Im Shooter Homefront für PlayStation 3, Xbox 360 und PC ist die amerikanische Zukunft eine düstere: Im Jahr 2025 steht plötzlich eine nordkoreanische Invasionsflotte vor San Francisco. Denn der junge Diktator Kim Jong-un hat nicht nur Korea wieder vereint, sondern sein Land durch die Annexion von Japan und großen Teilen Südostasiens zur Supermacht aufgepumpt. Die völlig bankrotten USA haben den Besatzern nichts entgegenzusetzen. Hilflos muss das technisch schon lange abgehängte US-Militär zusehen, wie die Nordkoreaner den Mississippi radioaktiv verseuchen, um den amerikanischen Nachschub von der Ostküste abzuschneiden. Kurz: Die Lage scheint aussichtslos. Wenn da nicht ein kleines Häuflein unbeugsamer Bürger wäre, die unverdrossen gegen die Invasoren kämpfen - an der Heimatfront.
Inspiriert von Half-Life
Homefront wird von den Kaos Studios (Frontlines: Fuel of War) in New York programmiert, wir haben die Mannschaft in ihren Büros in Manhattan besucht.
Obwohl mittlerweile 110 Leute am Spiel werkeln ist den Entwicklern klar, dass sie es im Shooter-Genre mit ganz anderen Kalibern zu tun haben. »Es ist für uns unsinnig, gegen wahnsinnig teuere Spiele wie Modern Warfare 2 anzutreten«, erklärt deshalb Produzent Dex Smither. »Deshalb gehen wir nicht den Jerry-Bruckheimer-Weg mit noch mehr Ka-Bumm und sinnlos explodierenden Helikoptern, sondern setzen auf Emotionen, Story und Atmosphäre. Ehrlich gesagt haben wir uns sehr vom ersten Half-Life inspirieren lassen, gerade in den ruhigen Szenen.« Und wirklich: Unsere Präsentation von Homefront beginnt beschaulich in einer typisch amerikanischen Vorstadt-Siedlung. So richtig idyllisch ist es aber nicht, die koreanische Invasion hat ihre Spuren hinterlassen: Ausgebrannte Autos und verlassene Häuser zeugen von Gefechten, überall sehen wir kleine Anzeichen der Verwahrlosung.
Der Held Robert Jacobs ist ein Helikopter-Pilot, der um zu überleben für die Koreaner arbeitet. Doch jetzt wacht er plötzlich in einem Haus in dieser Vorstadt auf und schaut in das (noch recht grob modellierte) Gesicht des Rebellenführers Boone. Die Widerständler haben Jacobs entführt, damit er fortan für sie fliegt anstatt für die verhassten Besatzer. Um den Piloten zu überzeugen, führt Boone ihn durch die so genannte Oase, ein zum Rebellenhauptquartier umfunktioniertes Einfamilienhaus. Langsam erkunden wir den mit einem Tarnnetz überspannten Garten, reden mit den einzelnen Widerständlern und bestaunen die improvisierte Kinderschaukel, die Gemüsebeete und die Fitnesstrainer-betriebene Wasserpumpe. Diese Details erzeugen zusammen mit der traurigen Musik tatsächlich ein Gefühl der verzweifelten Hilflosigkeit, das zur aussichtslosen Lage der Rebellenzelle passt. »Wir nennen Passagen wie diese >Why we fight<-Momente«, sagt Dave Votypka, der Studiochef von Kaos. »Du bist eben kein tumber Haudrauf-Marine, sondern ein normaler Bürger, der für seine kleine Welt, seine Art zu leben kämpft.«
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