wie die Hersteller.

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